23.06.2025 – 26.06.2025
von Axel
In Bad Hindelang hatte es uns bei der Herfahrt schon sehr gut gefallen, deswegen steuerten wir dort den Wohnmobil-Stellplatz des Hotel Wiesengrund wieder an, bei dem man bequem online reservieren und sich den Platz aussuchen kann. Wir wählten wieder einen der – zugegeben schmalen – Plätze rechts auf dem Platz am Bach.
Die Fahrt dorthin verlief ganz gut, wie üblich mal wieder mit Stau am Brenner. Als wir das Allgäu erreicht hatten wurden wir durch ein starkes Gewitter bergüßt. Alex, die seit Alberobello in Italien nicht mehr am Steuer unseres Wohnmobils gesessen hatte, steuerte unser WoMo in den Schutz einer Scheune, in den sich auch zwei Motorradfahrer geflüchtet hatten.
Das Unwetter zog schnell vorüber und wir fuhren weiter durch das Tannheimer Tal über Oberjoch nach Bad Hindelang, wo wir unseren vorgebuchten Platz bezogen. Es gibt hier noch zahlreiche Wanderungen zu „erledigen“, von denen wir zwei in den nächsten beiden Tagen in Angriff nehmen wollten.
Abendessen gab es im Hotel Wiesengrund. Dort gibt es montags wirklich gute über Nacht marinierte Spare Ribs – und Live Musik, die nicht so schlecht war wie befürchtet.
Im Retterschwanger Tal |
Am nächsten Tag, einem Dienstag, lachte die Sonne wieder von einem blauen Himmel und wir wanderten los ins Retterschwanger Tal bis zur Alpe Mitterhaus, die heute Ruhetag hatte, aber gekühlte Getränke in einem Brunnen zur Selbstbedienung anbot. Eine Schautafel zeigte uns, wie der Wald hier vor 1990 ausgesehen hatte: gleichförmige Fichten-Monokulturen. 1990 kamen dann die Stürme Vivian und Wiebke und mähten alles nieder. Zurück blieb eine verwüstete Ödnis. Dann pflanzten Forstleute einen Mischwald an, den man heute bewundern kann: satt grün, gesund, wohltuend fürs Auge und sicher auch für unser Klima - und bereits recht weit gediehen !
Blick auf die Strausbergalpe |
Aufstieg zum Imberger Horn |
Geplant war nun eine Wanderung über den Strausbergsattel zur Strausbergalpe und weiter zur Bergstation der Hornbahn. Auf dem Strausbergsattel bogen wir dann aber rechts ab und befanden uns plötzlich auf dem Anstieg zum Imberger Horn ( 1655 m ). Als wir unseren Irrtum bemerkten galt es eine Entscheidung zu treffen: umkehren oder weiter. Wir entschieden uns für „weiter“ und folgten un einem immer alpiner werdenden Pfad gut eine Stunde lang bis zum Gipfel des Imberger Horn, von dem aus wir eine phantastische 360-Grad-Rundum-Sicht genossen. Der Regen gestern und der Sonnentag heute hatten perfekte Bedingungen geschaffen für diese Wanderung, die mit einem atemberaubenden Ausblick gekrönt wurde. Wir bereuten nicht, uns derart verlaufen zu haben.
Der Abstieg zur Bergstation der Hornbahn war relativ leicht zu bewältigen und dort feierten wir diese großartige Tour erstmal mit Bier, Mittagessen ( es gab leckere Röstis ) und einem verspäteten Gipfelschnaps. Die Hornbahn brachte uns dann sicher und bequem zurück ins Tal und zu unserem WoMo.
Das A-Team auf dem Imberger Horn |
Blick auf Bad Hindelang und Oberjoch |
Nach einer abendlichen Brotzeit vor dem WoMo brachten wir nochmal die Energie auf zum Kurhaus in Bad Hindelang zu spazieren. Die Klänge einer Blaskapelle hatten uns angelockt und bei einem letzten Bier lauschten wir der Musik der lokalen Trachtenmusiker und Sänger.
Kalvarienberg von Bad Hindelang mit Hirschberg im Hintergrund |
Am Mittwoch zogen wir wieder die Wanderschuhe an und wanderten auf den Hausberg von Bad Hindelang, den Hirschberg ( 1479 m ). Wir wählten die direkte Route über das Steinköpfle; es ging erst bequem, dann steiler werden, aber meist im schattigen Wald schnurstracks hinauf zum Gipfelkreuz, von dem aus sicher ein super Ausblick bot auf Oberhoch, Oberdorf, Bad Hindelang, dahinter die Berge mit Imberger Horn, auf das wir gestern gestiegen waren.
Blick auf Oberdorf und Bad Hindelang |
Ein kurzer Abstieg brachte uns zur urigen Alpe Klank, vor der eine große Herde Kühe bimmelnd das frische Gras genoß, während wir uns eine leckere Brotzeit gönnten.
Auf dem Hirschberg |
Der Abstieg verlief überwiegend über eine schmale Strasse hinab nach Bad Hindelang in 1,5 Stunden. Am Abend kehrten wir wieder im Hotel Wiesengrund ein zu Salat mit Rindfleisch, Krautkrapfen und frischem Bier. Diesmal ohne Musik.
Alpe Klank |