Montag, 6. Juni 2022

Eguisheim im Elsass

von Alex

Endlich war es wieder so weit: am Donnerstag, den 2. Juni 2022, brachen wir auf zu unserer zweiten WoMo-Tour dieses Jahr. Ziel diesmal: Fankreich. Und da Frankreich nicht gerade ein kleines Land ist, hangeln wir uns, wie könnte es auch für Rheinhessen anders sein, von Weinanbaugebiet zu Weinanbaugebiet! 

Unser Stellplatz in Eguisheim

 

Als ersten Standort wählten wir den Ort Eguisheim im Elsass, in der Nähe von Colmar, aus.

Axel hatte via Internet einen zauberhaften Stellplatz Trois Châteaux am Ortsrand direkt an den Weinbergen ausfindig gemacht. Der Platz ist übersichtlich, gut geführt und ruhig und verfügt über ausreichend und saubere Sanitäranlagen, Abwaschmöglichkeiten, Waschsalon und Versorgungsstation. Die Rezeption ist gut organisiert und die Empfangsdame spricht mal mindestens deutsch, englisch und natürlich französisch.

Nachdem wir uns aus drei möglichen Angeboten den schönsten Platz ausgesucht, das WoMo geparkt und den Strom angeschlossen hatten, machten wir einen ersten Stadtrundgang. Der Ort gilt seit 2003 als eines der schönsten Dörfer Frankreichs.

In den Gassen von Eguisheim

 

Das mittelalterliche Dorf zeichnet sich durch seine einzigartige Architektur und Häuseranordnung der Altstadt und seinen Blumenreichtum im Sommer aus.

Der Ort, der um seine Burg mit St.-Leo-Kapelle herum gebaut wurde, entfaltet sich nämlich in konzentrischen Kreisen. Man findet in diesem ursprünglichen Dorf viele herrliche und mit viel Liebe und Sachverstand restaurierte Fachwerkhäuser und die Kirche St. Peter und Paul aus dem frühen 19. Jahrhundert, in der sich u.a. eine denkmalgeschützte, hölzerne Schreinmadonna mit Kind aus dem 14. Jahrhundert befindet. 

Storchennest in Eguisheim

 

Auf unserem Rundgang entdeckten wir weiterhin zahllose Weingüter und Restaurants, kleine, feine Geschäfte – u.a. ein tolles Käsegeschäft, dessen Käseangebot eindeutig lecker, aber auch ausgesprochen teuer ist - und jede Menge Storchennester. Eguisheim ist soszusagen eine Storchenkolonie und beherbergt aktuell zahlreiche Storchenfamilien mit Nachwuchs.

Auch eine kleine Privatbrauerei findet man in dem zauberhaften Ort, die von einem US Amerikaner und seiner Ehefrau geführt wird. Die Biere haben so klangvolle Namen wie Yankee, Blondie, The Boss und dahinter verbergen sich ganz eigene Geschichten. So zeigt das Label der Sorte Yankee einen alten US-Militär-Jeep, der aus dem zweiten Weltkrieg stammt und noch fahrbereit im Hof der Brauerei auf Rundfahrten mit interessierten Gästen wartet.

Den Tag ließen wir mit elsässischem Essen und Wein in einer kleinen Winstub Caveaux Heuhaus in der Altstadt ausklingen. Dabei probierten wir natürlich auch Elsässiche Weine – Riesling, Pinot Gris und Pinot Noir Rose – die sofort überzeugten !

Colmar

 

Der zweite Tag stand bei schönem Frühsommerwetter im Zeichen einer Radtour nach Colmar, welches nur rund 8 km entfernt von Eguisheim liegt.

Dort angekommen stellten wir die Räder im Parc du Champ de Mars ab und schlenderten durch die hiesige und sehr sehenswerte Altstadt. Besonderheit hier ist das Viertel La Petite Venise, das von dem Fluss Lauch durchzogen ist und u.a. ein 2. Sterne Restaurant beheimatet. Viele der dortigen Wohnhäuser und Restaurants verfügen über sehr gemütliche Freisitze direkt am Fluss, die wir auf einer kleinen Bootstour mit einer Art Langkahn bestaunen konnten.

Erker am "Kopfhaus" in Colmar

 

Wir besuchten die Markthalle und gönnten uns einen kleinen Imbiss direkt an der Stiftskirche St. Martin. Es gab Quiche Lorraine, Rösti mit Munsterkäse und dazu einen Crémant d'Alsace, die Antwort des Elsass auf den Champagner.

Klein Venedig in Colmar

 

Wir deckten uns noch mit einem Pinot Noir und einem Baguette ein, um dann am Abend vor umserem WoMo den sündhaft teuren Trüffelkäse zu verspeisen, den wir tags zuvor in Eguisheim gekauft hatten.

Am dritten Tag erkundeten wir die nähere Umgebung zu Fuß, obwohl es eigentlich viel zu heiß und schwül für eine Wanderung war.

Les Trois Chateaux

 

Axel hatte eine kleine Rundwanderung zu den drei Burgen ausgesucht, die auch unserem Campingplatz den Namen geben: Trois Châteaux. Die Gruppe besteht aus Dagsburg, Wahlenburg und Burg Weckmund. Der Weg dorthin führt durch die Weinberge und schattigen Wald der Vogesen, was nicht verhindern konnte, dass der Anstieg bei der schwülen Witterung recht schweißtreibend war. 

Bei den Drei Burgen

 

Wir folgten dem Rundweg „Vignoble et Chateaux“ ( 10.5 km, 370 hm, 3.5 Stunden ). Von oben genossen wir den Ausblick auf Eguisheim, Colmar und die weite Ebene bis hin zum Schwarzwald, der im Dunst schemenhaft zu erkennen war. Die anfängliche Bewölkung hatte sich aufgelöst und die Sonne schien, während wir die drei Burgen erkundeten, eine Mittagsvesper verspeisten und uns dann an den Abstieg über L’Abbaye de Marbach machten. Dort verloren wir die Markierung des Weges, die manchmal etwas sparsam verwendet wurde, die Orientierung für den Rückweg durch die Weinberge nach Eguisheim war aber nicht schwierig. 

Blick auf Eguisheim von den Drei Burgen

 

Den heutigen Pfingstsonntag verbrachten wir größtenteils in Ruhe auf dem Stellplatz. In der Nacht hatte es ein heftiges Gewitter und Platzregen gegeben und auch für den heutigen 05. Juni war sehr wechselhafte Witterung gemeldet. So suchten wir in aller Gemütlichkeit das Ziel für die nächsten Tage aus und verfassten den Text für den blog, wobei wir tatsächlich immer wieder nach drinnen fliehen mussten, denn das Wetter wechselte zwischen Wolkenbruch und Sonnenschein beinahe im Minutentakt.

Gegen Abend statteten wir Helen und Timothy in ihrer Craft Brewery noch einen Besuch ab, schlürften ein Big Sur - ein Triple Strong Ale – und nahmen für die Reise ein Sixpack der leckeren, ausschließlich von Hand gemachten, Gerstensäfte mit.

Den heutigen Abschluss bildete ein Abendessen im Caveau d´Eguisheim, ein traditionelles Restaurant mit vielen leckeren heimischen Spezialitäten und hervorragenden Weinen von den hiesigen Winzern.

 

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