Samstag, 24. Februar 2024

Foster – Wilsons Promontory Nationalpark

 

von Alex

Unser nächstes Ziel ist die Prom Country Lodge in Foster. Der Ort liegt in der Nähe (ca. 30 km bis zum Nationalparkeingang und dann noch mal 30 km bis zum Ende der Nationalparkstraße) des Wilsons Promontory Nationalpark, der unsere nächste Sehenswürdigkeit werden soll.

Da die Fahrt dahin nur etwa 80 Minuten in Anspruch nehmen wird, werden wir den Tag noch auf Phillip Island verbringen.

Surf-Paradies Cape Woolamai

 

Daher fuhren wir von Cowes aus zum Cape Woolamai, wo es ein Surf-Beach gibt, aber auch einen kleinen Wanderweg von ca. 8 km bis zur Spitze des Cape und zurück durchs Hinterland.

Surfer am Cape Woolamai

 

Wir waren von dem Beach mal wieder total beeindruckt. Es rollten sehr schöne und zum Teil recht hohe Wellen an den kilometerlangen Sandstrand und nur wenige Menschen waren zu sehen. Die meisten davon lungerten in einiger Entfernung vom Strand im Meer herum mit ihrem Surfboard, immer in der Erwartung der ultimativen Welle. Wenn sie dann kam, schwangen sie sich auf ihr Surfbrett und versuchten solange wie möglich auf der Welle zu reiten, was den einen sehr gut, den anderen weniger gut gelang. Ich war zumindest sehr beeindruckt, denn ich würde mich selbst ohne Welle kaum 30 Sek. stehend (Axel meint eher 3 Sek.) auf dem Brett halten können!

Schuppenechse

 

Dann folgten wir dem Wanderweg zu der Kap-Spitze, was bei der heutigen Hitze, ca. 38 Grad, nicht wirklich ein Vergnügen war. Unterwegs trafen wir mal wieder auf eine „Schuppeneidechse“, die Axel ablichtete. An der Kap-Spitze angekommen, trat ich den Rückweg Richtung Parkplatz an, während Axel den Trail zu Ende laufen wollte. Mir war es dafür einfach zu heiß und so trennten sich hier unsere Wege für kurze Zeit.

The Pinnacles

 

Axel: Die Wanderung führte mich weiter auf einen 109 m hohen „Gipfel“, von dem ich die ganze Halbinsel überblicken konnte. Auch die Brücke war zu sehen, über die man mit dem Auto auf Phillip Island gelangt. In einer Bucht unterhalb des höchsten Punktes beobachtete ich Taucher im klaren Wasser der Lagune. Weiter ging es nun bergab, dann durch einen spärlichen Wald an einen Strand, wo ich plötzlich von einer Wolke von Schmetterlingen umgeben war, und zu einem ehemaligen Sandstein-Steinbruch direkt an der Küste. Der Trail war von hier ab nicht mehr markiert und ich wanderte sehr lange am Strand entlang, bis ich ein paar mir entgegen kommende Jugendliche nach dem Exit zurück zum Parkplatz fragte. Sie beschrieben mir diesen und ich fand ihn schließlich auch und kehrte zum Auto und zu Alex zurück.

Beach am Cape Woolamai

 

Alex: Ich wartete im Schatten des Beach-Kiosk bei einem Kaltgetränk auf die Schlamuffe, die nach etwas mehr als einer Stunde eintraf. Gemeinsam kühlten wir uns dann in den Wellen der Bass Street ab, die uns hin und wieder ganz schön durcheinander wirbelten. An schwimmen ist dabei gar nicht zu denken. Man hüpft vielmehr in die Welle und läßt sich von ihr mehr oder weniger sanft an den Strand spülen.

Exchange Hotel Foster

 

Danach fuhren wir dann Richtung Foster, checkten in der recht einfachen Prom Country Lodge ein, duschten das Salzwasser ab und ließen uns in der einzig offenen Bar des Hotel Foster Bier und ein Rindfleisch-Curry schmecken.

Agnes Falls

 

Auch der Donnerstag versprach wieder ein sehr heißer Tag mit rund 38 Grad zu werden. Da wir uns auch erstmal nach den Möglichkeiten im Nationalpark erkundigen wollten beschlossen wir den Tag ruhig angehen zu lassen.

Long Jetty bei Port Welshpool

 

Im Cafe Coco de Mer aßen wir ein leckeres Frühstück und unterhielten uns noch kurz mit der Chefin, die von den Seychellen stammt und erfreut war, dass wir wussten, was eine Coco de Mer ist. Sie war in diesem Jahr für 4 Wochen zu Besuch auf den Seychellen gewesen und erzählte uns, dass sich alles sehr verändert habe. Die Regierung habe gewechselt und seit dem sind die Reisen für Touristen auf die Seychellen nochmals um einiges teurer geworden. Mittlerweile muss man auch pro Person und Tag eine Art „Kurtaxe“ bzw. Umweltabgabe zahlen, die von 1,73€ bis zu 6,92€ pro Person und Tag reicht. Nun, ich finde das nicht so schlimm, aber anscheinend bleiben immer mehr Menschen den Seychellen fern und den Einheimischen bricht die mitunter einzige Einnahmequelle weg.

Axel auf dem Mount Bishop

 

Nach diesem Plausch ließen wir uns im Touristencenter ein paar Infos und Karten zu dem Nationalpark geben. Da wir erst am nächsten Tag in den Nationalpark wollten, denn es sind bis zum Ende der Fahrstraße rund 60 km und man muss schon ein bißchen Zeit mitbringen, und es war heute einfach zu heiß zum wandern, erkundeten wir stattdessen die Küste, insbesondere die Long Jetty bei Port Welshpool, und einen kleinen Wasserfall ganz in der Nähe von Foster: die Agnes Falls, die als die höchsten in Victoria gelten. Beides war jetzt nicht sonderlich spektakulär und so verbrachten wir den sehr heißen Nachmittag doch lieber in der gekühlten Lodge. Am Abend waren wir dann wieder Kunde im hiesigen Hotelrestaurant, nur unterbrochen von zwei Gängen zu der Coin Laundry in Foster, wo wir unseren Bestand an frisch gewaschener Wäsche erneuerten.

Farnwald am Mount Bishop

 

Wie die Wettervorhersage es angekündigt hatte, war heute am Freitag die Temperatur um fast 20 Grad gefallen und es war tatsächlich stark bewölkt.

Am General Store in Tidal River

 

Mit Wanderrucksack und ausreichend Trinkwasser fuhren wir nach einem erneuten Frühstück im Cafe Coco de Mer in den Wilsons Prom Nationalpark, wo wir für eine erste Wanderung unseren Wagen auf dem Wanderparkplatz Mount Bishop abstellten und die insgesamt 7,4 km in Angriff nahmen. Der Weg war gut, das Wetter noch recht fein und so waren wir schneller als gedacht an dem kleinen Gipfel des gerade mal 320m hohen Mt Bishop angekommen. Oben war es verdammt stürmisch und kalt und immer mehr dunkle Wolken zogen heran. Trotzdem genossen wir den tollen Ausblick auf den Park, sein fast unzugängliches Hinterland und das Meer, bevor wir uns nach einer kleinen Pause wieder auf den Rückweg machten. Und siehe da, man glaubt es kaum, auf halbem Weg überraschte uns ein ordentlicher Schauer und wir wurden recht naß, denn damit hatten wir so gar nicht gerechnet.

Eine wenig schüchterne Crimson Rosella

 

Nun fuhren wir noch bis zum Ende der Fahrstraße, wo es eine Touristeninfo und einen sehr großen Campingplatz gibt, der wohl für den Ansturm der Sommerurlauber gedacht war und machten uns nochmals schlau, welche kleine Tour wir noch unternehmen könnten.

Einige Sichtung auf dem Prom Wildlife Walk


Im Generalstore tranken wir Kaffee und Tee, denn auch hier blies immer noch ein kalter Wind und sahen einem kleinen roten Papagei zu, der sich an der Essensausgabe des Stores ein Tütchen Zucker geklaut hatte und nun auf dem Boden sitzend die Verpackung aufpickte und dann genüßlich den Zucker schleckte. Das ganze ging solange gut, bis ein Artgenossen kam und es ihm streitig machen wollte.

Abendessen im Exchange Hotel Foster


Es war zwar so gar kein Strandwetter, aber dennoch machten wir auf der Rückfahrt am Picnic und Whisky Bay halt, um ein kurzes Stück zu einem Aussichtspunkt zu laufen, um die hier menschenleeren Strände mit aktuell heftiger Brandung zu bestaunen.

Einen weiteren Stop legten wir beim Prom Wildlife Walk ein und folgten dem gekennzeichneten Wanderweg in der Hoffnung evt. ein Wombat, ein Emu oder Wallaby zu entdecken. Leider sahen wir lediglich aus der Ferne die Köpfe von zwei Kängurus aus dem dichten Unterholz hervorlugen. Dafür wurden wir nochmals mit einem heftigen Regenschauer beglückt, der uns umgehend zum Auto zurück trieb.

Auf der weiteren Rückfahrt sahen wir dann tatsächlich noch zwei Wombat, die aber leider tot am Straßenrand lagen.


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