09.05.-11.05.2024
von Axel & Alex
Wir sind im Brocéliande angekommen, ein sagenhafter Wald in der Bretagne ca. 30-40 km westlich von Rennes. Dort findet man das Grab von Merlin und sogar einen Jungbrunnen ! Die Fahrt von Saint Malo führte knapp 100 km nach Süden zum Campingplatz bei Paimpont, einem winzigen Ort an einem kleinen See, den wir am Nachmittag umrundeten. Wir gerieten dabei in eine kleine Völkerwanderung, denn es war Christi Himmelfahrt.
Kloster am See in Paimpont |
Chene des Hindres |
Am nächsten Tag zog ich alleine los, denn Alex hatte mit schwerem Husten zu kämpfen. Ich fuhr mit dem Fahrad auf der D71 Richtung Nordosten und erreichte nach 8 km einen Parkplatz, von dem aus man mehrere Wanderungen unternehmen kann: ein vier Kilometer langer Rundweg führte zu einer alten Eiche, der Chene des Hindres, und zu einem nachgebauten Köhler-Ofen, dann ging es weiter zum Grab von Merlin und dem Jungbrunnen, in dem schon Viviane, die Lady vom See, badete. Sie war es auch, die Merlin hier im Wald schlafend vorfand und neunmal einen Kreis um ihn zog mit einem Tuch ihres Gewandes und dadurch einen Zauber erwirkte, der ihn für immer in eine singulären Welt verbannte, der Welt ihrer Liebe. Das Wasser im Jungbrunnen sah wenig trinkbar aus, weswegen ich davon Abstand hielt und doch lieber beschloß in Würde zu altern.
Zu dem Wald von Paimpont sollte man wissen, dass laut den Überlieferungen und Sagen König Artus und seine Ritter genau durch diesen Wald ritten. Hier erlebte der junge Artus seine Abenteuer, umgeben von seiner Halbschwester Morgan le Fay, von dem Ritter Lancelot, dem Zauberer Merlin und der Fee Viviane. Aller Augenmerk war dabei auf die Suche nach dem Heiligen Gral gerichtet.
Merlins Grab |
Brocéliande leitet sich aus dem Keltischen ab und bedeutet Festung der anderen Welt. Ursprünglich war diese Gegend ein riesiges Waldgebiet, das das gesamte bretonische Hinterland überzog und dann hemmungslos von den Römern ausgebeutet wurde. Die knapp 12.000 ha Kastanien, Eichen, Buchen, Tümpel und Seen, die bei Paimpont übrig geblieben sind, sind nur noch ein kleiner Rest des historischen Urwaldes.
Der Jungbrunnen |
Und…. “Was Sie hier sehen , ist nicht die wahre Welt: Tausende betreten ihn, und doch sehen nur wenige ihn. Der wahre Wald ist auf keiner Karte zu finden, nicht mit unseren ärmlichen Sinnen wahrzunehmen. Allein unser Innerstes vermag ihn zu erblicken. Aber - der Wald selbst entscheidet, wer seiner ansichtig werden darf; wer ihn betreten darf. Der Wald ist das große Wesen, nicht wir sind es.” (Aus Kommissar Dupin: Bretonische Geheimnisse)
Étang de la Marette |
Ich dehnte die Wanderung noch etwas aus zu einem kleinen See, dem Étang de la Marette, bevor ich zum Parkplatz an der D71 zurückkehrte und wieder nach Paimpont radelte, wo ich gegen 15:00 Uhr eintraf. Auf dem Platz vor dem Kloster wurden Würstchen gegrillt, was mir zu einem späten Mittagessen verhalf. Am Abend kochten wir mal wieder mit unserem Omnia den bewährten leckeren Schinken-Nudel-Auflauf.
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