26.05.2024 - 29.05.2024
Von Alex
Da Axel gerade den dritten Dupin Krimi gelesen hat, bei dem der Commissaire in der Guérande zwischen all den Salzfeldern ermitteln muss, lenkten wir unser WoMo just in diese interessante Gegend. Ziemlich direkt an dem Ort Guérande auf dem Campingplatz Domaine de Bréhadour belegten wir einen Stellplatz, um mit dem Fahrrad dann zu den Salzfeldern fahren zu können.
Salzbecken zur Salzgewinnung |
Aber der Ausflug zur Terre de Sel und nach Le Croisic verschoben wir erstmal auf die folgenden Tage und nutzen den Anreisetag zum Einkaufen (hier sind auch am Sonntag bis Mittag die Supermärkte geöffnet!), zum Waschen ( auch das muß mal sein nach fünf Wochen unterwegs ) und später dann zum Kochen im WoMo. Axel fabrizierte ein leckeres Curry-Senf-Hühnchen in unserem Omnia Kochpott.
Stelzenläufer |
Montag Morgen radelte Axel erstmal zu Leclerc, um seinen französischen Prepaid-Handyvertrag für einen weiteren Monat zu verlängern. Danach machten wir uns, ebenfalls mit dem Fahrrad, auf die Suche nach dem Salzzentrum Terre de Sel, wo wir eine Führung durch die Salzfelder gebucht hatten. Die Suche gestaltete sich einigermaßen schwierig, da es nur spärliche Hinweisschilder an den Straßen gab und Google Maps auch nicht immer perfekt funktionierte. Aber schließlich waren wir erfolgreich und kamen 5 Minuten vor Beginn der Führung an dem Zentrum an.
So schöpft der Paludier das Salz ab |
Die Halbinsel der Guérande besteht im wesentlichen aus sumpfigen Marschland. Bei Le Croisic ist ein schmaler Zugang zum Atlantik, durch den frisches Meerwasser eingespült wird - die Voraussetzung für die hiesige traditionelle Meersalzgewinnung. In weitflächigen Arealen wird hier das Meerwasser über Kanäle in die Rückhaltebecken und von dort in die Salzbecken geleitet, wofür keinerlei Pumpsysteme erforderlich sind. Alles ist von den Paludiers (Salzbauern) so geschickt angelegt, dass allein die Schwerkraft, Ebbe und Flut und die geringfügigen Höhenunterschiede dafür sorgen, dass das Wasser dahin fließt, wo es gebraucht wird, mit genau der richtigen Geschwindigkeit.
Und durch einige dieser Salzfelder konnten wir heute mit unserer englischsprachigen Touristen-führerin wandern und erhielten dabei zahlreiche interessante Informationen, z.B. dass die
Salzkonzentration in einem Liter Atlantikwasser hier ca. 30g beträgt; in dem letzten Salzbecken, in dem dann u.a. das hervorragende Fleur de Sel gewonnen wird, beträgt die Salzkonzentration ca. 300g pro Liter - die dargereichte kleine Kostprobe schmeckte also extrem salzig.
Luftbild des Weißen Landes |
Stadttor von Guérande |
Nach diesen sehr interessanten Schilderungen deckten wir uns im Shop des Zentrums noch mit allerlei Salzerzeugnissen ein, um dann den Rückweg nach Guérande anzutreten. Der Name heißt übersetzt übrigens Weißes Land. Der Ort Guérande verfügt nämlich auch über eine sehr hübsche Altstadt mit einer Stadtmauer aus dem 15. Jh., die zum Teil sogar noch von einem Wassergraben umgeben ist. Innerhalb der Stadtmauer findet man sehr schöne, alte und liebevoll restaurierte Häuser, schmale Gässchen und natürlich jede Menge Cafes, Creperies und Shops. Ein bisschen erinnert die Altstad an die Ville Close in Concarneau. In einer kleinen Creperie verzehrten wir typisch bretonische Galettes (mit bretonischer Wurst, Senf und Creme Fraiche ) und Cidre bevor wir wieder zum WoMo radelten, wo es heute Abend Käse, Baguette und Rotwein geben wird! Vor dem Abendessen ging es aber nochmal ins Schwimmbad des Campingplatzes.
Stahlskulpturen des Bildhauers Nicolas Fedorenko, die das traditionelle Handwerk in der Guérande darstellen |
Für den heutigen Dienstag hatten wir uns eine Radtour nach Le Croisic vorgenommen. Trotz drohender dunkler Regenwolken starteten wir gegen Mittag auf der Suche nach einem geeigneten Radweg. Leider fand sich dieser nicht; stattdessen mussten wir auf sehr stark befahrenen Landstraßen radeln, was keine Freude war. Auch spielte das Wetter so gar nicht mit; bereits nach 20 Minuten wurden wir ziemlich naß und da waren wir nicht mal bis zur Terre de Sel gelangt, die wir schon von gestern kannten und eigentlich am Weg liegt. Nach kurzer Beratung beschlossen wir, dass das keinen Sinn und noch weniger Spaß macht und fuhren im Regen zurück nach Guérande, wo Axel es sich nicht nehmen ließ im Tourismusbüro nach Radwegen zu fragen. Die Ausbeute war recht mager. Es gibt wohl einen Radweg von Guérande über La Baule nach Le Croisic, aber der Weg erschien insgesamt ziemlich lang und das Wetter dafür recht ungeeignet. Außerdem sind hier Wander- und Radwege echt schlecht oder gar nicht beschildert und man sucht sich den Wolf, fährt hin und her und Umwege auf der Suche nach der richtigen Richtung-das macht wenig Laune.
Stadtmauer von Guérande |
Stattdessen machten wir es und im WoMo gemütlich und planten die nächste Etappe, die uns wohl zurück nach Morbihan und nach Port-Blanc führen wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen