Mittwoch, 6. März 2024

Sydney

 

von Axel

Bevor wir mit unserem Mietwagen die dreistündige Fahrt nach Sydney antraten, fuhren wir nochmal zum Visitor Center am Lake Burley Griffin, wo sich der Captain Cook Memorial Water Jet befindet, der zur Zeit außer Betrieb war. Im Visitor Center besuchten wir kurz eine Ausstellung über die Entstehung von Canberra, bevor wir noch etwas durch den Park spazierten. Dabei entdeckten wir plötzliche hunderte von Flughunden, hier „Flying Foxes“ genannt, die in den Bäumen hingen und sich mit ihren Flügeln ab und zu frische Luft zuwedelten. Außerdem entdeckten wir eine hellgraue Spinne, die plötzlich auf meiner Wade saß und die ich sofort wegwischte, bevor sie zubeißen konnte. Sofort trollte sie sich unter einen Busch. Alex erkundigte sich im Visitor Center nach dieser Spinne und bekam zur Antwort, dass es sich um eine Hunterman Spider handelte. Wenngleich der Name etwas gefährlich klingt, so ist sie doch vollkommen harmlos. Naja, in Australien weiß man ja nie …

 

Flying Foxes im Commonwealth Park von Canberra

Über einen mehrspurigen Highway erreichten wir am Mittag Sydney und parkten unseren Wagen in der Tiefgarage. Wie gebucht bekamen wir ein geräumiges Zimmer mit Harbour Bridge Blick, von dem wir tatsächlich gut die Skyline der Stadt, die berühmte Brücke und auch das Opernhaus sehen konnten.

Blick vom Holiday Inn auf Sydney

 

Am späten Nachmittag spazierten wir die William Street entlang zum Hydepark, durch diesen hindurch und dann die Macquarie Street entlang zum Sydney Opera House. Dort und am Circular Quai herrschte wie wohl jeden Abend dichtes Gedränge, die zahlreichen Bars mit hunderten von Tischen waren zu hundert Prozent ausgelastet. Wir spazierten einmal um den Quai herum und fanden schließlich einen freien Tisch, wo wir uns zu Bier und Abendessen niederließen: Chicken Wings und Krabbenfleisch-Salat. Der Weg zurück zum Hotel bei Kings Cross im Stadtteil Woolloomooloo war anstrengend und schweißtreibend, Dusche und Bett danach mehr als willkommen.

Sydney Opera House

 

Am nächsten Tag, Donnerstag, der 29.02.2024, fuhren wir zunächst mit unserem Mietwagen zur Tankstelle und dann zum Pullman Hotel am Hyde Park, wo sich eine Europecar-Station befindet und wo wir den Wagen abgeben sollten. Es dauerte eine Weile, bis wir herausfanden, wie sich die Tiefgarage öffnen ließ, bevor wir den Wagen unbeschädigt abstellen konnten.

St. Mary's Cathedral

 

Von hier aus spazierten wir zu St. Mary’s Cathedral, danach durch „The Domain“ zur Art Gallery Of South Wales, vor der eine riesige Spinnen-Skulptur steht, und in dessen kalten Luftstrom wir uns erstmal abkühlen konnten, denn es war heute unfaßbar schwül. Weiter ging es durch den Botanischen Garten zur Farm Cove Bucht; hier entdeckten wir die großen Netze der Golden Orb Weaving Spider ( auch harmlos ) und auch die Tierchen selbst: riesige Weibchen und winzige Männchen.

Golden Orb Weaving Spider

 

Wir spazierten auf das Opernhaus zu und beobachteten die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die teilweise unter der Harbour Bridge durch und teilweise direkt an das Passenger Terminal am Circular Quai manövrierten.

Sydney Circular Quai

 

Am Nachmittag fuhr Alex mit dem Taxi ins Hotel und ich mit der Fähre nach Manly, „eine der schönsten kleinen Schiffsreisen der Welt“, wie unser Travelguide „Australien – Der Osten – Tasmanien“ von Roland Dusik schreibt. Für $ 8 geht es in 20-30 Minuten am Opernhaus vorbei zum Badeort Manly. Dort gibt es direkt neben dem Pier zwei schöne Sandstrände, teilweise eingezäunt, die auch sehr gut besucht waren.

Blick auf das Opera House von der Fähre nach Manly

 

Ich entschied mit für eine kurze Wanderung zum North Head, die 45 Minuten dauern sollte, sich dann aber doch etwas in die Länge zog und mich einige Liter Schweiß kostete. Vom North Head kann man die Skyline von Sydney in der Ferne erspähen, heute ziemlich im Dunst und eingerahmt von Gewitterwolken, die aber weder ein Gewitter noch sonstwie eine Abkühlung brachten.

Am Fährterminal in Manly

 

Zurück am Pier hatte ich noch Zeit für ein erfrischendes deutsches Weizenbier ($ 16 !) in „The Bavarian“, wo man auch Schnitzel oder Semmelknödel essen kann, bevor mich ein Fährschiff um 16:30 Uhr zurück nach Sydney brachte.

In einer Bar unterhalb der Oper

 

Dort traf ich mich mit Alex wieder um 17:00 Uhr und wir ergatterten einen Tisch an einer der Bars unterhalb der Oper früh genug, um einen schattigen Platz zu finden und überhaupt einen Platz zu finden, denn bereits eine Stunde später war alles belegt, auch viele Opern-Besucher lassen sich hier gerne vor der Vorstellung nieder. Wir bestellten Bier und asiatische Klöße (Dumplings) und Rindfleisch-Carpaccio und genossen den Abend an diesem wahrscheinlich immer sehr belebten Quai. Als wir eine Frau mittleren Alters mit einem Nummernschild, das man hier immer nach der Essensbestellung ausgehändigt bekommt, auf der ergebnislosen Suche nach einem freien Platz herumirren sahen, winkten wir sie zu uns an den Tisch. In Rheinhessen macht man das so, in Australien ( und Wiesbaden ) eher nicht. Sie waren sehr dankbar und erzählten uns, dass sie heute Abend eine Aufführung der Zauberflöte ( in Deutsch !) sehen würden. Sie stammten aus Peru, lebten aber schon seit achtzehn Jahren in Australien.

Im Stadtteil "The Rocks" in Sydney

 

Wieder führte uns ein langer Spaziergang zurück ins Hotel, nachdem wir noch das Altstadt-Viertel „The Rocks“ gleich hinter dem Circular Quai besucht und dort in einem Pub einen Whiskey getrunken hatten.

Busfahrt durch "Rhe Rocks"

 

Um unsere Füße etwas zu schonen buchten wir am nächsten Tag Stadtrundfahrten mit „Big Bus“. Im Hotel gab es dafür 20 % Rabatt, so dass wir „nur“ $ 104 zahlen mußten. Es gibt zwei Linien, eine rote durch die Innenstadt und eine blaue zu entfernteren Bezirken und Buchten, die wir beide abfuhren, was fast bis 15:00 Uhr dauerte. Die Idee des „Hop On Hop Off“ ist zwar ganz bestechend, in der Realität muß man dann aber doch jedesmal 30 Minuten auf einen Bus warten, die sich auch oft stark verspäteten.

Auf dem Fischmarkt in Sydney

 

Wir benutzten den Bus dann noch (der letzte Bus fährt dann um 16:00 Uhr), um zum Fischmarkt zu gelangen, angeblich der größte auf der südlichen Erdhalbkugel. Als Fußgänger war er etwas schiwerig zu finden, hinter einer der zahlreichen Autobrücken verborgen, und nicht sehr beeindrucken oder beschaulich, es hatte eher den Character eines chaotisches „Gewerbegebiets“.

Muscheltopf

 

Ein halbwechs ansprechendes Restaurant gleich neben dem Eingang durfte und dann als Gäste für ein spätes Mittagessen begrüßen und wir bestellten Muscheln und Linguine mit einem halben Hummer, dazu Weißwein. Das Essen und auch der australische Sauvignon Blanc waren super !

Sydney Tower Eye

 

Wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel, spazierten noch etwas durch Downtown und die Einkaufsgalerie „The Strand“, kauften noch ein paar T-Shirts und langten am frühen Abend in unserem Holiday Inn Hotel an.

Jetzt hieß es Koffer wieder ordentlich packen, denn am nächsten Morgen um zehn Uhr sollte unser Flug nach Hobart in Tasmanien starten. Wir tranken noch ein Bier in der Hotelbar, begleitet von einem kleinen Imbiss, dann ging es relativ früh ins Bett, denn der Wecker würde am Morgen um 5:45 Uhr klingeln.

Das tat er dann nicht, denn ich wurde rechtzeitig davor wach.

Glücklicherweise gab es im Hotel bereits ab 6:30 Uhr Frühstück und überpünktlich war das für 7:30 Uhr bestellte Taxi da und brachte uns zum Internationalen Flughafen. Dort waren wir natürlich falsch, wie der Taxifahrer schon bemerkt hatte, aber laut Auskunft im Hotel würden Flüge nach Tasmanien dort abgehen, hieß es. Eine freundliche ältere Dame am Info-Stand erklärte uns dann aber geduldig, dass wir unser Gepäck trotzdem hier aufgeben konnten und den Weg zum „Baggage Drop“, wo wir bequem einchecken konnten und von wo aus ein Bus zum Domestic Terminal T2 fuhr. Als wir die langen Warteschlangen dort vor den Checkin-Terminals sahen, reifte der Gedanke, dass der kleine Umweg über das Internationale Terminal vielleicht gar keine so dumme Idee gewesen war.

Unterwegs nach Hobart

 

Der Flug startete halbwegs pünktlich mit 20 Minuten Verspätung um 10:20 Uhr und kam nach knapp zwei Stunden Flugzeit fast pünktlich in Hobart an. Mit dem Taxi fuhren wir in die Innenstadt und checkten im Travelodge Hotel in der Macquarie Street ein, wo bereits ein Zimmer zu dieser frühen Stunde für uns verfügbar war.

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