Montag, 5. Juni 2023

Annecy

26.05.2023-30.05.2023: Annecy

 

von Alex 

Auf dem Weg Richtung Süden hatten wir uns als weiteren Stopp den Ort Annecy am gleichnamigen See ausgesucht.

Lac d'Annecy

 

Da wir ja Autobahnen möglichst meiden, durchquerten wir das frz. Jura auf lauter Nebenstraßen, was recht zeitaufwändig, aber auch sehenswert ist. Nach etwa 4 Stunden steuerten wir den ersten Campingplatz auf einer Anhöhe über Annecy an, der allerdings ausgebucht war. Da wir nicht reserviert hatten, mussten wir weiter suchen. Ein Blick in die App „Stellplatzradar“ lieferte uns einen neuen Vorschlag, also fuhren wir auf der See-Straße aus Annercy raus und versuchten unser Glück bei dem Campingplatz L-Aloua nahe am See. Tatsächlich hatten wir hier Glück und erhielten sofort einen Platz unter Bäumen und mit Stromanschluss zum Preis von 87,30€ für drei Nächte. Wir richteten uns ein und spazierten hinunter zum See, der zu den saubersten in Frankreich zählt und wirklich sehr klares Wasser aufweist.

Wir waren nun recht froh, dass es mit dem ersten Platz nicht geklappt hat, denn hier haben wir unmittelbaren Zugang zu dem See-Radweg und auch zum See selbst. Bei dem Platz in Annecy hätten wir es ob der Lage auf dem Hügel schwer gehabt.

Von hier aus sieht man gut in die frz. Alpen; Chamonix und der Mt. Blanc sind nicht weit entfernt.

Unser Stellplatz bei Annecy

 

Für den heutigen Samstag hatten wir uns eine Seeumrundung mit dem Rad vorgenommen. Wir staunten nicht schlecht, als wir auf den Fahrradweg Richtung Annecy, das etwa 9 km entfernt ist, einbogen. Der Trubel hier war sehr groß und man musste eine Lücke zwischen Radrennfahrern, Inlineskatern, Lastenrädern etc. regelrecht abpassen, um sich einzufädeln.


Radtour am Lac d'Annecy

In Annecy konnten wir einen ersten kurzen Blick auf die Innenstadt werfen, bevor es auf dem Radweg weiter Richtung Chavoir und Veyrier du Lac ging. Das Wetter war herrlich und so kamen wir auf der ersten Bergetappe Richtung Talloires-Montmin ganz schön ins schwitzen. Man fühlte sich wie auf der Tour de France: Bergetappen bei Hitze, fahren im Pulk und am Schluss der Sprint zum WoMo und dem kühlen Getränk. Nach dieser Antrengung war es Zeit für eine Rast und einen Imbiss. In einem sehr schön gelegenen Restaurant am See bestellten wir Wasser, Eistee und zwei Salate, die uns stolze 90€ kosteten! 

Da mittlerweile dunkle Wolken aufzogen waren, verzichteten wir auf die Suche nach einer geeigneten Badestelle am See, die ohnehin nicht sehr zahlreich sind und wenn vorhanden, dann ohne jegliche Infrastruktur wie z.B. Umkleidekabinen. Zurück also auf dem Campingplatz staunten wir wieder nicht schlecht, denn der Platz hatte sich unglaublich gefüllt. Viele Franzosen sind mit Kind und Kegel unterwegs, um das Pfingstwochenende zu nutzen und Annecy scheint ein touristischer Hotspot zu sein, der sowohl Radfahrer, Wassersportler als auch Paragleiter gleichermaßen zufriedenstellt.

Mir ist es hier etwas zu trubelig und zu voll, so dass wir schon erwogen haben auf den Besuch von St.Tropez zu verzichten, wo es sicher noch weitaus schlimmer ist.

Den nächsten Tag verbrachten wir damit uns Annecy anzuschauen, das als das Venedig der frz. Alpen gilt.

Annecy

 

Leider mussten wir auch hier feststellen, dass die Fülle an Touristen Venedig in nichts nachsteht. 

