Samstag, 28. Juni 2025

Nochmal Bad Hindelang

 

23.06.2025 – 26.06.2025

von Axel

 

In Bad Hindelang hatte es uns bei der Herfahrt schon sehr gut gefallen, deswegen steuerten wir dort den Wohnmobil-Stellplatz des Hotel Wiesengrund wieder an, bei dem man bequem online reservieren und sich den Platz aussuchen kann. Wir wählten wieder einen der – zugegeben schmalen – Plätze rechts auf dem Platz am Bach.

Die Fahrt dorthin verlief ganz gut, wie üblich mal wieder mit Stau am Brenner. Als wir das Allgäu erreicht hatten wurden wir durch ein starkes Gewitter bergüßt. Alex, die seit Alberobello in Italien nicht mehr am Steuer unseres Wohnmobils gesessen hatte, steuerte unser WoMo in den Schutz einer Scheune, in den sich auch zwei Motorradfahrer geflüchtet hatten.

Das Unwetter zog schnell vorüber und wir fuhren weiter durch das Tannheimer Tal über Oberjoch nach Bad Hindelang, wo wir unseren vorgebuchten Platz bezogen. Es gibt hier noch zahlreiche Wanderungen zu „erledigen“, von denen wir zwei in den nächsten beiden Tagen in Angriff nehmen wollten.

Abendessen gab es im Hotel Wiesengrund. Dort gibt es montags wirklich gute über Nacht marinierte Spare Ribs – und Live Musik, die nicht so schlecht war wie befürchtet.

Im Retterschwanger Tal

 

Am nächsten Tag, einem Dienstag, lachte die Sonne wieder von einem blauen Himmel und wir wanderten los ins Retterschwanger Tal bis zur Alpe Mitterhaus, die heute Ruhetag hatte, aber gekühlte Getränke in einem Brunnen zur Selbstbedienung anbot. Eine Schautafel zeigte uns, wie der Wald hier vor 1990 ausgesehen hatte: gleichförmige Fichten-Monokulturen. 1990 kamen dann die Stürme Vivian und Wiebke und mähten alles nieder. Zurück blieb eine verwüstete Ödnis. Dann pflanzten Forstleute einen Mischwald an, den man heute bewundern kann: satt grün, gesund, wohltuend fürs Auge und sicher auch für unser Klima -  und bereits recht weit gediehen !

Blick auf die Strausbergalpe

 
Aufstieg zum Imberger Horn

Geplant war nun eine Wanderung über den Strausbergsattel zur Strausbergalpe und weiter zur Bergstation der Hornbahn. Auf dem  Strausbergsattel bogen wir dann aber rechts ab und befanden uns plötzlich auf dem Anstieg zum Imberger Horn ( 1655 m ). Als wir unseren Irrtum bemerkten galt es eine Entscheidung zu treffen: umkehren oder weiter. Wir entschieden uns für „weiter“ und folgten un einem immer alpiner werdenden Pfad gut eine Stunde lang bis zum Gipfel des Imberger Horn, von dem aus wir eine phantastische 360-Grad-Rundum-Sicht genossen. Der Regen gestern und der Sonnentag heute hatten perfekte Bedingungen geschaffen für diese Wanderung, die mit einem atemberaubenden Ausblick gekrönt wurde. Wir bereuten nicht, uns derart verlaufen zu haben.

Der Abstieg zur Bergstation der Hornbahn war relativ leicht zu bewältigen und dort feierten wir diese großartige Tour erstmal mit Bier, Mittagessen ( es gab leckere Röstis ) und einem verspäteten Gipfelschnaps. Die Hornbahn brachte uns dann sicher und bequem zurück ins Tal und zu unserem WoMo.

Das A-Team auf dem Imberger Horn

 
Blick auf Bad Hindelang und Oberjoch

Nach einer abendlichen Brotzeit vor dem WoMo brachten wir nochmal die Energie auf zum Kurhaus in Bad Hindelang zu spazieren. Die Klänge einer Blaskapelle hatten uns angelockt und bei einem letzten Bier lauschten wir der Musik der lokalen Trachtenmusiker und Sänger.

