30.06.2024-01.07.2024
Von Alex
Statue der Austernwäscherinnen vor der Église Saint-Méen |
Nachdem wir die Anmeldeformalitäten erfüllt und das WoMo geparkt hatten, marschierten wir sogleich los Richtung Altstadt und Port de la Houle, um hier die weltberühmten Austern zu kosten.
Cancale war früher ein Hafen der Neufundlandfischer, die von hier nach Neufundland aufbrachen und meist über ein halbes Jahr auf See verbrachten um zu fischen.
Heute sind es die Austern und die Touristen, die die Haupteinnahmequellen des Ortes darstellen.
Hier werden sowohl die Huître creuse als auch die Huître Plate gezüchtet. In günstigen Jahren wurden hier bis zu 20.000 Tonnen Austern eingebracht. Das Ganze fand ein jähes Ende als 1920 fast der gesamte Austernbestand einer Pilzerkrankung zum Opfer viel. Man konnte allerdings glücklicherweise aus der Zucht im Golf von Morbihan Bestände erhalten und diese wieder in der Bucht von Mt.-St.-Michel ansiedeln. Der immense Tidenhub hier und der damit verbundene reichhaltige Planktongehalt des Wassers machten die Austern hier weltberühmt. Auf ca. 400 ha stehen aktuell die Austernbänke in der Bucht, die bei Ebbe auf fast schon gespenstische Weise aus dem milchig-türkisfarbenen Wasser auftauchen.
Austernbänke vor Cancale bei ablaufendem Wasser |
Am Hafen standen 8 kleine Austernstände der hieisigen Austernzüchter und boten frische Austern in allen Größen zur Verkostung an. Nicht weit davon entfernt konnte man ein Gläschen Muscadet erstehen und so setzten wir uns wie viele andere auch an die Hafenmole, ausgestattet mit je einem Glas Wein und einer Platte mit je 6 Huître Creuse und Huître Plate für schlappe 10,90€, wobei ich mittlerweile ein großer Freund der flachen und kleineren, leicht nussigen Huître Plate bin.
Bereit für die Austern-Verkostung |
Die leeren Schalen flogen hier traditionell im großen Bogen auf den Strand, wo sich bereits einige ziemlich großer Haufen angesammelt hatte, sehr zum Vergnügen der Möwen, die sich an den Resten in den Austernschalen gütlich taten. Dabei hatten wir tatsächlich, wenn auch nicht sehr klar, aber dennoch gut erkennbar den Felsen von Mt. St. Michel im Blick und genossen mal wieder das schöne Leben in Frankreich – savoir-vivre!
Austernschalen am Strand von Cancale |
Nach einem kleinen Bummel durch die Altstadt und einem letzten Blick auf die nun gut sichtbaren Austernbänke verabschiedeten wir uns schon wieder von Cancale, um morgen über Rouen in die Champagne aufzubrechen, wo wir in Epernay einen weiteren Zwischenstopp geplant haben, um uns den Abschied mit der ein oder anderern Champagner-Verkostung zu “versüßen”.
Blick auf Mont Saint-Michel von Cancale aus |
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