Montag, 25. August 2025

Herbstwanderwochen 2025 – 2. Wanderung zur Elferspitz

 

Von Axel

🔼735 m 🔽735 m

Wieder starteten wir direkt am Hotel und nahmen den Pfad gleich gegenüber, an dem die Soyalm bereits ausgeschildert war. Wir folgten dem Weg 4b und dann 4 hinauf zur Soyalm ( 2072 m ), die wir nach zwei Stunden erreichten. 

 

Blick ins Martelltal

Rüdiger und ich gingen gleich weiter und erklommen die Elferspitz über einen steilen Pfad, der auf einem Sattel endete, von dem aus man einen Blick zum Ausgang des Martelltals werfen konnte und zum Alpen-Hauptkamm, an dem dicke Wolken hingen, während das Wetter hier in Südtirol überwiegend sonnig und stabil war. 

Soyalm und Elferspitz

 

Linker Hand verlief nun ein mit Drahtseil gesicherter Steig hinauf zum ersten Gipfelkreuz, von dem aus man direkt auf die Soyalm hinunter blicken konnte. Ein zweites Gipfelkreuz war nur wenige Schritte entfernt und erlaubte den Blick direkt hinunter ins Martelltal. 

Auf der Elfersptz

 

Wir stiegen wieder ab zur Soyalm zur Mittagsrast. Vom „Enkel von Willi“ wurden wir flott und unterhaltsam bedient. Nach Käse-Speck-Brett und Radler ging es wieder ins Tal.

 

Geschichte der Soyalm ( von einer Info-Tafel am Wegesrand )

Die Soyalm wurde 1567 von der Gemeinde Martell für 290 Gulden
an die Grafen Franz Hendl zu Goldrain und Caspar zu Ober- und
Untermontani verkauft. Bereits damals war die Hochalm wegen ihrer
Kräutervielfalt und saftigen Weiden sehr begehrt. 1815 verkaufte
die Gräfin Elisabeth zu Schanzen die Alm an die Gemeinde Goldrain
(heute Eigenverwaltung BNR Goldrain).


Bau der Almhütte 1953
Die Hütte befand sich in schlechtem Zustand und war zu klein. Die
Goldrainer beschlossen eine größere Almhütte und einen Stall für
das Galtvieh zu errichten. Während der Arbeiten kam der sogenannte
,,Flugen Juli", ein Jäger aus Martell, vorbei und soll folgende Worte
gesprochen haben:,,Den Stoll werts nit long hobm, do gian in Wintr
unt zaitn in Langes ibroll di Lahnen or, der hott do nitt Rua!" Trotz
seiner Warnungen wurde der Stall errichtet und tatsächlich wurden
nach einigen Jahren das Dach und die untere Mauer des Gebäudes
von einer Schneelawine weggerissen. Beim Bau der Almhütte gab es
noch weitere Hindernisse: Als das zweite Stockwerk gemauert wurde,
war das Wetter von kurzen aber ergiebigen Regengüssen geprägt.
Daraufhin stürzte ein Stück der Teilmauer ein. Nichtsdestotrotz war
die Hütte an Peter und Pauli (29. Juni) 1953 endlich fertig.
 

Die neue Almhütte 1989
Das Fundament der Almhütte war wegen des nassen Bodens
aufgeweicht und stark beschädigt. Damit die Alm weitergeführt
werden konnte, musste eine neue Hütte gebaut werden. Da es
weder Fahrweg noch Seilbahn gab wurde das Baumaterial und
die Baumaschinen mit dem Hubschrauber hinaufgeflogen. Essen
und Kleinmaterial musste hochgetragen werden. Dank der vielen
freiwilligen Helfer und Täger aus Goldrain konnten am 4. Juli die
ersten Kühe aufgetrieben werden. Am 23 Juli 1989 wurde die
Almhütte feierlich eingeweiht. Der Weg zur Alm war steil und mühsam
für Vieh und Hirten. Aus technischen Gründen konnte kein Fahrweg
errichtet werden. So wurde 1997 eine Materialseilbahn gebaut um die
Versorgung und Arbeit auf der Alm zu erleichtern.
 

Der neue Wander- und Viehtriebweg
Dank der guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Martell, dem
Land, dem Nationalpark und der Forstbehörde (und nicht zu
vergessen dank der großzügigen Förderung durch EU-Gelder), ist es
der Fraktion Goldrain gelungen 2020-2022 einen neuen Wander- und
Viehtriebweg zu errichten. Dieser gewährleistet den Fortbestand einer
zeitgemäßen Almwirtschaft.

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