Samstag, 25. Mai 2024

Quiberon

 

21.05.2024-24.05.2024

Von Alex

Die Halbinsel Quiberon war unser nächstes Ziel und nur etwa 20 km von Carnac entfernt.

Die Halbinsel ist ca. 14 km lang und besticht durch ihre große landschaftliche Vielfalt, da eine Seite der Insel dem Festland zugewandt und damit recht ruhig gelegen ist, die andere Seite dagegen ist direkt dem Atlantik ausgesetzt und somit die Heimat der Côte Sauvage-der Wilden Küste. Auch hier gibt es natürlich kleine feine Sandstrände, an denen sich aber ein Bad absolut nicht empfiehlt, sogar verboten ist. Der größte Teil der Atlantikküste ist aber rau, felsig, zerklüftet und unbegehbar-wild eben!

Quiberon

 

Wir hatten einen Platz auf dem Campingplatz Municipal du Goviro gebucht, der ganz an der Spitze der Halbinsel liegt. Unser Stellplatz entpuppte sich als großer Eckplatz auf einem kleinen Plateau. Die Anfahrt war schwierig, da sich ein Schweizer einfach in die einzig mögliche “Auffahrt” platziert hatte, da er mit seinen WoMo auf dem ihm zugewiesenen Platz wegen eines niedrigen Baumes nicht stehen konnte. So rangierte Axel unser WoMo um den Baum herum, um auf unseren Platz zu gelangen. Doch als das WoMo stand stellten wir fest, dass der Weg zum Stromanschluss für unser 25 Meter Kabel zu lang war; also wieder rein ins WoMo und neue Ausrichtung finden. Nach zwei weiteren Versuchen standen wir schließlich perfekt, alles passte, inkl. dem Blick auf den Atlantik.

Fähre auf dem Weg zur Bellele

 

Danach mussten wir uns erstmal erholen-das WoMo-leben kann nämlich auch anstrengend sein ;-), und spazierten in aller Ruhe in den kleinen Hafenort Quiberon. Die Sonne schien, das Meer glitzerte und wir genossen den Spaziergang entlang der Uferpromenade sehr. Im Tourismusbüro erkundigten wir uns nach Wander- und Radfahrwegen und wurden von einer sehr freundlichen deutschen Mitarbeiterin informiert und mit Kartenmaterial ausgestattet.

Direkt an dem kleinen Hafen, in dem auch die Fährschiffe der Belle Île anlanden, fanden wir eine nette Creperie, wo wir uns mit Cafe und Crepes stärkten.

Am Abend aßen wir im WoMo unseren im Omnia lecker zubereiteten Lachs mit Kartoffeln und Sahnesoße.

 

Mittagessen im Café du Midi am Port Haliguen

Den nächsten Tag nutzten wir für eine Radtour um die Halbinsel. Zunächst erkundeten wir die äußerste Inselspitze: Pointe du Conguel, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Ozean und einen vorgelagerten Leuchtturm hatte. Allerdings erwischte uns auf dem Rückweg mal wieder ein ordentlicher Regenschauer und wir zogen uns ins WoMo zurück, um die angekündigte Aufheiterung abzuwarten. Bei einsetzenden Sonnenschein schwangen wir uns auf die Räder und fuhren zunächst an der dem Festland zugewandten Küste entlang. Auf dieser Seite der Halbinsel gibt es wegen der ruhigen Wetter und Wellenbedingungen zahlreiche Segel- und Surfschulen und bei einer legten wir eine kurze Rast ein, um den angehenden Seglern/innen beim Üben zuzuschauen-wer auf dem Trockenen sitzt kann gut feixen.

 

Port Haliguen

Der Rückweg verlief dann auf eigenen Fahrradwegen entlang der Wilden Küste, über Quiberon zurück zum Campingplatz, unterbrochen nochmal von einer Wanderung an der herrlichen Steilküste bei Portivy, mit atemberaubenden Farbenspielen, während über dem Meer eine dunkle Wolke mit Regenschlieren entlang wanderte, uns aber glücklicherweise in Ruhe lies. ( Das erinnert uns an den Spruch der netten Deutschen auf dem Tourismusbüro: "In der Bretagne scheint mehrmals am Tag die Sonne, und regnen tut es nur auf Idioten." )

An der wilden Küste

 

Da der Küstenabschnitt einfach herrlich ist, beschlossen wir am Donnerstag eine Wandertour entlang der Wilden Küste zu machen. Zunächst fanden wir den Einstieg in den Wanderweg nicht, denn in dieser Gegend sind Wander- und Radwege mitunter nicht besonders gut markiert. Aber wir erspähten das uns bereits bekannte Zeichen des GR 34 und folgten diesem aus Quiberon heraus.

Zu Fuß ist der Küstenweg natürlich noch viel schöner, weil man sich mehr auf den Ausblick konzentrieren kann. Die Brandung trifft hier mit lautem Getöse auf die Felsen, die sich hier unter der ewigen Gewalt des Ozeans ganz schräg an das Festland schmiegen, gerade so, als wollten sie sich vor den ständigen Wellen wegducken.

Typisch bretonische Landschaft und Wetter


Teilweise flogen weiße Gischtflocken über uns hinweg, dazu das Geschrei der Möwen und der herrliche Meergeruch-einfach toll.

Am Mittag erreichten wir eine kleine, schnuckelige Creperie direkt an der Küste, an der wir einfach nicht vorbei gehen konnten. Die Crepes und der Cidre waren köstlich.

Tour de Locmaria

 

Der Rückweg gestaltete sich dann etwas schwierig, da wir partout kein Wanderzeichen finden konnten. Wir folgten kleinen Pfaden durch die Dünenlandschaft bis Axel mit Scouti-Blick einen Aussichtsturm erspähte, an dem unser Wanderweg vorbeiführen sollte. Wir kämpften uns noch durch eine Feld mit fast mannshohen Farnen und fanden tatsächlich unseren Wanderweg, der uns wieder zurück nach Quiberon brachte, wo wir die Nachmittagssonne bei einem Aperol und einem Kir Bretone (Cidre mit Cassis) genossen.

Bo Bun und Paulaner Bier

 

Für den Abend hatte Axel in der Nähe des Campingplatzes ein vietnamesisches Restaurant ausfindig gemacht. Wir waren die ersten Gäste und wurden sehr herzlich begrüßt. Nachdem die Speisekarte entschlüsselt war, bestellten wir gebackene Nudeln mit Meeresfrüchten und ein vietnamesisches Gericht namens Bo Bun bestehenden aus Schweinefleisch und Frühlingsrollen auf Reisnudeln. Zum Nachtisch gab es flambierte Banane auf Tapiocaperlen mit Kokosmilch, was wir bis dahin auch noch nie gegessen hatten. Es handelt sich dabei um Perlen, ähnlich vielleicht unserem Sago, die aus der Stärke der Maniokwurzel hergestellt werden und so gut wie geschmacksneutral sind. Aber die Kombination schmeckte natürlich ganz hervorragend. Axel war an diesem Abend besonders von dem Paulaner Weißbier begeistert, das hier sogar vom Faß kam!

 

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