Montag, 26. Mai 2025

Termoli

 16.5.2025 - 17.5.2025

Von Alex

Hinter uns liegt eine recht unruhige Nacht! Während wir am späten Abend noch zu den Sternen hochblickten, um festzustellen, dass die „Ausbeute“ auch hier recht gering ist, brach in der Nacht ein Unwetter los. Es stürmte, schüttete, blitze und donnerte ziemlich heftig. Da wir nicht damit gerechnet hatten und unsere Markise fürs Frühstück einfach draußen gelassen hatten, mussten wir gegen 2:30 Uhr unsere Regenklamotten überschmeißen und die Markise retten. Reißt sie durch Wind oder das Gewicht des Regens erstmal ab, ist der Schaden groß und meist ist dann auch die Außenhaut des WoMo betroffen. Also kurbelten wir sie mit vereinten Kräften rein und schlüpften dann ziemlich durchgefroren und naß wieder in unsere Kojen. Am Morgen war es dann glücklicherweise trocken, aber kühl und stark bewölkt. Dennoch kurbelte Axel die Markise wieder raus und bis zur Abfahrt war sie fast getrocknet. Als wir uns von unseren Gastgebern verabschiedeten kauften wir ihnen noch einige Flaschen Olivenöl ab, auch als Geschenke für zu Hause und versicherten uns, dass ein Versand nach Deutschland kein Problem sei.

 

Termoli

Und so ging es nun weiter Richtung Apulien, immer an der Adria Küste entlang, die fast durchgängig bebaut ist. So herrlich naturbelassene Küsten wie in der Bretagne sucht man hier vergeblich.

 

Fischerhütte bei Termoli in der heute
rauen Adria

Da der Weg bis Apulien noch zu weit ist, hatte Axel einen Zwischenstopp in der Region Molise gefunden. Ein kleiner Badeort namens Termoli war unser Ziel. Hier gibt es direkt am Freizeithafen auch einen Wohnmobilhafen mit ca. 40 Stellplätzen auf Rasen mit Sanitäreinrichtung, Strom, Restaurant, Bar und Blick auf die zahlreichen Boote, die hier im Hafen auf ihre nächste Ausfahrt warten. Termoli soll hier einer der schönsten Badeorte sein. Nun, unser Geschmack ist es nicht. Der Strand, den wir uns von der Festung aus besahen, ist fein säuberlich in Parzellen eingeteilt, in denen dann wie mit dem Lineal gezogen Liegen und Sonnenschirme platziert wurden, um im Sommer den Ansturm der badewilligen Gäste aufzunehmen.

Hafen in Termoli

 

Aber die Frage Strand-ja oder nein-stellte sich für uns gar nicht. Es stürmte recht ordentlich und die Temperaturen lagen so bei knappen 13 Grad; also kein Badewetter, zumal die Brandung hier zur Zeit sehr stark ist und der Gang ins Meer daher nicht ratsam.

Also schlenderten wir durch die Altstadt, bestaunten eine so enge Gasse, dass wir quasi nur seitwärts hindurch passten und kauften im Supermarkt dann noch einige Vorräte ein.

Für den Abend hatten wir uns vorgenommen endlich mal einer Restaurantempfehlung unseres Reiseführers zu folgen. Also marschierten wir gegen 19 Uhr wieder Richtung Altstadt wohl wissend, dass die meisten Restaurants erst um 19:30 Uhr öffnen.

Brodetto alla Termolese


Schulterbreite Gasse
in Termoli

Bei untergehender Sonne waren die engen Gassen, das Castello Svevo und der Blick auf das immer noch aufgewühlte Meer spektakulär schön und nur der Hunger trieb uns dann Richtung Nicolino, das Restaurant, das wir uns für unser heutiges Abendessen ausgeguckt hatten. Als wir dann mit Hilfe von Google Maps endlich davor standen, war es noch geschlossen. Da uns auf dem Weg dorthin eine kleine, schnuckelige Osteria Dentro Le Mura (Osteria innerhalb der Mauern) aufgefallen war, wo die Abendvorbereitungen schon in vollem Gange waren, beschlossen wir dort nach einem Tisch zu fragen. Wir hatten Glück. Und da wir die ersten Gäste waren konnten wir uns einen kleinen Zweiertisch an der Wand aussuchen und nach kurzer Überlegung war klar, dass wir das hiesige Nationalgericht probieren würden: Brodetto alla Termolese. Dabei handelt es sich um eine Art Fischeintopf, in dem ganze Fische wie z.B. ein kleiner Knurrhahn, eine Rotbarbe, Seezunge, diverse Krustentiere und Tintenfische in einem sehr leckeren Sud gegart werden. Einen Teil des Suds gibt es vorab mit Nudeln und dann kommt eine große Pfanne an den Tisch mit der Brodetto, garniert mit knusprigem Brot. Es war höllisch lecker und der dazu bestellte Montepulciano d´Abruzzo passte wunderbar. Ein hausgemachtes Dessert und ein Grappa aus dem Holzfass für ganze 2 € pro Glas! rundeten diesen wundervollen Abend in gemütlicher und sehr freundlicher Atmosphäre ab.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen