Freitag, 16. Mai 2025

Olio Monaco bei Tortoreto

 14.5.2025 - 16.5.2025

Von Axel

Unser nächstes Ziel war eine kleine Olivenfarm in den Abruzzen, etwa 5 km von der Adria-Küste entfernt.

Ein Großteil der Fahrt führte auf der SS77 gen Osten, die größtenteils sehr gut ausgebaut war und durch unzählige Tunnel führte. Zwischendurch erblickten wir immer satt-grüne bewaldete Hügel mit Mischwäldern, die hier noch äußerst gesund zu sein schienen.

Als wir die Adria-Küste erreichten ging es nun auf der mautpflichtigen E55 Autobahn gen Süden. Autobahn fahren ist hier in Italien nicht so teuer wie in Frankreich, wir zahlten knapp 5 Euro für ca. 80 km.

Unser Stellplatz auf der Olivenfarm

 

Bevor wir die Olivenfarm ansteuerten suchten wir uns noch per Google Maps einen Supermarkt und kauften ordentlich Vorräte ein; auch ein kleines Mittagessen bekamen wir dort.

Olivenbaum-Plantage

 

Wir durchquerten Corropoli und fuhren dann aufwärts in die Hügel, bevor ein schmaler Kiesweg abzweigte zur Olio Monaco-Farm. Dort bezogen wir unseren Stellplatz, den wir über Vansite vorgebucht hatten. Der kleine Hund der Besitzer rannte aufgeregt hinter unser WoMo, während ich am rangieren war, und als Alex ihn wegscheuchen wollte, biß er sie in die Hand. Als „Schmerzensgeld“ bekam sie von der Besitzerin gleich eine kleine Dose Olivenöl geschenkt.

Wir standen recht ruhig und idyllisch hier zwischen Olivenbäumen; lediglich am ersten Abend mußten wir den Stellplatz mit einem Paar aus Frankfurt teilen. Am Abend begrüßte und Mauro Monaco und erzählte uns einiges über die Olivenfarm. Sein Vater war als Tierarzt tätig und begann dann irgendwann, anfangs wohl hobbymäßig, mit dem Olivenanbau.

Olivenöle und Probierglas

 

Heute verfügen Mauro und seine Frau über eine kleine Olivenfarm mit 1000 Bäumen. Das Olivenöl wird hier rein biologisch hergestellt, d.h. es werden keine Pestizide verwendet und Moskitos werden mit gelben Ampeln bekämpft, die sie an- und in einen Behälter locken, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt für sie.

 

Olivenöl-Tasting

10 kg Oliven benötigt man für einen Liter Olivenöl, ein Baum „wirft“ hier im biologischen Anbau etwa 3 Liter ab. Dafür stimmt die Qualität, wovon wir uns bei einer anschließenden Olivenöl-Probe überzeugen konnten. Es gab drei Sorten zum Probieren sowie ein mit Zitrone angereichertes Öl: „Pendolino“, „Leccino“ und ein „Blend“, letzteres hatte einen Preis gewonnen und schmeckte uns auch am besten. Trotzdem waren alle gut und hatten eins gemeinsam: eine fruchtige Note am Anfang beim Schmecken, dann einen bitteren Abgang. Angeblich erkennt man daran ein gutes Olivenöl. Wir schmeckten das Öl dann noch auf Brot; den Bittergeschmeck nimmt man eigentlich nur dann wahr, wenn man das Öl direkt probiert, was nicht der im Alltag üblichen Art des Verzehrs entspricht.

Ein Besucher auf unserem Stellplatz

 

Ein halber Liter dieses hervorragenden Olivenöls ist hier für etwa € 15 zu haben, es gibt auch 5-Liter-Kanister für etwa € 80.

Koch Axel ...

 
... und das Ergebnis

Die Öle werden hier kalt gepresst, nachdem die Oliven geerntet, gewaschen, von Blättern befreit, zerstoßen und letztendlich durch eine Zentrifuge „entölt“ wurden. In der kleinen Hütte hinter unserem Stellplatz, in dem sich auch ein Bad und eine kleine Küche befanden, standen die dafür notwendigen Maschinen, die uns Mauro vor der Olivenprobe, die einer Weinprobe nicht ganz unähnlich ist, erklärte.

Blick auf den Gran Sasso

 

Am Abend genossen wir den Sonnenuntergang und den Blick auf die Gran Sasso Berge.

Sonnenuntergang in den Abruzzen

 

Der nächste Tag war der erste Tag während unserer diesjährigen WoMo-Reise, an dem wir nichts unternahmen sondern einfach nur die Ruhe auf der Olivenfarm genossen, vor dem WoMo saßen und lasen und uns am späten Mittag ein Kalbsragout mit Tomatensoße im Omnia kochten, angereichert mit Oliven, Kräutern, Knoblauch und Rotwein. Danach gab es einen Grappa und Espresso – und jetzt sitzen wir wieder zufrieden vor unserem Wohnmobil !

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