Donnerstag, 29. Februar 2024

Canberra

 

von Alex

Nach einem kleinen Frühstück auf unserem Motelzimmer, das uns sie Wirtin bereits gestern Abend vorbei brachte, packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den 3-stündigen Weg in die Hauptstadt Australiens. 

Nebel in den Snowy Mountains

 

Wir starteten bei eher verhangenem Himmel und als wir in die Snowy Mountains kamen, war es neblig, 12 Grad kalt und es regnete. Man sollte nicht meinen, dass wir uns noch im Australischen Sommer befinden. Die Fahrt war ruhig und angenehm und ohne große Ereignisse.

Im Garten des Kurrajong Hotels

 

Bereits vor 14 Uhr checkten wir in Canberra im Hotel Kurrajong ein, wo wir auch sogleich einen Parkplatz für unser Auto fanden, dessen Farbe mittlerweile vor lauter Staub kaum noch zu erkennen ist. Europcar wird da einiges zu tun haben!

Das Hotel Kurrajong hat eine bewegte Vergangenheit und ist trotz seines Alters bestens in schuss und ein wirklich schöner Platz inmitten der Reißbrettstadt Canberra.

Das Hotel wurde zwischen 1925 und 1927 als Herberge erbaut, um in Vorbereitung auf den Umzug des Parlaments aus Melbourne Unterkünfte für die Beamten bereitzustellen.

Parlamentsgebäude von Australien

 

Da sich seinerzeit Melbourne und Sydney nicht darauf einigen konnten, wer die Hauptstadt von Australien werden sollte, entwarf man kurzerhand einfach eine Stadt, Canberra (der Name geht auf die Sprache der Aborigines zurück und bedeutet Versammlungsplatz), erklärte sie zur Hauptstadt und verfrachtete den Regierungsapparat hierher.

Das alte Parlamentsgebäude

 

Das Hotel wurde als Beispiel für den Gartenpavillon-Stil vom Chefarchitekten des Commonwealth, John Smith Murdoch entworfen. Es verfügt auch über einen sehr schönen lauschigen Garten, den wir dann später, zur Happy Hour, noch in Anspruch nehmen wollen. Doch zunächst marschierten wir auf den sehr geraden Straßen, die augenscheinlich einem klaren Muster von Dreiecken und konzentrischen Kreisen folgten, zum Capital Hill und den New Parliament House. Man konnte sehr genau spüren, dass diese Stadt nicht wirklich gewachsen war und daher auch wenig Charme versprühte. Touristen sind hier ohnehin selten anzutreffen. Das Parlamentsgebäude ist ein mächtiger Komplex, der in Form von zwei Bumerangs mit einem turmähnlichen Flaggenmast in der Mitte gebaut wurde. Der Innenbereich, der überwiegend aus Marmor und Holz gebaut wurde, ist in weiten Teilen zugänglich. Wir schlenderten durch das Gebäude, machten eine kurze Pause im Parlaments-Cafe und besahen uns dann noch die ebenfalls künstlich errichteten Seen, wobei wir auch an dem alten Parlamentsgebäude, ganz in weiß gehalten, vorbei kamen. Dann war es für diesen Tag und diese Stadt genug. Aufgrund der Weitläufigkeit der Retortenstadt verzichteten wir darauf noch in den Einkaufsbereich zu laufen. Dies veschoben wir auf den kommenden Tag, an dem wir ohnehin mit dem Auto durch die Stadt Richtung Sydney fahren wollten. 

Lake Burley Griffin

 

Das Abendessen nahmen wir im Hotel ein, da es im sog. Regierungsviertel auch gar nicht viele Möglichkeiten für ein Dinner gibt. Zuvor hatten wir noch die Happy Hour genutzt, und im Hotelgarten ein wenig die Seele baumeln lassen.



Merimbula


von Alex

Die Fahrt nach Merimbula und das Fairway Motor Inn wurde mit ca. 3 Stunden angegeben. Für diesen und den nächsten Tag sind jeweils längere Fahrstrecken mit nur einer Übernachtung vorgesehen, denn irgendwann müssen wir ja auch mal in Sydney ankommen!

An der Küste bei Merimbula

 

Merimbula ist ein traditioneller Ferienort, mit Strand, Wellen und einigen Austernfarmen in der Frischwasserlagune. 

Austernbänke in der Lagune von Merimbula

 

Seafood Platte
bei Wheelers

Wir durchstreiften am Nachmittag kurz den Ort, bevor wir uns in dem Austernrestaurant direkt neben unserem Motel für abends einen Tisch reservierten, um die ersten australischen Austern zu kosten. Das Wheeler's Seafood Restaurant war recht gut gebucht, und so waren wir froh, noch einen Tisch für 18:45 Uhr ergattern zu können.


 

Dort gönnten wir uns die große Seafood Platte für 2 Personen, u.a. auch mit frischen Austern aus dem Merimbula Lake. Wir stellen fest, dass sie schon recht anders schmecken und auch einen andere Konsistenz als die bretonischen Austern haben. Wir beschlossen, dass uns die bretonischen Austern mit einem Glas Muscadet dann doch besser schmecken!

Sonntag, 25. Februar 2024

Jetty Road Retreat - The Lakes National Park

 

von Axel

Nach 2 ¾ Stunden Fahrt ereichten wir den kleinen Ort Metung im Lakes National Park, wo wir etwas am See spazieren gingen, bevor wir in einem Cafe einen leichten Lunch zu uns nahmen. Unsere Unterkunft, das Jetty Road Retreat, befand sich zehn Kilometer entfernt in einer einsamen Bucht. Unsere Cabin lag auf einer Anhöhe mit Blick auf die See-Landschaft. Es gab auch eine Vogelfutter-Station und Vogelfutter, so dass wir leicht zahlreiche Vögel anlocken konnten: weiße Kakadus (Sulphur-crested cockatoo), rote Crimson Rosella, regenbogenfarbene Rainbow Loris und Common Bronzewing, der einer Taube nicht unähnlich ist. Pelikane flogen vorbei, sie interessierten sich nicht für das Vogelfutter, eher schon für die Fischabfälle, die die Angler beim Ausnehmen ihrer Beute ins Meer warfen.

Unser Schlafzimmer im Jetty Road Retreat

 

In Foster hatten wir uns noch mit Pasteten und Rotwein eingedeckt, so dass wir heute abend die Ruhe und Abgeschiedenheit unserer Cabin mit Holzterrasse zum See heraus genießen können.

Vogel-Fütterung im Jetty Road Retreat

 

Der Lakes National Park ist eine Seen-Landschaft, die von mehreren Flüssen gespeist wird und sich über gut 80 km erstreckt, mit einem schmalen Zugang zum Meer, ca. 16 km von unserer derzeitigen Unterkunft entfernt.

Lakes Entry

 

Am Sonntag, den 25.2., fuhren wir zum Ort Lakes Entrance, wo sich auch tatsächlich der schmale Eingang vom Meer in die Seen-Landschaft befindet. Von einem Lookout kurz vor dem Ort konnten wir das gut überblicken: die Brandung am 90-Mile-Beach, die schmale Durchfahrt in die ruhige Seen dahinter und auch die Dünenlandschaft dazwischen. 

Auf einer Kreuzfahrt durch den Lakes Nationalpark

 

In Lakes Entrance frühstückten wir erstmal in einem Cafe, bevor wir Tickets kauften für eine 1 ¼-stündige Kreuzfahrt durch die Seen. Um 11:45 Uhr ging es los mit einem Katamaran-Schiff, das uns am Lakes Entrance vorbei in den Reeve-Kanal shipperte, nördlich vorbei an Rigbys Island und Flannagans Island, auch vorbei an „unserer“ Bucht mit Jetty Road Retreat, bis in die Bancroft Bucht und nach Metung. Auf dem gleichen Weg ging es auch wieder zurück und dann noch hinaus in die Wellen des „Eingangs“ von der Brass Street, in denen sich Kormorane, Pelikane und auch Pelzrobben tummelten, von denen einige auch faul auf den Steinen an der Mole lagen. Der Australien Fur Seal ist die größte Robbe Australiens und kann bis zu 2,3 m lang werden und bis zu 360 kg schwer werden.

