von
Axel
Im
„Captains at the Bay“, wo wir wohnten, frühstückten wir, dann
ging es weiter auf der Great Ocean Road Richtung Melbourne. Wir
fuhren bis Kennett
River, wo es laut Auskunft der freundlichen Dame in der
Tourismus-Info in Port Campbel Koala-Bären zu sehen gab. Als wir
dort auf den Parkplatz fuhren trafen wir zwei Deutsche, die für ein
Jahr durch Australien reisten, und die uns schon zwei Bäume auf dem
hiesigen Campingplatz beschrieben, wo sie bereits einen Koala-Bären
entdeckt hatten. Die sind tatsächlich nicht leicht zu finden, wenn
sie als grauer Fellball irgendwo zwischen den Ästen eines
Eukalyptusbaumes
ihr Schläfchen abhalten, womit sie 20 Stunden am Tag verbringen. Wir
fanden dann tatsächlich die beiden Koalas, die sich durch unsere
Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen ließen.
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Sleepy Koala
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Am
Kennett
River
folgten wir dann dem River Walk und konnten uns kaum entscheiden, ob
wir den Blick eher in die Baumwipfel oder auf den Boden richten
sollten, denn Schautafeln kündigten auch die mögliche ( aber wohl
sehr unwahrscheinliche ) Anwesenheit supergiftiger Schlangen an, wie
der Tiger-Schlange oder der „Eastern Brown Snake“.
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Prachtvoller Vogel am Kennett River
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Nach
dieser Kurzwanderungen wagten wir uns in die Wellen der Großen
Australischen Bucht, die wohl noch zum Indischen Ozean gehört.
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Split Point Lighthouse
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Weiter
ging es dann auf der landschaftlich sehr schönen Great Ocean Road
bis zum Split Point Lighthouse, von dem ich einen super Ausblick auf
die Küste hatte. Ich lernte dort, dass die Brass Straße zwischen
Australien und Tasmanien nur 60 Meter tief ist und natürlich
zahlreiche Untiefen beinhaltet, wovor der Leuchtturm warnen soll.
Zahlreiche Schiffe, die sich zu nahe an die Küste wagten, sind hier
schon gesunken.
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Willkommen in Melbourne
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Eineinhalb
Stunden dauerte jetzt die Fahrt noch bis Melbourne. Wir kamen auf die
Autobahn M1 und der Verkehr wurde immer dichter, bis wir tatsächlich
mal in einem kleinen Stau landeten. Alex lenkte unser Auto gelassen
durch die Straßen von Melbourne, bis wir vor unserem Hotel, dem Voco
Melbourne Central in der Londsdale Street, anlangten. Wir wählten
die „Valet Parking“ Option für $ 70 am Tag und bezogen unser
Zimmer in der 19. Etage mit schwindelerregendem Ausblick auf die
Stadt.
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Unser Zimmer in Melbourne
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In
der Stadt herrschte viel Betrieb und vom Concierge beim Valet Parking
erfuhr ich, dass dieses Wochenende Taylor Swift in der Stadt war und
Konzerte gab; der Ticket-Preis lag angeblich bei $ 1000. Das erklärte
auch die mit schillernden und sehr knappen Röcken bekleideten
Mädchen, die mir aus dem Aufzug entgegen kamen, als ich auf dem Weg
zur Rezeption war, und die mir kurzzeitig das Gefühl gaben, ich
befände mich in einem Stundenhotel. Die
Hotels waren ausgebucht und wir waren froh, vorgebucht zu haben: das
wäre unser zweites Wellington geworden !
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Melbourne Chinatown
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Am
Abend spazierten wir in das nahegelegene Chinatown und aßen
natürlich bei einem Chinesen: King Prawns mit Manadarin-Soße und
einen Hotpot mit Schweinefleisch, dazu gab es Tiger Bier und einen
Jameson-Whiskey zum Nachtisch.
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Am Yarra River
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Am
Sonntag nach dem Frühstück im Hotel machten wir uns dann auf den
Weg die Stadt zu erkunden – bis die Socken qualmten ! Zuerst
wollten wir die Golden Mile ablaufen, ein 4 km langer Trail durch die
Stadt, der mit Messingplatten auf den Gehsteigen markiert ist. Im
Immigration Museum, wo der Weg beginnt, erfuhren wir, dass es dafür
keine Karten mehr gibt, nur noch eine App. Diese erwies sich schnell
als unbrauchbar, vor allem, weil man zwischen den Häusern der Stadt
oft kein GPS-Signal hat. Der Weg sei auch teilweise verlegt worden,
teilte man uns mit, die Markierungen sind aber nicht verändert
worden, außerdem
sei der Weg oft durch Baustellen unterbrochen. Na toll ! An sich eine
prima Idee, die Ausführung aber wieder mangelhaft, wie mit der
Grünen Linie in Nantes.
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Blütenpracht im Alexandra Garten
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Wir
gaben dieses Unterfangen also auf, fuhren mit der Free Tram zum
Bahnhof und spazierten hinunter zum Fluß und über eine Brücke auf
die Southbank. Die leichte Bewölkung machte mittlerweile
Sonnenschein Platz.
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Shrine of Remembrance |
Weiter
wanderten wir in den Alexandra
Garten und durch den Kings Domain Park zum Shrine of Remembrance,
einem pyramidenförmigen Mahnmal, in dem an die Toten des Ersten
Weltkriegs gedacht wird und allerlei Ausstellungsstücke und Fotos zu
besichtigen sind. Von einem Balkon aus hatten wir eine wundervolle
Aussicht auf die Skyline von Melbourne.
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Im Botanischen Garten von Melbourne
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Weiter
ging es in den Botanischen Garten, einer weiteren riesigen Grünanlage
in Melbourne, die insgesamt ein Drittel der Stadtfläche bedecken,
weswegen Melbourne als sehr lebenswerte Stadt gilt. Der Eintritt war
frei, der Garten riesig und sehr schön und abwechslungsreich
angelegt mit thematischen Biotopen, Riesen-Bäumen, z.B. Feigen und
Pinien, einem großen Teich mit
zahlreichen hübschen Lotusblumen und einem
Lokal und einem sehr sehenswerten Kaktusgarten.
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Kaktusblüte im Botanischen Garten von Melbourne |
Wir
verbrachten einige Stunden dort, bevor uns unsere Schritte am Yarra
River entlang zurück in die Stadt führten. Auf dem Weg dorthin
kamen uns Tausende Taylor
Swift Fans entgegen auf dem Weg in die nahegelegene Sportarena, wo
das Konzert offensichtlich stattfinden würde.
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Taylor Swift Fans auf dem Weg zum Konzert
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Wir
kehrten erschöpft ins Hotel zurück, wo wir auch zum Diner einkehren
wollten; leider war das Restaurant heute geschlossen. Also ging es
nach einer Dusche nochmal runter an den Fluß, wo wir auf der
Terrasse eines italienischen Lokals im Southbank Einkaufszentrum mit
Blick auf Fluß und Skyline Pizza und Penne aßen, dazu gab es Pinot
Noir und Shiraz.
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Im Melbourne Central Shopping Center
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Den
nächsten Tag starteten wir mit einer Shopping-Tour gleich nach dem
Frühstück. Zunächst aber suchten wir die Bank Of Melbourne auf und
probierten Alex’ neue Kreditkarten-PIN aus: funktionierte sogleich
am Automaten, aber ein freundlicher Mitarbeiter der Bank war
ebenfalls zur Stelle und half Alex bei der Bedienung des Automaten.
Dann ging es durch ein paar Geschäfte und durch das gewaltige
Melbourne Central Shopping Center, das sich über mehrere Blocks
erstreckt. Alex erstand eine Jeans, die wir erst noch ins nahe
gelegene Hotel brachten, bevor wir das SeaLife-Aquarium aufsuchten,
für das ich online Tickets gekauft hatte zu $ 50 pro Person ( Tip:
Tickets einen Tag früher kaufen, dann sind sie $ 10 billiger ! ).
Das Aquarium ist schön gestaltet, aber mehr was für Kinder, von
denen sich auch zahlreiche zwischen unseren Füßen herum tummelten.
In den Becken und Aquarien hingegen tummelten sich Rochen, Haie,
Schildkröten, Fische, es gab riesige Quallen-Aquarien und ein
Aquarium mit großen Haien, Rochen und Schildkröten, durch das man
mittels eines gläsernen Tunnels hindurch laufen konnte. Desweiteren
wartete ein Riesen-Sazlwasserkrokodil auf uns, kleine Frösche und
größere Eidechsen, und natürlich die Pinguiine zum Schluß.
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Salzwasser-Krokodil im SeaLife-Aquarium
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Wir
verbrachten etwa zwei Stunden in dem Aquarium, bevor wir zur
Southbank spazierten und uns im dortigen Einkaufszentrum im Food
Court Sushi, was zu trinken und später leckeres Eis besorgten.
Danach liefen wir zu St. Paul’s Cathedral. Auf der Princes Bridge
befand sich eine spontan eingerichtete Gedenkstätte für Alexei
Nawalny mit Sprüchen und Fotos; auch Australien gedachte diesem
mutigen Mann, der von einem feigen Regime ermordert wurde.
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In St. Paul's Cathedral
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Nachdem
wir die Kathedrale besucht hatten fuhren wir noch mit der Tram-Linie
35 einmal um Melbournes Downtown, bevor wir unsere Schritte zurück
lenkten zum Hotel, um uns nach einem weiteren anstrengenden Tag etwas
auszuruhen.
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Tram der Linie 35 City Circle
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Zum
Abendessen schwärmten wir nochmal aus und begaben uns in die
Hardware Lane schräg gegenüber dem Hotel, wo es viele Restaurants
gibt. Die waren aber allesamt mehr als voll mit Warteschlangen vor
den Türen, also wanderten wir weiter nach Chinatown, um das dort
befindliche Hofbräuhaus aufzusuchen ( kein Witz ! ). Dieses war aber
heute geschlossen, so dass wir schlußendlich im China Chilli
landeten, wo es originelle chinesische Gerichte gab.