Donnerstag, 15. Juni 2023

Ile de Ré

 

12.06.2023-15.06.2023: Ile de Ré

von Axel

Unser ursprüngliches Ziel war ein Campingplatz bei La Rochelle. Als wir dort anlangten erfuhren wir: „We don’t have any pitches!“. Mit anderen Worten: keine Stellplätze mehr auf diesem Campingplatz, nur noch Mobile Homes ! Obwohl mir meine App „Stellplatzradar“ 176 Stellplätze angekündigt hatte. Ein unschöner Trend für WoMo-Reisende, der in Frankreich grasiert: Stellplätze verschwinden schneller als man gucken kann und werden durch Mobile Homes ersetzt. Auf der Fahrt nach La Rochelle kamen uns gut zehn Transporter entgegen mit Mobile Homes.

Salzwasser-Becken bei Loix

 

Wir beschlossen also unser Glück auf der Ile de Ré zu versuchen und zahlten 8 € Maut für die Überquerung der Brücke. Den ersten Campingplatz ließen wir rechts liegen, hier standen die WoMo´s dicht an dicht. Die nächsten drei Campingplätze hatten keine Stellplätze mehr frei. Wir waren schon kurz davor die Insel wieder zu verlassen (und etwas genervt, denn das Navigieren hier mit einem WoMo war nicht ganz einfach, während uns hunderte teilweise recht wackelige Radfahrer umschwirrten ), als wir beim Campingplatz „Antioche“ fündig wurden und sogar unter mehreren Stellplätzen auswählen konnten. Allerdings stehen auch hier viele Mobile Homes rum und die Wege sind zugeparkt, so daß das Durchkommen mit dem WoMo etwas schwierig war. 

Auf dem Radweg an der Nordküste der
Ile de Ré

 

Der Strand ist 300 m entfernt und direkt durch einen Hinterausgang zu erreichen, was wir aber erst nach einigen Irrwegen herausfanden, als wir uns zu einem Spaziergang aufmachten auf der Suche nach dem Atlantik. Als wir diesen schließlich erreichten war er weit entfernt wegen Ebbe, schließlich aber konnten wir unsere Füße in denselben stecken.

Säbelschnäbler-Bewohner der Salzwasser-Becken

 

Am Dienstag unternahmen wir eine 41 km lange Radtour nach Le Bois-Plage-En-Ré, La Courade-Sur-Mer und zu den Salzfeldern bei Loix. Hier wird Salz in rechteckigen Natur-Wasserbecken abgebaut: es gibt das relativ billige grobkörnige Salz entweder gereinigt oder ungereinigt oder das gut viermal teurere „Fleur de Sel“, das sich bei günstigen Bedingungen in „Blumen“ an der Wasseroberfläche bildet und dann sorgfältig abgeschöpft wird.

Auf dem Radweg nach Saint-Martin-De-Ré

 

Atlantik, Muscadet
und Austern

Von Loix radelten wir nun direkt an der Nordküste entlang nach Saint-Martin-De-Ré. Auf dem Weg dorthin stoppten wir an einer Bar direkt am Strand, wo wir Austern schlürften, Crevettes schälten und Muscadet tranken, während das Meer türkisfarben im Sonnenlicht vor uns an den Strand plätscherte. Etwa zwei Stunden zuvor hatten wir noch vor einem Regenschauer Schutz gesucht unter einem Baum, am Nachmittag wurde das Wetter aber prima, bis es am Abend, als wir längst trocken im WoMo saßen, einen heftigen Gewitterschauer gab.

Nach dieser genußreichen Pause erreichten wir schnell Saint-Martin-De-Ré, wo Vauban mal wieder eine eindrucksvolle Festungsanlage hinterlassen hat und wo wir an einem herrlichen Hafenbecken noch einen Café schlürften. Nach einem Spaziergang durch das hübsche Städtchen radelten wir die wenigen verbleibenden Kilometer zurück nach Le Bois-Plage-En-Ré und zu unserem Campingplatz.

Auch an diesem Abend spazierten wir nochmal zum Strand, um die tolle Stimmung kurz vor und während des Sonnenuntergangs zu genießen.

 

Hafen von Saint-Martin-De-Ré

 

Ursprünglich hatten wir zwei Übernachtungen gebucht, mittlerweile hatte es uns die Ile de Ré aber so angetan mit ihrem frischen Meeres-Aroma, Sonne, Wind, Austern, Salz und Wein, daß wir eine weitere Übernachtung dranhängten und so noch Zeit hatten für eine weitere Radtour.

Abendstimmung am Atlantik-Strand

 

Am Mittwoch ging es dann zum 24 km entfernten Leuchtturm am westlichen Zipfel der Insel, diesmal bei durchweg sonnigem Wetter. Wieder bestaunten wir Salzfelder und Marsch-Landschaft mit deren Vogelwelt, während wir über La Courade-Sur-Mer und Ars-En-Ré bis zum Leuchtturm radelten.

Leuchtturm im Westen der Insel

 

Dort, wie auch auf dem Radweg, herrschte reger Betrieb. Wir ließen uns zur Mittagspause am Strand hinter dem Leuchtturm nieder und verspeisten unsere mitgebrachten Sandwiches. Dann stiegen wir die ~280 Stufen der Wendeltreppe im Leuchtturm empor und genossen den Ausblick auf den strahlenden Atlantik und die Insel.

Blick vom Leuchtturm auf den Atlantik

 

Auf dem Rückweg hatten wir dann Schiebewind und kamen gut voran. In Ars-En-Ré gab’s noch einen Cappuchino am Hafen, gefolgt von einem Aperitif: Kir Maison bzw. Kir Muscadet. In einem urigen Austern-Laden einige Kilometer vor La Courade-Sur-Mer nahmen wir dann so um 17:30 Uhr ein frühes Abendessen ein, bestehend aus heißen (gebackenen) Austern, Muscheln mit einer leckeren Curry-Sauce und Fischsuppe, dazu ein prima Chardonnay.

Sonnenuntergang um 21:58 Uhr

 

Die letzten Kilometer radelten sich jetzt fast von selbst und um 19:20 Uhr waren wir zurück am WoMo.  

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