Australien Fur Seal

 

Nachdem wir wieder an Land waren fuhren wir zuerst zu einem Getränkemarkt der Kette „Thirsty Camel“ und besorgten uns eine Flasche Rosé für heute Abend, dann wanderten wir auf dem 6 km langen Lakes Entrance Walk über eine Holzbrücke auf die Landbrücke zwischen Meer und See, dann zuerst am See entlang bis zum Lakes Entrance, wo wir nochmal in Ruhe die Robben und Seevögel beim Fischen beobachten konnten. 

Am 90-Mile-Beach

 

Dann spazierten wir am 90-Mile-Beach an der Brandung entlang zurück, zogen unterwegs auch mal unsere Badesachen an, um uns in der Brandung durchschütteln und abkühlen zu lassen. Zurück im Ort kauften wir in einem chinesichen Bistro noch Essen für heute abend und fuhren zurück zum Jetty Road Retreat, um die dortigen bunten Vögel zu füttern, die Weinflasche zu öffnen, die Füße hochzulegen, auf die See hinaus zu blicken und später unser Abendessen zu vertilgen. Somit ging ein weiterer ereignisreicher Tag in Australien gemütlich zu Ende, an dem wir übrigens unsere erste Schlange gesehen haben auf unserer Wanderung, nach unserer laienhaften Einschätzung eine Baby-Tigerotter.

Baby Tigerotter ?

 

Samstag, 24. Februar 2024

Foster – Wilsons Promontory Nationalpark

 

von Alex

Unser nächstes Ziel ist die Prom Country Lodge in Foster. Der Ort liegt in der Nähe (ca. 30 km bis zum Nationalparkeingang und dann noch mal 30 km bis zum Ende der Nationalparkstraße) des Wilsons Promontory Nationalpark, der unsere nächste Sehenswürdigkeit werden soll.

Da die Fahrt dahin nur etwa 80 Minuten in Anspruch nehmen wird, werden wir den Tag noch auf Phillip Island verbringen.

Surf-Paradies Cape Woolamai

 

Daher fuhren wir von Cowes aus zum Cape Woolamai, wo es ein Surf-Beach gibt, aber auch einen kleinen Wanderweg von ca. 8 km bis zur Spitze des Cape und zurück durchs Hinterland.

Surfer am Cape Woolamai

 

Wir waren von dem Beach mal wieder total beeindruckt. Es rollten sehr schöne und zum Teil recht hohe Wellen an den kilometerlangen Sandstrand und nur wenige Menschen waren zu sehen. Die meisten davon lungerten in einiger Entfernung vom Strand im Meer herum mit ihrem Surfboard, immer in der Erwartung der ultimativen Welle. Wenn sie dann kam, schwangen sie sich auf ihr Surfbrett und versuchten solange wie möglich auf der Welle zu reiten, was den einen sehr gut, den anderen weniger gut gelang. Ich war zumindest sehr beeindruckt, denn ich würde mich selbst ohne Welle kaum 30 Sek. stehend (Axel meint eher 3 Sek.) auf dem Brett halten können!

Schuppenechse

 

Dann folgten wir dem Wanderweg zu der Kap-Spitze, was bei der heutigen Hitze, ca. 38 Grad, nicht wirklich ein Vergnügen war. Unterwegs trafen wir mal wieder auf eine „Schuppeneidechse“, die Axel ablichtete. An der Kap-Spitze angekommen, trat ich den Rückweg Richtung Parkplatz an, während Axel den Trail zu Ende laufen wollte. Mir war es dafür einfach zu heiß und so trennten sich hier unsere Wege für kurze Zeit.

The Pinnacles

 

Axel: Die Wanderung führte mich weiter auf einen 109 m hohen „Gipfel“, von dem ich die ganze Halbinsel überblicken konnte. Auch die Brücke war zu sehen, über die man mit dem Auto auf Phillip Island gelangt. In einer Bucht unterhalb des höchsten Punktes beobachtete ich Taucher im klaren Wasser der Lagune. Weiter ging es nun bergab, dann durch einen spärlichen Wald an einen Strand, wo ich plötzlich von einer Wolke von Schmetterlingen umgeben war, und zu einem ehemaligen Sandstein-Steinbruch direkt an der Küste. Der Trail war von hier ab nicht mehr markiert und ich wanderte sehr lange am Strand entlang, bis ich ein paar mir entgegen kommende Jugendliche nach dem Exit zurück zum Parkplatz fragte. Sie beschrieben mir diesen und ich fand ihn schließlich auch und kehrte zum Auto und zu Alex zurück.

Beach am Cape Woolamai

 

Alex: Ich wartete im Schatten des Beach-Kiosk bei einem Kaltgetränk auf die Schlamuffe, die nach etwas mehr als einer Stunde eintraf. Gemeinsam kühlten wir uns dann in den Wellen der Bass Street ab, die uns hin und wieder ganz schön durcheinander wirbelten. An schwimmen ist dabei gar nicht zu denken. Man hüpft vielmehr in die Welle und läßt sich von ihr mehr oder weniger sanft an den Strand spülen.

Exchange Hotel Foster

 

Danach fuhren wir dann Richtung Foster, checkten in der recht einfachen Prom Country Lodge ein, duschten das Salzwasser ab und ließen uns in der einzig offenen Bar des Hotel Foster Bier und ein Rindfleisch-Curry schmecken.

Agnes Falls

 

Auch der Donnerstag versprach wieder ein sehr heißer Tag mit rund 38 Grad zu werden. Da wir uns auch erstmal nach den Möglichkeiten im Nationalpark erkundigen wollten beschlossen wir den Tag ruhig angehen zu lassen.

Long Jetty bei Port Welshpool

 

Im Cafe Coco de Mer aßen wir ein leckeres Frühstück und unterhielten uns noch kurz mit der Chefin, die von den Seychellen stammt und erfreut war, dass wir wussten, was eine Coco de Mer ist. Sie war in diesem Jahr für 4 Wochen zu Besuch auf den Seychellen gewesen und erzählte uns, dass sich alles sehr verändert habe. Die Regierung habe gewechselt und seit dem sind die Reisen für Touristen auf die Seychellen nochmals um einiges teurer geworden. Mittlerweile muss man auch pro Person und Tag eine Art „Kurtaxe“ bzw. Umweltabgabe zahlen, die von 1,73€ bis zu 6,92€ pro Person und Tag reicht. Nun, ich finde das nicht so schlimm, aber anscheinend bleiben immer mehr Menschen den Seychellen fern und den Einheimischen bricht die mitunter einzige Einnahmequelle weg.

Axel auf dem Mount Bishop

 

Nach diesem Plausch ließen wir uns im Touristencenter ein paar Infos und Karten zu dem Nationalpark geben. Da wir erst am nächsten Tag in den Nationalpark wollten, denn es sind bis zum Ende der Fahrstraße rund 60 km und man muss schon ein bißchen Zeit mitbringen, und es war heute einfach zu heiß zum wandern, erkundeten wir stattdessen die Küste, insbesondere die Long Jetty bei Port Welshpool, und einen kleinen Wasserfall ganz in der Nähe von Foster: die Agnes Falls, die als die höchsten in Victoria gelten. Beides war jetzt nicht sonderlich spektakulär und so verbrachten wir den sehr heißen Nachmittag doch lieber in der gekühlten Lodge. Am Abend waren wir dann wieder Kunde im hiesigen Hotelrestaurant, nur unterbrochen von zwei Gängen zu der Coin Laundry in Foster, wo wir unseren Bestand an frisch gewaschener Wäsche erneuerten.

Farnwald am Mount Bishop

 

Wie die Wettervorhersage es angekündigt hatte, war heute am Freitag die Temperatur um fast 20 Grad gefallen und es war tatsächlich stark bewölkt.

Am General Store in Tidal River

 

Mit Wanderrucksack und ausreichend Trinkwasser fuhren wir nach einem erneuten Frühstück im Cafe Coco de Mer in den Wilsons Prom Nationalpark, wo wir für eine erste Wanderung unseren Wagen auf dem Wanderparkplatz Mount Bishop abstellten und die insgesamt 7,4 km in Angriff nahmen. Der Weg war gut, das Wetter noch recht fein und so waren wir schneller als gedacht an dem kleinen Gipfel des gerade mal 320m hohen Mt Bishop angekommen. Oben war es verdammt stürmisch und kalt und immer mehr dunkle Wolken zogen heran. Trotzdem genossen wir den tollen Ausblick auf den Park, sein fast unzugängliches Hinterland und das Meer, bevor wir uns nach einer kleinen Pause wieder auf den Rückweg machten. Und siehe da, man glaubt es kaum, auf halbem Weg überraschte uns ein ordentlicher Schauer und wir wurden recht naß, denn damit hatten wir so gar nicht gerechnet.

Eine wenig schüchterne Crimson Rosella

 

Nun fuhren wir noch bis zum Ende der Fahrstraße, wo es eine Touristeninfo und einen sehr großen Campingplatz gibt, der wohl für den Ansturm der Sommerurlauber gedacht war und machten uns nochmals schlau, welche kleine Tour wir noch unternehmen könnten.

Einige Sichtung auf dem Prom Wildlife Walk


Im Generalstore tranken wir Kaffee und Tee, denn auch hier blies immer noch ein kalter Wind und sahen einem kleinen roten Papagei zu, der sich an der Essensausgabe des Stores ein Tütchen Zucker geklaut hatte und nun auf dem Boden sitzend die Verpackung aufpickte und dann genüßlich den Zucker schleckte. Das ganze ging solange gut, bis ein Artgenossen kam und es ihm streitig machen wollte.

Abendessen im Exchange Hotel Foster


Es war zwar so gar kein Strandwetter, aber dennoch machten wir auf der Rückfahrt am Picnic und Whisky Bay halt, um ein kurzes Stück zu einem Aussichtspunkt zu laufen, um die hier menschenleeren Strände mit aktuell heftiger Brandung zu bestaunen.

Einen weiteren Stop legten wir beim Prom Wildlife Walk ein und folgten dem gekennzeichneten Wanderweg in der Hoffnung evt. ein Wombat, ein Emu oder Wallaby zu entdecken. Leider sahen wir lediglich aus der Ferne die Köpfe von zwei Kängurus aus dem dichten Unterholz hervorlugen. Dafür wurden wir nochmals mit einem heftigen Regenschauer beglückt, der uns umgehend zum Auto zurück trieb.

Auf der weiteren Rückfahrt sahen wir dann tatsächlich noch zwei Wombat, die aber leider tot am Straßenrand lagen.


Dienstag, 20. Februar 2024

Phillip Island

 

von Alex

Wir genossen ein letztes Mal das tolle Frühstück im Voco mit großer kalter und warmer Auswahl an Frühstücksspeisen und einem großartigen Blick auf die Skyline von Melbourne bevor wir unser Auto aus der Tiefgarage holen ließen und unsere Reise fortsetzten.

Koala bei seiner Lieblingsbeschäftigung

 

Eukalyptus-Lunch
Was jetzt ?
Ziel heute ist Phillip Island und hier der kleine Ort Cowes, eine kleine Insel südöstlich von Melbourne, die aber mit einer kurzen Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Fahrt dorthin war mit etwa 90 Minuten veranschlagt. So hatten wir also genügend Zeit bereits am Vormittag die Sehenswürdigkeiten hier ausfindig zu machen und uns für eine erste Attraktion zu entscheiden.

Unsere Wahl fiel auf das Koala Conservation Centre an der Phillip Island Road. Hier standen nur sehr wenige Autos auf dem Parkplatz und eine nette Dame an der Kasse verkaufte uns für 30$ zwei Eintrittskarten und erklärte uns genau, was man in dem kleinen Eukalyptuswald alles zu sehen bekommen kann, und sie hat uns in der Tat nicht zu viel versprochen! Bei dem Centre handelt es sich um ein von einem Ranger betreutes Habitat für Koalabären. Viele Freiwillige unterstützen den Ranger bei seiner Aufgabe, die hier in ihrer natürlichen Umgebung lebenden Koalaären zu betreuen und für ihren Fortbestand zu sorgen. Durch den kleinen Wald führt ein Nature-Walk und zwei flache Baumwipfelpfade, von wo aus wir zahlreiche Koalas beim Schlafen, Blätter futtern, auf den Baum klettern oder mehr oder weniger behende am Boden von Baum zu Baum wechseln sahen. 