Kalvarienberg von Bad Hindelang
mit Hirschberg im Hintergrund

 

Am Mittwoch zogen wir wieder die Wanderschuhe an und wanderten auf den Hausberg von Bad Hindelang, den Hirschberg ( 1479 m ). Wir wählten die direkte Route über das Steinköpfle; es ging erst bequem, dann steiler werden, aber meist im schattigen Wald schnurstracks hinauf zum Gipfelkreuz, von dem aus sicher ein super Ausblick bot auf Oberhoch, Oberdorf, Bad Hindelang, dahinter die Berge mit Imberger Horn, auf das wir gestern gestiegen waren.

Blick auf Oberdorf und Bad Hindelang

 

Ein kurzer Abstieg brachte uns zur urigen Alpe Klank, vor der eine große Herde Kühe bimmelnd  das frische Gras genoß, während wir uns eine leckere Brotzeit gönnten.

Auf dem Hirschberg


Der Abstieg verlief überwiegend über eine schmale Strasse hinab nach Bad Hindelang in 1,5 Stunden. Am Abend kehrten wir wieder im Hotel Wiesengrund ein zu Salat mit Rindfleisch, Krautkrapfen und frischem Bier. Diesmal ohne Musik.

Alpe Klank

 

Mittwoch, 25. Juni 2025

Antholzer Tal

 

20.06.2025 – 23.06.2025

von Alex 

 

Da unsere Freunde derzeit eine Kammerlander-Wanderwoche in Olang machen, haben wir ein Treffen und Wiedersehen vor Ort verabredet. Unser Freund empfahl uns einen Campingplatz in Antholz-Mittertal, allein deswegen, weil es auf dieser Höhe (1241 m) einfach kühler ist als in Bruneck auf dem Platz in der Stadt. Außerdem liegt Antholz ebenfalls ganz in der Nähe von Olang und schöne Wanderwege gibt es hier auch. 

Unser Stellplatz im Antholzer Tal

 

Laut Navi hätten wir für die Anreise von Naturns aus ca. 2 Stunden benötigt; tatsächlich wurden es 4 Stunden. Es war schon sehr viel Rückreiseverkehr und auf der Autobahn Richtung Brenner gab es einen Unfall und dementsprechend kilometerlange Staus sowohl auf der Autobahn als auch auf der Brennerstraße. Da bleibt nichts anderes übrig, als sich einzureihen und in Geduld zu üben. Hinter Bozen kamen wir dann auch immer zügiger voran, da wir dann auch Richtung Bruneck abbogen und die Mehrzahl der Fahrzeuge weiter Richtung Brenner fuhr.

In Antholz Mittertal

 

Klammbachwasserfall

Am Nachmittag erreichten wir dann den 3-Sterne Platz Camping Antholz, der allerdings direkt an der Passstraße zum Staller Sattel liegt, was einiges an Verkehr, insbesondere Motorräder, bedeutet. Aber noch hält es sich in Grenzen und in der Nacht ist es auch hier ziemlich ruhig.

Wir suchten uns auf dem großen Platz einen Premium Stellplatz aus und Axel besorgte sogleich eine Wanderkarte für das Antholzer Tal und das Gsieser Tal, damit wir für den morgigen Samstag und eine geplante Wanderung gerüstet sind. Am frühen Abend marschierten wir in den nahegelegenen Ort, der allerdings nicht sehr viel zu bieten hat, tranken in einer kleinen Bar – na was wohl? – richtig!: zwei Aperol und griffen noch zwei Gastgeberverzeichnisse im Smart-Touricenter ab für den Fall, dass wir im kommenden Jahr Lust haben sollten, hier mit unseren Freunden eine Wanderwoche zu verbringen. Dann hatten wir die Idee auf unserem Campingplatz das Restaurant auszuprobieren, aber als wir gegen 19 Uhr einliefen, warteten bereits zahlreiche Gäste auf einen freien Tisch. Also zurück zum Wohnmobil und eine Stunde später ein weiterer Versuch-gleiche Szene. Wir gaben auf und brutzelten uns im WoMo Eier mit Speck und dazu gab es Vinschgauer Brot. Der morgige Tag versprach ohnehin die Einkehr in mindestens zwei Almen, also lassen wir uns dort mit Südtiroler Spezialitäten verwöhnen.

Bergeralm

 

Am Samstag starteten wir bei nach wie vor herrlichem Wetter gegen 10 Uhr zum Mittertaler Höhenweg. Der Weg führt zunächst Richtung Klammbachwasserfall und Bergeralm. Der Wasserfall war im Morgenlicht wunderschön anzuschauen und die kühle Luft war sehr angenehm. Auf der Bergeralm genehmigten wir uns eine Holundersaftschorle und stiegen dann weiter auf, um auf den Höhenweg zu gelangen. An der entsprechenden Wegkreuzung nahmen wir dann den Weg Nr. 12 Richtung Kumpflalm (1653 m), denn dort wollten wir zu Mittag essen. Der Höhenweg war herrlich zu gehen, natürlich mit einigen Auf´s und Ab´s, der Querung einer Geröllhalde, einem steilen Abstieg und einem ebenso steilen Gegenanstieg zur Alm.

Ankunft an der Kumpflalm

 

Aber dann war es geschafft und Axel verkündete: „Ich sehe schon die Fahne“. Traditionell hissen Almen und Berghütten die Fahne der jeweiligen Region, sodass die Einkehrmöglichkeit schon weithin sichtbar ist. Auf der Terrasse der Alm ließen wir uns gerne nieder und genossen den Blick auf die umliegende Bergwelt. Zur verdienten Stärkung gab es Schlutzkrapfen mit Butter und Parmesan für Axel und für die Alex einen lecker Kaiserschmarrn. Eigentlich wollten wir von diesem zauberhaften Ort gar nicht mehr weg, aber nachdem wir dann den vom Hüttenwirt spendierten Heu- bzw. Zirbenschnaps intus hatten, nahmen wir den Abstieg in Angriff und gelangten nach ca. 1 Stunde wieder im Tal an.

Kaiserschmarren ....

 
... und Schlutzkrapfen

Gegen 10 Uhr am Sonntag trafen unsere Freunde aus Olang ein und besichtigten zunächst interessiert unser Wohnmobil. Dann packten wir die Wanderkarten aus und besprachen, welche Tour wir an diesem herrlichen Sommertag in Angriff nehmen wollen. Wir entschieden uns für den Weg zum Antholzer Biathlon Zentrum und zum Antholzer See. Wir stiegen gemeinsam auf zum Wasserfall und zur Bergeralm, wie am Tag zuvor, denn wir hatten den Abzweig bei den Egger Höfen verpasst. Aber das war nicht schlimm, denn so kamen unsere Freunde auch in den Genuss des Anblicks des Klammbachwasserfalls und eine kurze Rast auf der Bergeralm mit Holundersaftschorle war auch nicht zu verachten. Dann ging es, wie am Vortag auch, hinauf zum Mittertaler Höhenweg, den wir dann allerdings in Richtung Antholzer See nahmen und nicht Richtung Kumpflalm.

Blick ins Antholzer Tal mit Campingplatz

 
An der Schörzalm

Kurze Zeit später kehrten wir in der ruhigen und sehr schön gelegenen Schörzalm ein, um zu Mittag zu essen, natürlich nicht ohne nach dem Essen den spendierten Hüttenschnaps zu verkosten. Diesmal gab es Zirbenschnaps und Schafgarbenschnaps! Mittlerweile war es wieder ziemlich warm geworden und unseren Freunden steckte noch die Kammerlander Wanderwoche in den Knochen, so dass wir die Tour am Biathlon Zentrum auf vielfachen Wunsch beendeten und mit dem Bus zurück zum Campingplatz fuhren. Dort gönnten wir uns im Restaurant noch eine gemütliche Erfrischung, bevor es für unsere Freunde zurück ins Hotel zum Abendessen ging. Es war ein gelungener Tag und alle waren froh, dass wir die Gelegenheit genutzt hatten uns spontan in den Bergen zu treffen und die neusten Neuigkeiten auszutauschen. Im August geht es dann wieder gemeinsam für drei Wochen nach Südtirol, wo wir neue Täler und Orte erkunden werden.

Nochmal Grauwasser ablassen vor Verlassen
des Antholzer Tals