Sonntag, 1. Juni 2025

Anzio

 

29.5.2025 – 2.06.2025

                                                                              von Axel

Da wieder ein langes Wochenende anstand in Italien ( Festa della Repubblica, der Tag der Republik, ein Nationalfeiertag, der an die Gründung der Italienischen Republik im Jahr 1946 erinnert ) hatten wir für drei Tage einen Campingplatz reserviert am Sand-Strand 13 km nördlich von Anzio, einem reizvollen Fischerhafen: Parco della Gallinara, ein riesiger Platz mit hunderten Hütten, meist unter Bäumen, und einem großen Kinder-Swimingpool in der Mitte, und auch mit vielen teils großzügigen Stellplätzen, natürlich nicht ganz billig. Wir hatten einen Superior-Platz gebucht mit 10A-Stromanschluß, in Italien schon als Luxus zu bezeichnen. Die Stellplätze lagen sehr nahe am Strand, den man in wenigen Minuten zu Fuß erreichen konnte. Am Freitag war noch nicht viel los, am Samstag füllte sich der Platz aber rapide, wie auch der Strand, der auch sehr viele Tagesgäste anlockte. Auf dem Campingplatz waren wir wohl die einzigen Deutschen, die Mehrheit: Italiener.

Unser Stellplatz am Freitag
 
Unser Stellplatz am Sonntag

  Viele der prächtigen Pinien hier sahen nicht gesund aus, wie wir schon bei der Herfahrt bemerkten. Ihre Kronen waren schwarz, viele waren auch schon abgeschnitten worden. Die Plage kommt aus Marokko: die Schildlausart Matsucoccus Fetayudi. Die aus Marokko über Südspanien und Frankreich nach Italien gelangte Insektenart ähnelt geflügelten Ameisen und ernährt sich vom Pflanzensaft der Pinien, in deren Rinde sie sich ansiedeln.[1] Damit erleiden die italienischen Pinien ein ähnliches Schicksal wie die Kiefern in Europa und es gibt bisher kein wirksames Mittel, das aufzuhalten.

Sonnenuntergang über dem Tyrrhenischen Meer

 

Der Rotwein-Nachschub
funktioniert !
 
Zuvor hatten wir noch eine Nacht auf einem Campingplatz nördlich von Neapel gestanden, an sich nicht schlecht, liebevoll angelegt mit großen Plätzen zwischen ordentlich geschnittenen Hecken, die Sanitäranlage war allerdings nicht sehr sauber und der Betreiber äußerst mürrisch und wortkarg.Am nächsten Tag fuhren wir weiter, zuerst etwa zweidrittel der Strecke auf der Autobahn, wofür wir etwas mehr als € 10 zahlten ( in Italien ist es das wert angesichts der oft miserablen Straßen und auch nicht so teuer wir in Frankreich ), dann Landstraßen.

Am Samstag fuhren wir mit dem Bus nach Anzio. Hinzu war das die Linie 202, zurück Linie 602; das muß man auch erst mal wissen, wenn man in Italien Bus fährt, daß sich die Liniennummer ändert je nach Fahrtrichtung – was aber auch Vorteile hätte, würde die Linien-Nummer am Bus angezeigt werden. Die Hinfahrt kostete uns nix, weder im Tabacco-Laden gegenüber der Bushaltestelle noch im Bus selbst konnten wir ein Ticket erwerben, die Rückfahrt kostete uns pro Person € 1,10 ( Busfahren in Italien ist deutlich billiger als in Deutschland !), da wir Tickets in einem Tabacco-Laden in Anzio kaufen konnten. Die Hinfahrt war 10 Minuten verspätet, nachmittags der Bus äußerst pünktlich. Google Maps erwies sich mal wieder als großer Helfer, um Busverbindungen auszukundschaften.

Im Hafen von Anzio
 
Am Strand von Anzio

Risotto Crema
di Scampi

In Anzio streiften wir am Hafen entlang, es gab auch zahlreiche Strände, die gut besucht waren, und zahlreiche Restaurants direkt am Meer. In einem probierten wir Risotto Crema di Scampi, das hier überall auf der Speisekarte auftaucht, aber nicht so toll schmeckte, wie wir es uns vielleicht vorgestellt hatten. Zuvor gab es eine vielfältigen Vorspeisen-Platte aus dem Meer, dazu einen lokalen Weißwein, einen Cachione ( Rebsorte Bellone ) von der Casa Divina Provvidenzia - sehr lecker !

Der Sonntag war der Ruhetag vor dem Sturm ( dem Besuch von Rom, was anstrengend zu werden verspricht, denn es sind auch höhere Temperaturen gemeldet ). Wohnmobil putzen und frische Bettwäsche aufziehen war angesagt, mit Wäsche waschen wurde es leider nix, denn die Waschmaschinen auf diesem riesigen Campingplatz waren einfach zu weit weg.

Ansonsten ging ich immer nachmittags im Meer schwimmen, wir aktualisierten unseren Blog und planten die nächsten Tage. Alex wollte über Florenz relativ direkt Südtirol ansteuern, ich würde gerne noch den schiefen Turm von Pisa sehen. Wer sich am Ende durchsetzt ( wahrscheinlich ich 😉 ) und wo wir dann tatsächlich landen wird demnächst in diesem Blog hier zu lesen sein.

 



[1] https://www.domradio.de/artikel/exotische-insekten-bedrohen-italiens-waelder

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