Montag, 11. Juli 2022

Mont St. Michel

 von Alex

Der imposant bebaute Felsen im Meer, Mt. St. Michel, war unser nächstes Ziel.

Mont Saint-Michel

 

Die Reservierung auf dem Campingplatz Aux Pommiers in Bauvoir hatte zwar nicht geklappt, aber wir bekamen dennoch einen schönen und ruhigen Platz, von Hecken und Bäumen begrenzt. Das Einparken war hier etwas schwierig, denn ein Laternenpfahl stand mittig in der Platzeinfahrt, aber es gelang dann doch recht gut. Der Campingplatz hat 4 Sterne und verfügt über ein überdachtes Schwimmbad, diverse ordentliche Sanitäreinrichtungen, Brötchenservice, Waschmaschinen und das Beste: man kann zu Fuß in ca. 30 Minuten zum Mt. St. Michel laufen oder mit dem Rad in 15 Minuten am Kanal entlang radeln-ein echter Vorteil.

Blick von der Mauer des Mont Saint-Michel

 

Nachdem wir uns eingerichtet hatten und die heutigen Einkäufe verpackt waren, spazierten wir an dem Kanal Le Couesnon entlang bis zu einem Damm kurz vor dem Mont, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Der Fels ragt pyramidenartig aus dem Watt empor und ist bei Flut fast vollständig vom Meer umspült. Damit das so bleibt wurde ein Damm mit zahlreichen Schleusentoren errichtet, um das Tidenhochwasser zu stauen und es bei Ebbe wieder frei zu geben. Damit wird verhindert, dass der Le Mont allmählich durch Sedimentablagerung verlandet. Der alte Verbindungsdamm zum Le Mont wurde überdies durch eine Brücke ersetzt, so dass das Meerwasser ungehindert zirkulieren kann. Mt. St. Michel ist zudem bekannt für seine außergewöhnlichen Gehzeiten von nur 6 Stunden und einer Höhe von bis zu 14 Metern. Ist dies erreicht, steht Mt. St. Michel tatsächlich komplett im Wasser.

Blick zur Abtei auf dem Mont Saint-Michel

 

Auf dem Rückweg sahen wir ein einladendes Restaurant, das zahlreiche Fischgerichte auf der Karte hatte. Obwohl wir eine halbe Stunde vor Küchenöffnung und ohne Reservierung einliefen, gab uns ein netter Kellner einen Tisch und servierte uns einen Aperitif Kir Normand, Cider mit einem Schuss Fruchtlikör. Dann bestellten wir uns ein leckeres Menü bestehend aus eine Vorspeise Riesengarnelen, Muscheln natur/und mit Camembertsoße als Hauptspeise, dazu einen Muskadet und zum Nachtisch Backapfel mit Calvados.

Vorspeise im L'antre Terre Et Baie
 

Pappsatt, zufrieden und beeindruckt von diesem Tag in der Normandie ließen wir den Abend nicht etwa in Ruhe ausklingen-nein, wir radelten gegen 22 Uhr zum Le Mont, um evt. einen schönen Sonnenuntergang bestaunen zu können, aber leider wurden wir und viele andere Touristen enttäuscht-zu viele dunkle Wolken verhinderten ein schönes Abendlicht.

In den Gassen
des Mont Saint-Michel


 

Für den heutigen Mittwoch hatten wir uns die Besichtigung von Mont St. Michel vorgenommen.

Der Fels wird von dem Kloster der Benediktiner Mönche dominiert; rund herum befinden sich alte Fachwerkhäuser, die aktuell vorwiegend als Hotels oder Restaurants genutzt werden. Eine Übernachtung kann da schon mal mit 300€ zu Buche schlagen!

Die Abtei aus dem Jahr 966 ist sowohl Festung, als auch Kloster und konnte die Belagerung der Engländer im hundertjährigen Krieg dreimal erfolgreich abwehren. Seit 1979 zählt Le Mont samt Abtei und Bucht zum Weltkulturerbe.

Klingt alles wunderbar und sehenswert, ist aber tatsächlich leider völlig überlaufen. In den engen Gassen drängten sich Massen von Touristen, Schulklassen und Reisegruppen, so dass wir nach einem eher kurzen Rundgang den Rückzug antraten.

Da Ebbe war machten wir uns auf den Weg, den Le Mont zu Fuß zu umrunden, was auch leicht gelang. Leider waren danach die Füße ein wenig schlammig! Den restlichen Nachmitttag verbrachten wir auf dem Campingplatz. Gegen 18 Uhr machten wir uns erneut auf den Weg und genossen nun die erheblich ruhigere Atmosphäre, auch wenn jetzt die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen hatten. Aber so konnte man sich recht ungehindert durch die Gassen und engen Treppen bewegen. Leider hatte auch die Abtei bereits geschlossen, so dass eine Besichtigung nicht mehr möglich war.

Möwe mit Jungtier am Mont Saint-Michel

 

Als dann noch eine Silbermöwe Attacken auf uns flog, weil wir ihrem Jungtier zu nahe gekommen waren - der Felsen bietet hier verschiedenen Möwenarten ideale Brutmöglichkeiten - verabschiedeten wir uns bei sehr schnell auflaufender Flut vom Mt. St. Michel. Wo wir Stunden zuvor noch fast trockenen Fußes um den Berg herumlaufen konnten, toste jetzt die Flut.

Unser letzter Tag am Mt. St. Michel wurde ein Ruhetag-ab und zu muss man auch mal die vielen neuen Eindrücke sacken lassen!

Muscheln mit Soße Normandie

 

Also verbrachten wir den Tag mit blog schreiben, Bilder sortieren und lesen.

Am Abend gönnten wir uns in einem kleinen Restaurant direkt neben dem Campingplatz ein weiteres Mal Muscheln und Muskadet. Die Muscheln waren diesmal mit einer Soße Normandie übergossen, bestehend aus dem Zutaten Cidre, Calvados, Zwiebeln, Apfel, Sahne und Petersiele-köstlich.

Zur Verdauung radelten wir dann ein letztes Mal zum Mt. St. Michel und besahen uns dort einen recht passablen Sonnenuntergang an.

Morgen geht es dann weiter an die Küste der Normandie, an die sog. D-Day Strände. Bin sehr gespannt was uns dort erwartet.

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