Montag, 19. Februar 2024

Melbourne

 

von Axel

Im „Captains at the Bay“, wo wir wohnten, frühstückten wir, dann ging es weiter auf der Great Ocean Road Richtung Melbourne. Wir fuhren bis Kennett River, wo es laut Auskunft der freundlichen Dame in der Tourismus-Info in Port Campbel Koala-Bären zu sehen gab. Als wir dort auf den Parkplatz fuhren trafen wir zwei Deutsche, die für ein Jahr durch Australien reisten, und die uns schon zwei Bäume auf dem hiesigen Campingplatz beschrieben, wo sie bereits einen Koala-Bären entdeckt hatten. Die sind tatsächlich nicht leicht zu finden, wenn sie als grauer Fellball irgendwo zwischen den Ästen eines Eukalyptusbaumes ihr Schläfchen abhalten, womit sie 20 Stunden am Tag verbringen. Wir fanden dann tatsächlich die beiden Koalas, die sich durch unsere Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen ließen.

Sleepy Koala

 

Am Kennett River folgten wir dann dem River Walk und konnten uns kaum entscheiden, ob wir den Blick eher in die Baumwipfel oder auf den Boden richten sollten, denn Schautafeln kündigten auch die mögliche ( aber wohl sehr unwahrscheinliche ) Anwesenheit supergiftiger Schlangen an, wie der Tiger-Schlange oder der „Eastern Brown Snake“.

Prachtvoller Vogel am Kennett River

 

Nach dieser Kurzwanderungen wagten wir uns in die Wellen der Großen Australischen Bucht, die wohl noch zum Indischen Ozean gehört. 

Split Point Lighthouse

 

Weiter ging es dann auf der landschaftlich sehr schönen Great Ocean Road bis zum Split Point Lighthouse, von dem ich einen super Ausblick auf die Küste hatte. Ich lernte dort, dass die Brass Straße zwischen Australien und Tasmanien nur 60 Meter tief ist und natürlich zahlreiche Untiefen beinhaltet, wovor der Leuchtturm warnen soll. Zahlreiche Schiffe, die sich zu nahe an die Küste wagten, sind hier schon gesunken.

Willkommen in Melbourne

 

Eineinhalb Stunden dauerte jetzt die Fahrt noch bis Melbourne. Wir kamen auf die Autobahn M1 und der Verkehr wurde immer dichter, bis wir tatsächlich mal in einem kleinen Stau landeten. Alex lenkte unser Auto gelassen durch die Straßen von Melbourne, bis wir vor unserem Hotel, dem Voco Melbourne Central in der Londsdale Street, anlangten. Wir wählten die „Valet Parking“ Option für $ 70 am Tag und bezogen unser Zimmer in der 19. Etage mit schwindelerregendem Ausblick auf die Stadt.

Unser Zimmer in Melbourne

 

In der Stadt herrschte viel Betrieb und vom Concierge beim Valet Parking erfuhr ich, dass dieses Wochenende Taylor Swift in der Stadt war und Konzerte gab; der Ticket-Preis lag angeblich bei $ 1000. Das erklärte auch die mit schillernden und sehr knappen Röcken bekleideten Mädchen, die mir aus dem Aufzug entgegen kamen, als ich auf dem Weg zur Rezeption war, und die mir kurzzeitig das Gefühl gaben, ich befände mich in einem Stundenhotel. Die Hotels waren ausgebucht und wir waren froh, vorgebucht zu haben: das wäre unser zweites Wellington geworden !

Melbourne Chinatown

 

Am Abend spazierten wir in das nahegelegene Chinatown und aßen natürlich bei einem Chinesen: King Prawns mit Manadarin-Soße und einen Hotpot mit Schweinefleisch, dazu gab es Tiger Bier und einen Jameson-Whiskey zum Nachtisch.

Am Yarra River

 

Am Sonntag nach dem Frühstück im Hotel machten wir uns dann auf den Weg die Stadt zu erkunden – bis die Socken qualmten ! Zuerst wollten wir die Golden Mile ablaufen, ein 4 km langer Trail durch die Stadt, der mit Messingplatten auf den Gehsteigen markiert ist. Im Immigration Museum, wo der Weg beginnt, erfuhren wir, dass es dafür keine Karten mehr gibt, nur noch eine App. Diese erwies sich schnell als unbrauchbar, vor allem, weil man zwischen den Häusern der Stadt oft kein GPS-Signal hat. Der Weg sei auch teilweise verlegt worden, teilte man uns mit, die Markierungen sind aber nicht verändert worden, außerdem sei der Weg oft durch Baustellen unterbrochen. Na toll ! An sich eine prima Idee, die Ausführung aber wieder mangelhaft, wie mit der Grünen Linie in Nantes.

Blütenpracht im Alexandra Garten

 

Wir gaben dieses Unterfangen also auf, fuhren mit der Free Tram zum Bahnhof und spazierten hinunter zum Fluß und über eine Brücke auf die Southbank. Die leichte Bewölkung machte mittlerweile Sonnenschein Platz. 

