Montag, 9. Juni 2025

Siena

 08.06.2025 – 10.06.2025

 

                                                                              von Axel

Siena, eine prächtig erhaltene mittelalterliche Stadt in der Toskana, war eine Zwischenstation für uns auf dem Weg vom Lago Di Bolsena nach Pisa. Besonders sehenswert ist der Piazza del Campo und der Dom mit seiner Fassade aus weißem, grünen und roten Marmor und den außergewöhnlichen Fresken in der Libreria Piccolomini.

Siena

 

Die Fahrt dorthin dauerte etwas mehr als zwei Stunden und war mal wieder mit einer Umleitung verbunden wegen einer Strassensperrung. Beim Losfahren vergaßen wir mal wieder (wie schon einmal in Frankreich passiert) die Kabeltrommel in Sicherheit zu bringen (steht meist unter dem Wohnmobil hinter dem linken Hinterreifen, wo sie vor Regen geschützt ist), bevor wir von dem Unterlegkeil rollten, den man oft braucht, um das Wohnmobil möglichst waagerecht aufzustellen. Jetzt ist sie so verbogen, daß an Kabel aufrollen nicht mehr zu denken ist.

Piazza del Campo

 

Wir erreichten den Campingplatz Colleverde in Sienna, der schon sehr voll war, viele verbleibende Plätze waren reserviert. Er liegt in einem Talkessel, die Zufahrten sind steil, die Plätze eng und uneben. Es kostete uns einige Mühe das Wohnmobil in einen der freien Slots zu bugsieren und trotz Unterlegkeil stand es immer noch so schief, daß man abends leicht seekrank wird, wenn man zu Bett geht.

Der Campingplatz war mit 44 € recht teuer, lediglich der in Rom war noch teurer gewesen. In dem Preis war allerdings alles enthalten, sogar die übliche Ortstaxe. Trotzdem: happig !

Der Dom von Siena

 

Es war heiß und unser Platz bot mittags wenig Schatten, so daß ich gleich den Swimmingpool aufsuchte, in dem Badekappen Pflicht waren. Am Abend aßen wir im Camping-Restaurant Tagiatelle mit Steinpilzen und Trüffel-Creme, dazu tranken wir Aperol und ich probierte noch einen Chianti, der neben Montepulciano der meistgetrunkene Wein hier ist; die Orte Chianti und Montepulciano sind auch nicht weit entfernt.

Romulus und Remus

 

Am nächsten Tag fuhren wir morgens mit dem Bus in die Stadt und besorgten uns ein Kombi-Ticket für Dom und Palazzo delle Papesse, von dessen Dach aus man einen ganz guten Blick über die Stadt hat.

Besonders beeindruckend aber war der Dom mit seiner aufwendigen Fassade, den schwarzweiß gestreiften Säulen im Innenbereich, den unzähligen farbenprächtigen Fresken und den vielen Statuen, von denen einige von Michelangelo stammen, der sie in jungen Jahren anfertigte, allerdings recht schlampig, denn er war in Eile.

 

Im Inneren des Doms von Siena

In der Libreria Piccolomini

Überall sah man Statuen und Bildnisse des säugenden Wolfs mit den zwei Zwillingen, den man eigentlich eher in Rom vermuten würde. Der Sage nach mussten die Kinder des Remus, Senius und Aschius, nach dem Konflikt ihres Vaters mit Romulus aus Rom flüchten. Sie gelangten an die Ufer des Flusses Tressa und errichteten hier an einer Anhöhe das Castel Senio (heute Castelvecchio). Sie entfachten ein Feuer, das schwarzen und weißen Rauch entwickelte und so zu den Stadtfarben Sienas (Balzana) wurde, so wie die säugende Wölfin zum Stadtwappen wurde [1]

Foie Gras und 
Nobile de Montepulciano

Mittagessen gab es im Restaurant Enoteca I Terzi, zwei Gassen weg von den Touristenströmen und eine Empfehlung aus unserem Reiseführer. Wir aßen ein Foie Gras als Vorspeise, danach sehr lecker zubereitete Lamm-Kotelettes mit süßlich gedünsteten Zwiebeln, zum Dessert probierten wir die hier typischen sehr süßen Mandelkekse. Dazu tranken wir einen Nobile de Montepulciano.

Nach diesem guten Essen mit viel Wein und einem Grappa war an weiteres Sightseeing nicht mehr zu denken, zumal es wieder sehr warm wurde. Also fuhren wir mit dem Bus zurück zum Campingplatz und hüpften lieber nochmal in den Pool, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Sienas#Legende_der_Stadtgr%C3%BCndung

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