Samstag, 19. Oktober 2024

Moselsteig 2024 1. Etappe: von Perl nach Palzem

von Axel

 12.10.2024

Für diesen Herbst hatten wir uns den Moselsteig vorgenommen. Wie schon das ganze letzte Jahr war die Wetterlage eher instabil, weswegen wir eine ganze Weile auf besseres Wetter warteten und somit erst relativ spät im Oktober uns auf den Weg machten: am 11.10.2024 hatten wir schließlich unsere Rucksäcke gepackt und fuhren mit Bahn und Bus nach Perl, wo wir uns im Central-Hotel Greiveldinger für zwei Tage einquartierten; für das erste Etappenziel Palzem hatten wir keine Unterkunft bekommen. In diesem Hotel waren wir schon mal im September 2016 abgestiegen während unserer Radtour an der Mosel entlang von Metz nach Trier. Von den Besitzern erfuhren wir, dass dieses Hotel auf eine über hundertjährige Tradition zurückblickt, wie auch mehrere historsiche Fotografien im Frühstücksraum zeigen, daß sie aber wohl die letzte Generation sein werden, die dieses Hotel führen. Die Nachfolge-Generation hat andere Pläne.

Dreiländerblick bei Perl

Für die Reise dorthin fuhren wir mit dem Regionalbus von Mommenheim nach Mainz, dann mit einem Regionalzug nach Idar Obersetin, mit einem weiteren Bus nach Trier und mit der Moseltalbahn bis nach Perl. Wir waren gut fast fünf Stunden unterwegs, die Verbindungen klappten aber alle pünktlich und für das Rheinland-Pfalz-Ticket für zwei Personen zahlten wir nur 35 € für die Reise - ein sehr günstiges Angebot.

Stufen durch den Wald

 

Moselsteig-Markierung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Perl hat den Nachteil, dass der Bahnhof unten an der Mosel liegt, das Ortszentrum mit erwähntem Hotel über 2 km entfernt auf dem Berg liegt, so dass wir also gleich mit unserem gesamten Gepäck ordentlich bergauf steigen mußten, um zum Hotel zu gelangen. Direkt gegenüber befand sich neben dem Hotel Perler Hof das italienisch-indische Restaurant Torfplatz, wo wir gut zu Abend aßen.

Kleine Brücke über den Dilmarbach

 

Am nächsten Morgen ging es los und wir wanderten direkt zum Dreiländerblick. Von dort konnten wir die Mosel sehen, die während der restlichen ersten Etappe des Modelsteigs dann aber unsichtbar bleiben würde, sowie die Weinberge in Frankreich, Luxemburg und Deutschland.

Wegzehrung am Baum

 

Weiter ging es auf einem schmalen Pfad bergan zu einer Schutzhütte, dann verschwand der Weg erstmal in einem Wald und verlief weiter über einen lauschigen Pfad. Vorbei an Galloway-Rindern und Obstwiesen ging es weiter durch den kleinen Ort Wochern und um Tettingen-Butzdorf herum, dann zu einer Doline mit Schluckloch, wo bei Regen des Wasser im Kalkgestein gurgelnd verschwindet; glücklicherweise regnete es heute nicht. 

Gleich beginnt die Wildschwein Treibjagd !

 

Unterwegs gerieten wir auch in eine Wildschwein-Treibjagd, die hier einmal im Jahr stattfindet. Wir waren plötzlich von Jägern umringt, alle in orangenen Westen, die sämtliche Hochsitze am Waldesrand besetzten. Zudem erschienen zig Treiber, teilweise mit Stöcken und Hunden "bewaffnet". Glücklicherweise konnten wir das Jagd-Gebiet noch passieren, bevor es dann los ging, erst mit Rufen und Pfiffen, als die Treiber im Wald verschwanden, dann später mit Schüssen, als die ersten Opfer den Wald verließen.

Es war 15:30 Uhr, als wir schließlich an Apfelbäumen und Weinstöcken vorbei auf Palzem zusteuerten und an der Kapelle auf dem Carlsberg vorbei zum Bahnhof stiefelten. Hier würde dann morgen die zweite Etappe auf dem Moselsteig starten. Diese erste Etappe war mit 23,3 km die zweitlängste auf dem Moselsteig, mit knapp 600 Höhenmeter im Anstieg.

Kapelle auf dem Carlsberg bei Palzem

 

Wir mußten über eine Stunde auf den Zug zurück nach Palzem warten, waren aber froh, daß dieser nicht wie so viele andere Verbindungen ausfiel. In Perl hieß es dann nochmal zum Hotel aufsteigen, Abendessen gab es wieder im italienisch-indische Restaurant gegenüber.

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