Dienstag, 27. Mai 2025

Salerno

 

25.5.2025 - 27.5.2025

                                                                              Von Axel

Für die nächsten Tage hatte ich mal wieder einen Platz über VanSite gebucht – bei der Villa Ada inmitten der Natur Kampaniens. Die Fahrt dorthin war recht angenehm über eine gut ausgebaute Landstraße durch eine schöne Landschaft mit grünen Plantagen und Wäldern, ein paar schroffen Bergen und ein paar Bergdörfern. Die letzten Kilometer wurden dann mal wieder abenteuerlich, die Straße immer steiler und schmaler. In einem kleinen Dorf vor dem Ziel stoppten wir vor einem Supermarkt, der hier sogar sonntags geöffnet hatte, und ergänzten unsere Vorräte. Dann ging es noch steiler über eine noch schmalere Straße bergauf ( Alex, die bis hierhin am Steuer gesessen hatte, weigerte sich weiterzufahren, weswegen ich das Ruder übernehmen mußte ), bis wir endlich die eingegebenen Koordinaten erreicht hatten und mitten in der Pampa standen. Rechter Hand befand sich ein mit einer schweren Kette verschlossenes Eisentor und dahinter konnte ich eine Villa erspähen die so aussah wie die, die ich per VanSite App gebucht hatte. 

Unser Stellplatz bei Salerno

 

Als ich die Buchung in der App nochmal überprüfte mußte ich allerdings feststellen, daß die Buchung am Abend zuvor drei Stunden nach der Bestätigung wieder vom Anbieter storniert worden war. Begründung: wegen einer Veranstaltung seien keine Stellplätze mehr verfügbar.

 

Alex auf dem Weg ins Thyrrenische Meer

Äußerst zerknirscht machten wir uns per Internet auf die Suche nach einem anderen Campingplatz und fanden einen in der Nähe von Salerno am Strand. Die Fahrt dorthin dauerte etwa 45 Minuten und wir bekamen dort einen Stellplatz direkt am Strand, so daß wir nur wenige Schritte machen mußten, um ins kühle Naß des Thyrrenischen Meeres zu springen. Vor uns lag die Bucht von Salerno mit ein paar Frachtschiffen, die vor dem Hafen vor Anker lagen.

 

Yachthafen von Salerno, im Hintergrund
die Uferpromenade

Wir blieben zwei Tage und fuhren am nächsten Tag mit dem Linienbus in die Stadt; die Fahrt dauerte etwa 40 Minuten. Salerno ist keine spektakuläre Stadt, die man unbedingt gesehen haben muß, aber der Yachthafen, die Strandpromenade und die recht „authentische“ Altstadt mit dem Dom waren dennoch einen Besuch wert – und vor allem das Essen in der Osteria Mercanti. Es gab ein Thunfisch-Carpaccio als Vorspeise, lecker angemacht auf Zitronen und Orangen, dann einen Auberginen-Auflauf für mich und eine äußerst leckere Seebrasse mit frittierten süßen Zwiebeln für Alex; dazu tranken wir einen Lagrein aus dem Südtiroler Trentino.

Seebrasse mit frittierten süßen Zwiebeln


Am Nachmittag und auch am nächsten Morgen ging es nochmal zum Schwimmen in das erfrischende Meerwasser, bevor wir uns aufmachten Richtung Pompei.

Buntes Gäßchen in Salerno

 

Ein weiterer Pluspunkt des Campingplatzes „Camping Lido De Salerno“, wo wir sehr freundlich und mit viel Hilfsbereitschaft empfangen wurden, war, daß wir unsere leere Gasflasche wieder auffüllen lassen konnten ( für € 35, ein durchaus akzeptabler Preis ), nachdem wir in den letzten Tagen mehrere vergebliche Anläufe unternommen hatten, zu Gas zu kommen. Die Campingplätze im tiefen Süden Italiens konnten uns da keine Hilfe anbieten – und eine Fahrt zu einem vermeintlichen Gas-lieferanten führte uns zu einer Kläranlage, wo weit und breit niemand zu sehen war. Ein andermal fanden wir zwar einen Laden für Gasflaschen, das Auffüllen sei aber erst wieder in zehn Tagen möglich, wurde mir gesagt.

Montag, 26. Mai 2025

Policoro

 24.5.2025 - 25.5.2025

Von Alex

Unser nächstes größeres und sehenswertes Ziel ist Pompei. Doch da es von Alberobello in Anbetracht der Straßenverhältnisse ein Unding ist diese weite Strecke von gut 320 km an einem Tag zu fahren machten wir an der Küste des Golfs von Tarent in Policoro einen Zwischenstopp. 