Shrine of Remembrance

 

Weiter wanderten wir in den Alexandra Garten und durch den Kings Domain Park zum Shrine of Remembrance, einem pyramidenförmigen Mahnmal, in dem an die Toten des Ersten Weltkriegs gedacht wird und allerlei Ausstellungsstücke und Fotos zu besichtigen sind. Von einem Balkon aus hatten wir eine wundervolle Aussicht auf die Skyline von Melbourne.

Im Botanischen Garten von Melbourne

 

Weiter ging es in den Botanischen Garten, einer weiteren riesigen Grünanlage in Melbourne, die insgesamt ein Drittel der Stadtfläche bedecken, weswegen Melbourne als sehr lebenswerte Stadt gilt. Der Eintritt war frei, der Garten riesig und sehr schön und abwechslungsreich angelegt mit thematischen Biotopen, Riesen-Bäumen, z.B. Feigen und Pinien, einem großen Teich mit zahlreichen hübschen Lotusblumen und einem Lokal und einem sehr sehenswerten Kaktusgarten.

Kaktusblüte im Botanischen Garten von Melbourne

 

Wir verbrachten einige Stunden dort, bevor uns unsere Schritte am Yarra River entlang zurück in die Stadt führten. Auf dem Weg dorthin kamen uns Tausende Taylor Swift Fans entgegen auf dem Weg in die nahegelegene Sportarena, wo das Konzert offensichtlich stattfinden würde.

Taylor Swift Fans auf dem Weg zum Konzert

 

Wir kehrten erschöpft ins Hotel zurück, wo wir auch zum Diner einkehren wollten; leider war das Restaurant heute geschlossen. Also ging es nach einer Dusche nochmal runter an den Fluß, wo wir auf der Terrasse eines italienischen Lokals im Southbank Einkaufszentrum mit Blick auf Fluß und Skyline Pizza und Penne aßen, dazu gab es Pinot Noir und Shiraz.

Im Melbourne Central
Shopping Center

 

Den nächsten Tag starteten wir mit einer Shopping-Tour gleich nach dem Frühstück. Zunächst aber suchten wir die Bank Of Melbourne auf und probierten Alex’ neue Kreditkarten-PIN aus: funktionierte sogleich am Automaten, aber ein freundlicher Mitarbeiter der Bank war ebenfalls zur Stelle und half Alex bei der Bedienung des Automaten. Dann ging es durch ein paar Geschäfte und durch das gewaltige Melbourne Central Shopping Center, das sich über mehrere Blocks erstreckt. Alex erstand eine Jeans, die wir erst noch ins nahe gelegene Hotel brachten, bevor wir das SeaLife-Aquarium aufsuchten, für das ich online Tickets gekauft hatte zu $ 50 pro Person ( Tip: Tickets einen Tag früher kaufen, dann sind sie $ 10 billiger ! ). Das Aquarium ist schön gestaltet, aber mehr was für Kinder, von denen sich auch zahlreiche zwischen unseren Füßen herum tummelten. In den Becken und Aquarien hingegen tummelten sich Rochen, Haie, Schildkröten, Fische, es gab riesige Quallen-Aquarien und ein Aquarium mit großen Haien, Rochen und Schildkröten, durch das man mittels eines gläsernen Tunnels hindurch laufen konnte. Desweiteren wartete ein Riesen-Sazlwasserkrokodil auf uns, kleine Frösche und größere Eidechsen, und natürlich die Pinguiine zum Schluß.

Salzwasser-Krokodil im SeaLife-Aquarium

 

Wir verbrachten etwa zwei Stunden in dem Aquarium, bevor wir zur Southbank spazierten und uns im dortigen Einkaufszentrum im Food Court Sushi, was zu trinken und später leckeres Eis besorgten. Danach liefen wir zu St. Paul’s Cathedral. Auf der Princes Bridge befand sich eine spontan eingerichtete Gedenkstätte für Alexei Nawalny mit Sprüchen und Fotos; auch Australien gedachte diesem mutigen Mann, der von einem feigen Regime ermordert wurde.

In St. Paul's Cathedral

 

Nachdem wir die Kathedrale besucht hatten fuhren wir noch mit der Tram-Linie 35 einmal um Melbournes Downtown, bevor wir unsere Schritte zurück lenkten zum Hotel, um uns nach einem weiteren anstrengenden Tag etwas auszuruhen.

Tram der Linie 35 City Circle

 

Zum Abendessen schwärmten wir nochmal aus und begaben uns in die Hardware Lane schräg gegenüber dem Hotel, wo es viele Restaurants gibt. Die waren aber allesamt mehr als voll mit Warteschlangen vor den Türen, also wanderten wir weiter nach Chinatown, um das dort befindliche Hofbräuhaus aufzusuchen ( kein Witz ! ). Dieses war aber heute geschlossen, so dass wir schlußendlich im China Chilli landeten, wo es originelle chinesische Gerichte gab.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen