Mittwoch, 26. Juni 2024

Brest

 

21.06.2024-23.06.2024

von Axel

Vom Pointe des Espagnols, der Spitze des oberen Fingers der “Drei-Finger-Halbinsel”, sind es nur 1,5 km bis Brest. Im Juli und August kann man von Le Fret mit der Fähre auch in wenigen Minuten hinüber fahren, mit dem Wohnmobil benötigten wir für die 70-km-Strecke gut eine Stunde.

Pont de Térénez

 

Dabei fuhren wir über die Pont de Térénez, einer gekrümmten Schrägseilbrücke über die Aulne, die 2011 eröffnet wurde und die erste Schrägseilbrücke Frankreichs mit einer in einer Kurve verlaufenden Straße war. Auf einem Rastplatz dahinter machten wir Mittagspause, bevor wir weiter fuhren nach Brest.

Dort bezogen wir für zwei Tage einen Stellplatz auf dem Campingplatz “Camping du Goulet”, nachdem ich mich nach den Busverbindungen nach Brest erkundigt hatte, denn der Platz liegt ein paar Kilometer vom Zentrum entfernt.

Festung von Brest

 

Am Abend, nach meinem Erkundungsgang zum Meer und der Bushaltestelle, begann es anhaltend zu regnen, in der Nacht aber hörte der Regen wieder auf und es folgte ein trockener Tag mit etwas Sonne und Bewölkung. Mit der Buslinie 2b fuhren wir 35 Minuten lang in die Innenstadt von Brest. Der Bus schien plötzlich technische Probleme zu haben, denn beim Bremsen ruckelte es sehr stark. Der Fahrer begann zu telefonieren, legte ein paar Stops ein, fummelte an seinem Bus herum, brachte uns dann aber doch wohlbehalten zur Endstation der Buslinie.

Hafen von Brest

 

Von dort spazierten wir zum Hafen, tranken dort einen Café, spazierten dann weiter über die Hebebrücke Pont de Recouvrance, die über den Fluss Penfeld führt. Auf der anderen Seite, gegenüber der mächtigen Festung, in der sich das nationale Marine-Museum befindet, steht der Turm Tanguy, den wir kostenfrei besichtigen konnten. Den zwölfminütigen Film in französisch ließen wir aus und stiegen hoch in die erste Etage, wo in Schaukästen mit liebevoll gestalteten Modellen Szenen aus der Geschichte von Brest dargestellt wurden, wie die Seeschlacht der Marie la Cordelière 1512, der Besuch von Napoleon Bonaparte oder des Königs von Siam ( weswegen die Einkaufsstrasse in Brest auch “Rue de Siam” heißt ). Wir stiegen noch ein Stockwerk höher, wo wir durch Fenster die Aussicht in alle Richtungen bewundern konnten.

Festung von Brest und Tour Tanguy

 

Dann spazierten wir weiter zum Jardin des Explorateurs (Garten der Entdecker), einem kleinen Park, der eine Sammlung von Pflanzen enthält, die von vier Entdeckern von ihren Seereisen mitgebracht und hier kultiviert wurden, unter anderem auch von Louis Antoine de Bougainville, dessen Name Botanikern ein Begriff sein sollte. Von hier hatten wir nochmals einen schönen Blick auf die Mündung des Penfeld mit der gegenüberliegenden Festung. Hier konnte man besonders gut erkennen, das Brest eine stark befestigte Stadt war, die vom Meer aus nur schwer einzunehmen war.

Modell einer geschichtlichen Szene
im Tour Tanguy


 

Wir spazierten zurück auf das linke Flußufer, durch die Rue de Siam und dann zurück zum Hafen, wo wir im Restaurant Au Bureau ein spätes Mittagessen einnahmen – hier gab es seit langem mal wieder Flammkuchen !

Flussmündung bei Brest

 

Als wir gegen 16:00 Uhr zur Bushaltestelle stiefelten gewahrten wir dort eine Strassensperrung. Von weiter oben aus der Stadt drang eine Geräuschkulisse zu uns, die auf eine Demo schließen ließ. Wir hatten zuvor schon viele bunt und ausgefallen gekleidete Leute mit bunten Fahnen bemerkt, die sich in der Stadt tummelten. Es erschien auch sogleich ein Mitarbeiter des Verkehrsbetriebs und informierte uns, daß hier vorest kein Bus kommen würde, wir sollten die Straßenbahn nehmen. Also marschierten wir wieder in die Innenstadt und mußten uns zweimal durch einen Zug von Demonstranten kämpfen, die offensichtlich entweder für freie Liebe oder ein freies Palästina demonstrierten, oder beides gleichzeitig. Wieder querten wir die Pont de Recouvrance und warteten auf der anderen Seite auf den Bus der Linie 2b, der dann schließlich nach einer dreiviertel Stunde kam. 

Pont de Recouvrance

 

Auf der Hinfahrt ein defekter Bus, auf der Rückfahrt Einschränkungen durch eine Demo – da fährt man einmal Bus !

 

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