Strandpromenade bei Policoro Lido

 Wir hatten ein bisschen gehofft, dass der Ort und der ausgewählte Campingplatz einen schönen Strand zu bieten haben, wo wir ggf. den Sonntag mit baden verbringen könnten. Doch ein Spaziergang am Nachmittag machte schnell klar, dass wir hier keinen ganzen Tag verbringen möchten. Der Strand ist zwar groß, weitläufig und menschenleer und das Meer hier sehr ruhig, aber weder der Strand noch insgesamt die Gegend laden hier zum Verweilen ein. Es ist alles ziemlich heruntergekommen, teilweise natürlich auch noch gar nicht in Betrieb und verlassen, da die Badesaison noch nicht begonnen hat, was zusammengenommen eben keinen wirklich positiven Eindruck hinterlässt. Also werden wir nur eine Nacht bleiben und morgen unseren Weg, ggf. mit einem weiteren Zwischenstopp, nach Pompei fortsetzen.

Dieser Anschlag der Natur auf unser
Wohnmobil ist glücklicherweise mißglückt.

 

Am nächsten Morgen während des Frühstücks krachte es laut in der Nähe unseres Wohnmobils. Erst später sahen wir, dass ein riesiger morscher Ast von den hohen Bäumen abgebrochen war und unser Wohnmobil nur um zwei Meter verfehlt hatte. Danke, lieber Schutzengel !

Alberobello

 22.5.2025 - 24.5.2025

Von Axel

Ursprünglich hatten wir geplant zum malerischen Hafenort Maratea im Osten zu fahren und dann langsam die Biege nach Norden entlang der Westküste Italiens zu nehmen, da wir dort aber keinen Campingplatz ausfindig machen konnten führte uns unsere Reise heute 90 km gen Osten wieder Richtung Adria, bis nach Alberobello, das wir mittlerweile gerne als „Trullo Town“ bezeichnen.

Trullis in Alberobello

 

Unterwegs kauften wir in einem Baumarkt AD Blue ein, in einem Gemüseladen wirklich hervorragendes Gemüse und Obst und in einem Penny-Markt weitere Vorräte, bevor wir den Campingplatz „Camping Die Trulli“ ansteuerten, der schon stark belegt war. Das nette Mädchen von der Rezeption, das mich dann herum führte, erklärte, daß gerade eine Gruppe mit 20 Wohnmobilen angekommen war. Aber es gab noch einen schönen Stellplatz für uns, den wir für zwei Tage belegten.

"Trulli Town"

 

Genauso wie der letzte Campingplatz bot auch dieser ein Shuttle an, mit dem wir morgens bequem in die Stadt und mittags wieder zum Campingplatz gelangen konnten.

In einem Trullo

Alberobello zählt zum UNESCO Weltkulturerbe wegen seiner über 1400 Trullis, die man dort sehen kann. Trullis sind kleine Rundhäuser mit spitzem Dach, deren Aussehen auch etwas an Bienenkörbe erinnert. Ihr dickes Mauerwerk mit wenigen kleinen Fenstern bietet ein kühles Klima im heißen Sommer, speichert aber auch gut die Wärme für den Winter. Sie sind Trockenmauerwerke, die ohne Mörtel errichtet wurden. Im 17. Jahrhundert begann man damit sie zu bauen ohne Zement und Mörtel, um im Falle einer königlichen Inspektion zwecks eintreiben von Steuern die Häuser schnell wieder abtragen zu können.

Heute beherbergen viele Souvenir-Läden, Bars oder „Ferienwohnungen“, denn ganze Busladungen von Touristen wollen gerne mal in einem Trullo übernachten.

Wir hatten das Shuttle um 09:00 Uhr genommen, das uns nördlich der Basilica die S.S.Medici absetzte, so daß wir unmittelbar in das erste Trulli-Viertel um die Kathedrale herum gelangten. Wir nutzten die ersten eineinhalb Stunden gut, um die Gassen von „Trulli Town“ zu durchstreifen, bevor die Touristenmassen eintrafen.

Eine Trullo-Kirche

 

Weiter ging es zum Rione Monti, zur Chiesa S. Antonio und zum gegenüberliegenden Rione Aia Picola. Überall kleine Trullis – so weit das Auge reichte. Einen besahen wir uns von innen. Ein Spendenkörbchen stand bereit sowie eine mächtige Frau in rosa T-Shirt, die gleich am Eingang unserer harrte und unsere Aufmerksamkeit sofort auf dieses Körbchen lenkte. Ein typisches Trullo besteht eigentlich nur aus einem runden Raum mit einer Nische für das Bett und eventuell noch einem kleinen Bad, das in einer anderen Nische untergebracht ist und das ich nicht erhobenen Hauptes benutzen kann. Eine Leiter führt in die Spitze des Dachs zu einem winzigen Dachboden. Das ist alles. Keine gerade Wand um größere Möbel unterzubringen.

 

Trullis, so weit das Auge reicht

Wir aßen zu Mittag in einem der zahlreichen Restaurants an der Largo Martellotta. Zur Vorspeise gab es Schinken mit Burrata, ein fetter Weichkäse bestehend aus mit Sahne gefüllter Mozzarella. Dann Lasagne und Salat. Dazu ein sehr angenehmer süffiger Rotwein des Hauses und einen Aperol Spritz für Alex.

Wir streiften noch gut zwei Stunden lang durch die Gassen, suchten schattige Plätzchen zum Ausruhen und tranken einen Capucchino, bevor uns unser Shuttle zuverlässig um 16:00 Uhr wieder abholte.