Es herrschte ein ziemliches Chaos in dem kleinen Ort, zumal die Gassen und Sträßchen an den Kanälen von Marktständen nur so wimmelten. Es gab alles zu kaufen, von Bekleidung und Kusthandwerk, über alle Arten von französischer Leckereien bis hin zu ganz normalen Marktständen mit Obst und Gemüse. Erwähnenswert an dieser Stelle ist wohl auch der Preis für eine Kugel Eis, der bei 3,50€ liegt. Trotzdem bildeten sich endlos lange Schlangen vor den Eisständen.

Burg Annecy

Wir beschlossen nach kurzer Zeit den venezianischen Bereich von Annecy zu verlassen und uns mehr Richtung See zu bewegen. In einem hier liegenden großen Park fand gerade ein großes Beach-Volleyball Turnier statt und wir ruhten uns auf einer schattigen Bank aus und schauten in Ruhe dem Treiben zu. 

Kanal in Annecy

 

Gegen späten Mittag wurde es dann ruhiger in der Stadt; die Menschen saßen in den Restaurants und die Marktbeschicker packten ihre sieben Sachen zusammen. Wir nutzten diese Zeit,um uns nun den Ort etwas genauer zu betrachten. Es gab einige wenige Kanäle und Brücken zu bestaunen die von zahlreichen Bistros, Restaurants und Bars gesäumt wurden. Das Flair von Venedig war jetzt spürbar. In einem abgeschiedenen Teil fanden wir ein sehr nettes Bistro mit Tischen und Stühlen direkt an einem kleinen Kanal und unter Bäumen. Der Kellner war nett und sehr flott und so bestellten wir uns einen Mittagsimbiss aus Aperol Spritz, Frühlingsrollen mit Huhn, Trüffeltoast und Espresso-alles sehr lecker.

Strand am Lac d'Annecy

 

Zwei verdiente Aperols
nach der Paddeltour

So waren wir wieder ziemlich versöhnt mit dem anfänglichen Trubel und genossen fast 2 Stunden der Ruhe in diesem friedlichen Teil der Stadt. Nach einer weiteren Runde durch die Stadt und hoch zum Château d'Annecy radelten wir wieder zurück zu unserem WoMo und beschlossen einen weiteren Tag zu bleiben, um den See zu genießen.

 

In der Hoffnung, dass der heutige Montag etwas ruhiger sein möge, beschlossen wir vormittags zu einem der nahegelegenen Strände zu radeln, um zu baden. In der Tat war die kleine Wiese mit dem Seezugang nur mäßig besucht; im Wasser war zu dieser Zeit eigentlich niemand. Einige Minuten später wussten wir auch wieso-das Seewasser war zwar herrlich klar und weich, aber auch sehr kalt. Aber wenn man es geschafft hatte, dann war es ein herrliches Schwimmerlebnis. Nachdem es sich gegen Mittag füllte und wir ein weiteres Mal das kühle Nass genossen hatten radelten wir zurück zum WoMo (ca. 5 Minuten) ruhten uns aus und brachen dann am Nachmittag zu einer Paddeltour auf.

Unser Campingplatz vermietete Paddelboote für 25€ für einen halben Tag und so ließen wir an einer nahegelegenen Stelle das Bootchen zu Wasser und paddelten mehr oder weniger gekonnt gegen den Uhrzeigersinn am Ufer entlang Richtung einer Burg auf einer kleinen Insel im See. Vorher fanden wir allerdings einen „Anlegeplatz“ mit Bistro den wir sofort ansteuerten, um unseren Durst zu löschen und uns für die bisherige Tour zu belohnen.

Abendstimmung auf dem Lac d'Annecy

 

Der Rückweg war dann allerdings wegen Gegenwind etwas mühsam und da wir auch noch einige Zeit nach unseren „Landeplatz“ suchen mussten kamen wir später als vereinbart auf dem Campingplatz an und wurden bereits vermisst. Aber es war eine sehr schöne Tour und wir sind gespannt auf den morgigen Muskelkater.

 

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