18.05.2024 - 21.05.2024
Von Axel
Von Concarneau aus machten wir uns nochmal auf nach Süden. Wir waren hier auf unserem Lieblings-Campingplatz in der Bretagne fünf Tage lang geblieben - auch um auf unsere Briefwahlunterlagen für die Europa- und Komunalwahl zu warten, was aber leider vergeblich war. Auf dem Weg nach Carnac machten wir Station in Pont Aven, der Schauplatz des ersten Commisaire-Dupin-Romans von Jean-Luc Bannalec, ein ehemaliges Hafen- und Mühlenstädtchen, das auch durch Paul Gaugin berühmt wurde und heute viele Kunstgallerien vorzuweisen hat. In einer davon wurden wir fündig und kauften ein lebhaft buntes Bild von Bruno de Trémohars in der Galerie Izart in der Rue du Général de Gaulle.
Alte Brücke über den Aven und Motiv für Paul Gaugin |
Zuvor waren wir durch den malerischen Ort geschlendert mit der bezaubernden Promenade am wilden Flüsschen Aven und dem kleinen Bootshafen fünf Kilometer vom Meer entfernt. Dort, neben dem Hotel Les Mimosas, das in der Verfilmung von “Bretonische Verhältnisse” von Jean-Luc Bannalec als Kulisse diente, assen wir zu Mittag in der Creperie Pen Aven. Es gab natürlich Austern mit Muscadet, dann für Alex Muscheln mit Creme und Chorizio, für mich gebackenen Camembert mit Honig und Schinken, dazu ein Glas Rotwein, dann zum Abschluss die obligatorischen Petit Cafe und ein Crepe mit Beurre de Caramel et Sel, einer bretonischen Desert-Spezialität.
In Pont-Aven. Das kleine Häuschen rechts ist das schönste WC-Häuschen, das ich jemals benutzen durfte. |
Galerie Izart. Pont-Aven ist auch heute noch eine Künstler-Kolonie |
Die Fahrt nach Carnac dauerte etwa eine Stunde und wir bezogen auf dem Campingplatz, auf dem wir schon vor einem Jahr gewesen sind (und wo ich tatsächlich wiedererkannt wurde), den Platz Nummer 17 – Camping Kerabus.
Am Grand Plage von Carnac |
Am nächsten Tag, dem Pfingstsonntag, machten wir uns mit den Fahrrädern auf nach Carnac, vorbei an dem Menhir-Feld “Alignements du Menec”, wo heute ein grosser Markt stattfand. Der Trubel wurde uns aber schnell zu viel und wir radelten weiter zum Grande Plage, wo wir am Strand entlang spazierten und die Füsse ins noch kalte Atlantikwasser tauchten.
Frische Austern |
Weiter ging es mit dem Rad an der Küste entlang um den Pointe St. Colomban herum, wo wir einen kleinen Spaziergang unternahmen. Von dort radelten wir um die Anse du Po herum zu der Austernfarm “Ty Huitres”, bei der man draussen am Strand die leckeren Tierchen serviert bekam, die in der Bucht aufgezogen und geerntet werden. Der Chardonnay dazu schmeckte ebenfalls hervorragend, als Vorspeise gab es Fisch-Rillettes, zum Desert Eis mit Apfelmus und Caramel und Petit Cafés.
Austern-Essen bei “Ty Huitres” |
Dunkle Regenwolken, die sich mal wieder heran wälzten, “überredeten” uns dann dazu am frühen Nachmittag zu unserem Campingplatz zurück zu radeln, den wir trocken erreichten. Der folgende Regenschauer hielt sich in Grenzen und machte bald wieder der Sonne Platz.
Menhire in Reih und Glied |
Am Pfingstmontag sind wir ca. 14 km gewandert durch die verschiedenen Menhir-Felder, vorbei auch am Le Géant du Manjo, mit 6 m Höhe der grösste Stein hier unter den vorhandenen 3000 bei Carnac. An der Chapelle de La Madeline, einer kleinen Kirche aus dem 16. Jahrhundert, machten wir Mittagsrast und verzehrten unsere mitgebrachten Sandwiches. Austern gibt’s bei uns auch nicht jeden Tag ;-)
Axel: 1,89 m. Le Géant du Manjo: 6 m |
Gegen Ende der Wanderung wurde der Pfad zur regelrechten Schlammschlacht. Wir hatten die Wahl unsere Schuhe total einzusauen oder uns von Brennesseln und Dornengewächsen malträtieren zu lassen – am Ende schafften wir beides. Als wir durch den Wald stapften hörten wir plötzlich den bretonsichen 3-Ton-Kuckuck, man müßte ihn eigentlich Kuckuckuck nennen. ( Schmarrn. Wie wir aus Wikipedia gelernt haben ist die Kürze der Pause zwischen den zwei “Cou”-Rufen ein Maß für die Erregung des balzenden Männchen. Bei extremer Erregung kommt es dann zu einem zusätzlichen Zwischen-”Cou”. Wer hätte das gedacht, bzw.: Wer weiß denn sowas ? )
Trotzdem fanden wir am Ende: das war eine nette Wanderung ! Schöner Weg an sich, nur nicht nach wochenlangen, regelmäßigen und massiven Regenfällen.
Zum Wetter bisher muß man immerhin sagen: es regnet fast jeden Tag einmal, es scheint aber auch immer wieder die Sonne. Heute – wir sitzen gerade bei einem Leffe-Bierchen vor dem WoMo – hat es bisher noch nicht geregnet; die dunklen Wolken sind vorübergezogen, ohne sich weiter um uns zu kümmern.
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