Auf der Suche nach einem Schlaf-Baum

 

Es machte echt groß Freude diese possierlichen Kerlchen, die die Ruhe weg haben, zu beobachten. Sie schlafen in der Tat ca. 20 Stunden am Tag, den Rest verbringen sie mit Nahrungsaufnahme und Standortwechsel. Sie fressen ausschließlich Eukalyptusblätter, die wenig energiehaltig sind, weswegen die Koalas möglichst gechillt leben. Dabei sind Koalas keine Bären, sondern in Bäumen lebende Beuteltiere und ihr nächster Verwandter ist der Wombat. Wir konnten uns von dem interessanten Anblick also kaum lösen, zumal der Park zum Glück nur mäßig besucht war. 

Wallaby

 

Auf unserer weiteren Erkundungstour sahen wir dann noch einige Wallabys, eine kleine Känguruart und zwei Echidnas, den australischen Ameisenigel oder auch Schnabeligel. Er ist deutlich größer als unser Igel und hat neben schwarzen auch weiße Stacheln und eine längliche, schnabelähnliche Schnauze. 

Schnabeligel

 

Wir waren also sehr erfreut hier so viele einheimische Tierarten recht nah bestaunen zu können. Am Ausgang machte uns dann ein netter Mitarbeiter das Angebot noch Resttickets für die abendliche Pinguinparade am Summerland Beach zu erwerben. In der Abenddämmerung kommen hier hunderte Zwergpinguine, wenig größer als 35 cm, vom Fischfang im Meer zurück an Land. Um dieses Schauspiel bestaunen zu können wurde eine 3000 Personen fassende Arena angelegt von wo aus man mit Fernglas die Tiere beim Landgang beobachten kann. Wir lehnten dankend ab, denn dieser Massenauflauf ist so gar nicht unser Ding.

Galahs

 

Am Nachmittag checkten wir dann in unserem Kaloha Motel ein, parkten den Wagen direkt vor unserem Zimmer und besichtigten dann den kleinen Ort Cowes, in dem es recht beschaulich zugeht. Nach einem kleinen Snack holten wir unsere Badesachen aus dem Motel und gingen an dem hiesigen sehr schönen Sandstrand baden. Das Wasser ist klar, es gibt hier kaum Brandung und der Strand war ziemlich leer. Wir hielten es mit den wenigen hier badenden Einheimischen und schwammen nicht weit hinaus, nur soweit man noch bis zur Hüfte stehen kann. Aufgrund der immer wieder vorkommenden Haiattacken ist das eine gute Maßnahme, um nicht zum Appetithäppchen für einen hungrigen Hai zu werden.

Der Strand bei Cowes

 

Den Tag beschlossen wir mit einem köstlichen Abendessen im Hotelrestaurant North Pear mit Australian Tiger Prawns und Applecrumbler.

Australian Tiger Prawns zum Abendessen

 


Montag, 19. Februar 2024

Melbourne

 

von Axel

Im „Captains at the Bay“, wo wir wohnten, frühstückten wir, dann ging es weiter auf der Great Ocean Road Richtung Melbourne. Wir fuhren bis Kennett River, wo es laut Auskunft der freundlichen Dame in der Tourismus-Info in Port Campbel Koala-Bären zu sehen gab. Als wir dort auf den Parkplatz fuhren trafen wir zwei Deutsche, die für ein Jahr durch Australien reisten, und die uns schon zwei Bäume auf dem hiesigen Campingplatz beschrieben, wo sie bereits einen Koala-Bären entdeckt hatten. Die sind tatsächlich nicht leicht zu finden, wenn sie als grauer Fellball irgendwo zwischen den Ästen eines Eukalyptusbaumes ihr Schläfchen abhalten, womit sie 20 Stunden am Tag verbringen. Wir fanden dann tatsächlich die beiden Koalas, die sich durch unsere Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen ließen.

Sleepy Koala

 

Am Kennett River folgten wir dann dem River Walk und konnten uns kaum entscheiden, ob wir den Blick eher in die Baumwipfel oder auf den Boden richten sollten, denn Schautafeln kündigten auch die mögliche ( aber wohl sehr unwahrscheinliche ) Anwesenheit supergiftiger Schlangen an, wie der Tiger-Schlange oder der „Eastern Brown Snake“.

Prachtvoller Vogel am Kennett River

 

Nach dieser Kurzwanderungen wagten wir uns in die Wellen der Großen Australischen Bucht, die wohl noch zum Indischen Ozean gehört. 

Split Point Lighthouse

 

Weiter ging es dann auf der landschaftlich sehr schönen Great Ocean Road bis zum Split Point Lighthouse, von dem ich einen super Ausblick auf die Küste hatte. Ich lernte dort, dass die Brass Straße zwischen Australien und Tasmanien nur 60 Meter tief ist und natürlich zahlreiche Untiefen beinhaltet, wovor der Leuchtturm warnen soll. Zahlreiche Schiffe, die sich zu nahe an die Küste wagten, sind hier schon gesunken.

Willkommen in Melbourne

 

Eineinhalb Stunden dauerte jetzt die Fahrt noch bis Melbourne. Wir kamen auf die Autobahn M1 und der Verkehr wurde immer dichter, bis wir tatsächlich mal in einem kleinen Stau landeten. Alex lenkte unser Auto gelassen durch die Straßen von Melbourne, bis wir vor unserem Hotel, dem Voco Melbourne Central in der Londsdale Street, anlangten. Wir wählten die „Valet Parking“ Option für $ 70 am Tag und bezogen unser Zimmer in der 19. Etage mit schwindelerregendem Ausblick auf die Stadt.

Unser Zimmer in Melbourne

 

In der Stadt herrschte viel Betrieb und vom Concierge beim Valet Parking erfuhr ich, dass dieses Wochenende Taylor Swift in der Stadt war und Konzerte gab; der Ticket-Preis lag angeblich bei $ 1000. Das erklärte auch die mit schillernden und sehr knappen Röcken bekleideten Mädchen, die mir aus dem Aufzug entgegen kamen, als ich auf dem Weg zur Rezeption war, und die mir kurzzeitig das Gefühl gaben, ich befände mich in einem Stundenhotel. Die Hotels waren ausgebucht und wir waren froh, vorgebucht zu haben: das wäre unser zweites Wellington geworden !

Melbourne Chinatown

 

Am Abend spazierten wir in das nahegelegene Chinatown und aßen natürlich bei einem Chinesen: King Prawns mit Manadarin-Soße und einen Hotpot mit Schweinefleisch, dazu gab es Tiger Bier und einen Jameson-Whiskey zum Nachtisch.

Am Yarra River

 

Am Sonntag nach dem Frühstück im Hotel machten wir uns dann auf den Weg die Stadt zu erkunden – bis die Socken qualmten ! Zuerst wollten wir die Golden Mile ablaufen, ein 4 km langer Trail durch die Stadt, der mit Messingplatten auf den Gehsteigen markiert ist. Im Immigration Museum, wo der Weg beginnt, erfuhren wir, dass es dafür keine Karten mehr gibt, nur noch eine App. Diese erwies sich schnell als unbrauchbar, vor allem, weil man zwischen den Häusern der Stadt oft kein GPS-Signal hat. Der Weg sei auch teilweise verlegt worden, teilte man uns mit, die Markierungen sind aber nicht verändert worden, außerdem sei der Weg oft durch Baustellen unterbrochen. Na toll ! An sich eine prima Idee, die Ausführung aber wieder mangelhaft, wie mit der Grünen Linie in Nantes.

Blütenpracht im Alexandra Garten

 

Wir gaben dieses Unterfangen also auf, fuhren mit der Free Tram zum Bahnhof und spazierten hinunter zum Fluß und über eine Brücke auf die Southbank. Die leichte Bewölkung machte mittlerweile Sonnenschein Platz. 

Shrine of Remembrance

 

Weiter wanderten wir in den Alexandra Garten und durch den Kings Domain Park zum Shrine of Remembrance, einem pyramidenförmigen Mahnmal, in dem an die Toten des Ersten Weltkriegs gedacht wird und allerlei Ausstellungsstücke und Fotos zu besichtigen sind. Von einem Balkon aus hatten wir eine wundervolle Aussicht auf die Skyline von Melbourne.

Im Botanischen Garten von Melbourne

 

Weiter ging es in den Botanischen Garten, einer weiteren riesigen Grünanlage in Melbourne, die insgesamt ein Drittel der Stadtfläche bedecken, weswegen Melbourne als sehr lebenswerte Stadt gilt. Der Eintritt war frei, der Garten riesig und sehr schön und abwechslungsreich angelegt mit thematischen Biotopen, Riesen-Bäumen, z.B. Feigen und Pinien, einem großen Teich mit zahlreichen hübschen Lotusblumen und einem Lokal und einem sehr sehenswerten Kaktusgarten.

Kaktusblüte im Botanischen Garten von Melbourne

 

Wir verbrachten einige Stunden dort, bevor uns unsere Schritte am Yarra River entlang zurück in die Stadt führten. Auf dem Weg dorthin kamen uns Tausende Taylor Swift Fans entgegen auf dem Weg in die nahegelegene Sportarena, wo das Konzert offensichtlich stattfinden würde.

Taylor Swift Fans auf dem Weg zum Konzert

 

Wir kehrten erschöpft ins Hotel zurück, wo wir auch zum Diner einkehren wollten; leider war das Restaurant heute geschlossen. Also ging es nach einer Dusche nochmal runter an den Fluß, wo wir auf der Terrasse eines italienischen Lokals im Southbank Einkaufszentrum mit Blick auf Fluß und Skyline Pizza und Penne aßen, dazu gab es Pinot Noir und Shiraz.

Im Melbourne Central
Shopping Center

 

Den nächsten Tag starteten wir mit einer Shopping-Tour gleich nach dem Frühstück. Zunächst aber suchten wir die Bank Of Melbourne auf und probierten Alex’ neue Kreditkarten-PIN aus: funktionierte sogleich am Automaten, aber ein freundlicher Mitarbeiter der Bank war ebenfalls zur Stelle und half Alex bei der Bedienung des Automaten. Dann ging es durch ein paar Geschäfte und durch das gewaltige Melbourne Central Shopping Center, das sich über mehrere Blocks erstreckt. Alex erstand eine Jeans, die wir erst noch ins nahe gelegene Hotel brachten, bevor wir das SeaLife-Aquarium aufsuchten, für das ich online Tickets gekauft hatte zu $ 50 pro Person ( Tip: Tickets einen Tag früher kaufen, dann sind sie $ 10 billiger ! ). Das Aquarium ist schön gestaltet, aber mehr was für Kinder, von denen sich auch zahlreiche zwischen unseren Füßen herum tummelten. In den Becken und Aquarien hingegen tummelten sich Rochen, Haie, Schildkröten, Fische, es gab riesige Quallen-Aquarien und ein Aquarium mit großen Haien, Rochen und Schildkröten, durch das man mittels eines gläsernen Tunnels hindurch laufen konnte. Desweiteren wartete ein Riesen-Sazlwasserkrokodil auf uns, kleine Frösche und größere Eidechsen, und natürlich die Pinguiine zum Schluß.

Salzwasser-Krokodil im SeaLife-Aquarium

 

Wir verbrachten etwa zwei Stunden in dem Aquarium, bevor wir zur Southbank spazierten und uns im dortigen Einkaufszentrum im Food Court Sushi, was zu trinken und später leckeres Eis besorgten. Danach liefen wir zu St. Paul’s Cathedral. Auf der Princes Bridge befand sich eine spontan eingerichtete Gedenkstätte für Alexei Nawalny mit Sprüchen und Fotos; auch Australien gedachte diesem mutigen Mann, der von einem feigen Regime ermordert wurde.

In St. Paul's Cathedral

 

Nachdem wir die Kathedrale besucht hatten fuhren wir noch mit der Tram-Linie 35 einmal um Melbournes Downtown, bevor wir unsere Schritte zurück lenkten zum Hotel, um uns nach einem weiteren anstrengenden Tag etwas auszuruhen.

Tram der Linie 35 City Circle

 

Zum Abendessen schwärmten wir nochmal aus und begaben uns in die Hardware Lane schräg gegenüber dem Hotel, wo es viele Restaurants gibt. Die waren aber allesamt mehr als voll mit Warteschlangen vor den Türen, also wanderten wir weiter nach Chinatown, um das dort befindliche Hofbräuhaus aufzusuchen ( kein Witz ! ). Dieses war aber heute geschlossen, so dass wir schlußendlich im China Chilli landeten, wo es originelle chinesische Gerichte gab.