Dienstag, 6. Februar 2024

Adelaide

 von Axel

Als wir nach unserer ersten Nacht in Australien das Hotel verließen, traf uns fast der Schlag, so heiß war es. Der Spaziergang zum Botanischen Garten war nur kurz, trieb uns allerdings schon jede Menge Schweiß auf die Stirn. Wir spazierten durch den Park und rasteten immer wieder im Schatten. Alsbald erreichten wir das National Wine Centre Of Australia in der Südost-Ecke des Parks. Ein Wegweiser zu den wichtigsten Wein-Anbaugebieten der Welt zeigte auch auf Mainz/Rheinhessen: 15696 km entfernt !

Im Botanischen Garten von Adelaide

 

Im Weinzentrum gab es ein kleines Museum mit einem virtuellen Winzer-Simulator. Ich versuchte mich an einem Shiraz, das Ergebnis war verheerend: „Kann man in einem Gartencenter verkaufen, nicht aber in einem Restaurant“, war das vernichtende Urteil.

Im Regenwald-Gewächshaus

 

Der Weinshop bot über 100 Weine zum Verkosten an, mit einer Karte konnte man sich jeden Wein zapfen und am Schluß bezahlen – sehr gefährlich ! Wir probierten jeder vier Weine und bestellten dazu eine Vesper-Platte. Die Shiraz und Pinot Noirs konnten uns durchaus überzeugen, die Rieslinge und der Rosé waren jetzt nicht so unser Ding.

Wegweiser am National Wine Center
of Austria. 15696 km sind es nach Rheinhessen !

 

Die Hitze trieb uns schließlich zurück ins Hotel und erst am Abend wieder raus auf die Gasse. Im Belgien Beer Cafe in der Rundle Street, das unzählige belgische Biere anbietet, aßen wir ein paar Chicken-Wings und tranken ein Bier, bevor es dann früh ins Bett ging. Der Jetlag war noch nicht überstanden !

Unterwegs auf dem Park Lands Trail

 

Am nächsten Tag war es bewölkt und gut zehn Grad kühler, ein ideales Wetter also für eine Wanderung auf dem Park Lands Trails rund um Adelaide herum durch den dort befindlichen Grüngürtel. Alex war für dieses Unternehmen allerdings nicht zu gewinnen, sie mußte noch jede Menge Schlaf nachholen.

Drei-Flüsse-Brunnen am Victoria Square

 

Ich marschierte also nach dem Frühstück die Rundle Street entlang, konnte aber den Einstieg zum Trail zunächst nicht finden, weil der Rymill Park hier großflächig wegen einer Veranstaltung abgesperrt war. Nach einer Weile Herumirren fand ich den Trail schließlich, von da an war er gut markiert mit einem großen blauen Kreis direkt auf dem Weg.

Heute morgen war es so frisch, dass ich mir einen Pullover überziehen mußte !

Friedhof an der West Terrace

 

Ich marschierte bis zur Peacock Road und machte von dort einen Abstecher zum Victoria Square, um mir die St. Francis Xavier Kathedrale anzuschauen und den Drei-Flüsse-Brunnen. Mit der Tram fuhr ich dann zurück zur South Terrace und nahm die Wanderung auf dem Park Lands Trail wieder auf, die mich nun südlich um Adelaide herum führte, durch einen riesigen Friedhof an der West Terrace bis zum Torrens River, wo ich dann nach Osten abbog und schließlich über die King William Road wieder in die Stadt zurückkehrte.

Kakadus am Wegesrand

 

Ich warf einen Blick in den altehrwürdigen Flügel der State Library und stattete dann der Art Gallery Of South Australia einen Besuch ab, wo mich allerlei verschiedene, teilweise bizarre Kunst erwartete, u.a. eine nackte Affendame mit Baby an der Brust, ein Raum voller roter Fäden und Körperteile und eine japanische High-Tech-Videoinstallation.

Bizarre Installation in der Art Gallery
of South Australia

 

Mit Alex, die dann, um drei Stunden Schlaf reicher, zu mir stieß, kehrte ich dann ein in das Cafe der Art Gallery, bevor uns ein kurzer Spaziergang durch die Rundle Mall zurück zum Hotel brachte.

Abendessen gab es in einem ordentlichen Thai-Restaurant in der Rundle Street (Lemongrass, empfohlen von unserem Dumont Reiseführer „Australien – Der Osten - Tasmanien“), wo wir die Bedienung wieder trafen, die uns am Samstag in der Tapas-Bar bedient hatte.

Im Central Market of Adelaide

 

Am Dienstag checkten wir aus, ließen unsere Koffer im Hotel und spazierten zum Central Market gleich neben dem Victoria Square, der heute endlich geöffnet hatte. Wir schlenderten herum, kauften eine Nussmischung und etwas Obst, statteten dem winzigen Chinatown nebenan einen kurzen Besuch ab und fuhren dann mit der Tram zum Bahnhof. Im Europecar-Büro in der North Terrace Strasse holten wir dann unseren Mietwagen ab, einen Hyundai Tuscon. Es gab etwas Ärger, denn das von uns mit gebuchte und bezahlte Navisystem war für diese Wagenklasse nicht verfügbar, stattdessen mußten wir uns mit Android Auto und unserem Handy herumschlagen, um nach einigem Probieren endlich ein Navi per Google Maps zum Laufen zu bringen.

Wir fuhren zum Hotel, holten unsere Koffer und machten uns auf den Weg ins Barossa Valley, dem bedeutensten Weinanbaugebiet Australiens, aus dem 25 % der australischen Weine kommen. Noch in der Stadt brach die Navigation ab und da ich keine mobile Netzwerkverbindung hatte konnte sie auch nicht mehr aufgenommen werden. Genau aus diesem Grund hatten wir extra bei TUI ein eingebautes Navi bestellt !

An einer Tankstelle kaufte ich eine SIM-Karte von Vodafone und aktivierte sie, was aber eine Stunde dauern würde. Wir fuhren zurück zum Hotel um mittels des Hotel-WLAN die Navigation wieder zu starten. Erst da kam ich dann auf die glorreiche Idee die Offline-Funktion von Google Maps zu nutzen, die benötigte Karte herunterzuladen und somit eine Offline-Navigation zu ermöglichen.

Unsere Lodge im Barossa Shiraz Estate

 

Nach diesen Hürden waren wir nun endlich auf der Strasse unterwegs ins Barossa Valley und erreichten nach gut einer Stunde Fahrt unsere Lodge im Barossa Shiraz Estate, mitten zwischen Weinreben gelegen, sehr geräumig und fast schon luxuriös zu nennen. Zum Abendessen fuhren wir später noch nach Lyndoch, um im Hotel Lyndoch zu Abend zu essen, einem hölzernen Flachbau, der wirklich nicht nach einem Hotel aussieht. Als wir dort an einer einsamen Kreuzung aus dem Auto stiegen lag das menschenleere Örtchen vor uns und wir hatten schon fast Angst, dass jederzeit die Bürgersteige hochklappen könnten. Wir waren fast erleichtert im Hotel Lyndoch ein paar Menschen anzutreffen und bestellten Ofenlachs und Caesar-Salat zum Abendessen und zwei Glas Wein für gut 60 AUD, recht günstig also und gar nicht schlecht !

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