von
Axel
Bevor
wir mit unserem Mietwagen die dreistündige Fahrt nach Sydney
antraten, fuhren wir nochmal zum Visitor Center am Lake Burley
Griffin, wo sich der Captain Cook Memorial Water Jet befindet, der
zur Zeit außer Betrieb war. Im Visitor Center besuchten wir kurz
eine Ausstellung über die Entstehung von Canberra, bevor wir noch
etwas durch den Park spazierten. Dabei entdeckten wir plötzliche
hunderte von Flughunden, hier „Flying Foxes“ genannt, die in den
Bäumen hingen und sich mit ihren Flügeln ab und zu frische Luft
zuwedelten. Außerdem entdeckten wir eine hellgraue Spinne, die
plötzlich auf meiner Wade saß und die ich sofort wegwischte, bevor
sie zubeißen konnte. Sofort trollte sie sich unter einen Busch. Alex
erkundigte sich im Visitor Center nach dieser Spinne und bekam zur
Antwort, dass es sich um eine Hunterman Spider handelte. Wenngleich
der Name etwas gefährlich klingt, so ist sie doch vollkommen
harmlos. Naja, in Australien weiß man ja nie …
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Flying Foxes im Commonwealth Park von Canberra
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Über
einen mehrspurigen Highway erreichten wir am Mittag Sydney und
parkten unseren Wagen in der Tiefgarage. Wie gebucht bekamen wir ein
geräumiges Zimmer mit Harbour Bridge Blick, von dem wir tatsächlich
gut die
Skyline der Stadt, die berühmte Brücke und auch das Opernhaus sehen
konnten.
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Blick vom Holiday Inn auf Sydney
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Am
späten Nachmittag spazierten wir die William Street entlang zum
Hydepark, durch diesen hindurch und dann die Macquarie Street entlang
zum Sydney Opera House. Dort
und am Circular Quai herrschte wie wohl jeden Abend dichtes Gedränge,
die zahlreichen Bars mit hunderten von Tischen waren zu hundert
Prozent ausgelastet. Wir spazierten einmal um den Quai herum und
fanden schließlich einen freien Tisch, wo wir uns zu Bier und
Abendessen niederließen: Chicken
Wings und Krabbenfleisch-Salat. Der Weg zurück zum Hotel bei Kings
Cross im Stadtteil Woolloomooloo
war
anstrengend und schweißtreibend, Dusche und Bett danach mehr als
willkommen.
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Sydney Opera House
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Am
nächsten Tag, Donnerstag, der 29.02.2024, fuhren wir zunächst mit
unserem Mietwagen zur Tankstelle und dann zum Pullman Hotel am Hyde
Park, wo sich eine Europecar-Station befindet und wo wir den Wagen
abgeben sollten. Es dauerte eine Weile, bis wir herausfanden, wie
sich die Tiefgarage öffnen ließ, bevor wir den Wagen unbeschädigt
abstellen konnten.
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St. Mary's Cathedral
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Von
hier aus spazierten wir zu St. Mary’s Cathedral, danach durch „The
Domain“ zur Art Gallery Of South Wales, vor der eine riesige
Spinnen-Skulptur steht, und in dessen kalten Luftstrom wir uns
erstmal abkühlen konnten, denn es war heute unfaßbar schwül.
Weiter
ging es durch den Botanischen Garten zur Farm Cove Bucht; hier
entdeckten wir die großen Netze der Golden Orb Weaving Spider ( auch
harmlos ) und auch die Tierchen selbst: riesige Weibchen und winzige
Männchen.
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Golden Orb Weaving Spider |
Wir
spazierten auf das Opernhaus zu und beobachteten die riesigen
Kreuzfahrtschiffe, die teilweise unter der Harbour Bridge durch und
teilweise direkt an das Passenger Terminal am Circular Quai
manövrierten.
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Sydney Circular Quai
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Am
Nachmittag fuhr Alex mit dem Taxi ins Hotel und ich mit der Fähre
nach Manly, „eine der schönsten kleinen Schiffsreisen der Welt“,
wie unser Travelguide „Australien – Der Osten – Tasmanien“
von Roland Dusik schreibt. Für $ 8 geht es in 20-30 Minuten am
Opernhaus vorbei zum Badeort Manly. Dort gibt es direkt neben dem
Pier zwei schöne Sandstrände, teilweise eingezäunt, die auch sehr
gut besucht waren.
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Blick auf das Opera House von der Fähre nach Manly
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Ich
entschied mit für eine kurze Wanderung zum North Head, die 45
Minuten dauern sollte, sich dann aber doch etwas in die Länge zog
und mich einige Liter Schweiß kostete. Vom North Head kann man die
Skyline von Sydney in der Ferne erspähen, heute ziemlich im Dunst
und eingerahmt von Gewitterwolken, die aber weder ein Gewitter noch
sonstwie eine Abkühlung brachten.
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Am Fährterminal in Manly
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Zurück
am Pier hatte ich noch Zeit für ein erfrischendes deutsches
Weizenbier ($ 16 !) in „The Bavarian“, wo man auch Schnitzel oder
Semmelknödel essen kann, bevor mich
ein
Fährschiff um 16:30 Uhr zurück nach Sydney brachte.
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In einer Bar unterhalb der Oper
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Dort
traf ich mich mit Alex wieder um 17:00 Uhr und wir ergatterten einen
Tisch an einer der Bars unterhalb der Oper früh genug, um einen
schattigen Platz zu finden und überhaupt einen Platz zu finden, denn
bereits eine Stunde später war alles belegt, auch viele
Opern-Besucher lassen sich hier gerne vor der Vorstellung nieder. Wir
bestellten Bier und asiatische Klöße (Dumplings) und
Rindfleisch-Carpaccio und genossen den Abend an diesem wahrscheinlich
immer sehr belebten Quai.
Als
wir eine Frau mittleren Alters mit einem Nummernschild, das man hier
immer nach der Essensbestellung ausgehändigt bekommt, auf der
ergebnislosen Suche nach einem freien Platz herumirren sahen, winkten
wir sie zu uns an den Tisch. In Rheinhessen macht man das so, in
Australien ( und Wiesbaden ) eher nicht. Sie waren sehr dankbar und
erzählten uns, dass sie heute Abend eine Aufführung der Zauberflöte
( in Deutsch !) sehen würden. Sie stammten aus Peru, lebten aber
schon seit achtzehn Jahren in Australien.
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Im Stadtteil "The Rocks" in Sydney
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Wieder
führte uns ein langer Spaziergang zurück ins Hotel, nachdem wir
noch das Altstadt-Viertel „The Rocks“ gleich hinter dem Circular
Quai besucht und dort in einem Pub einen Whiskey getrunken hatten.
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Busfahrt durch "Rhe Rocks"
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Um
unsere Füße etwas zu schonen buchten wir am nächsten Tag
Stadtrundfahrten mit „Big Bus“. Im Hotel gab es dafür 20 %
Rabatt, so dass wir „nur“ $ 104 zahlen mußten. Es gibt zwei
Linien, eine rote durch die Innenstadt und eine blaue zu entfernteren
Bezirken und Buchten, die wir beide abfuhren, was fast bis 15:00 Uhr
dauerte. Die Idee des „Hop On Hop Off“ ist zwar ganz bestechend,
in der Realität muß man dann aber doch jedesmal 30 Minuten auf
einen Bus warten, die sich auch oft stark verspäteten.
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Auf dem Fischmarkt in Sydney
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Wir
benutzten den Bus dann noch (der letzte Bus fährt dann um 16:00
Uhr), um zum Fischmarkt zu gelangen, angeblich der größte auf der
südlichen Erdhalbkugel. Als Fußgänger war er etwas schiwerig zu
finden, hinter einer der zahlreichen Autobrücken verborgen, und
nicht sehr beeindrucken oder beschaulich, es hatte eher den Character
eines chaotisches „Gewerbegebiets“.
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Muscheltopf |
Ein
halbwechs ansprechendes Restaurant gleich neben dem Eingang durfte
und dann als Gäste für ein spätes Mittagessen begrüßen und wir
bestellten Muscheln und Linguine mit einem halben Hummer, dazu
Weißwein. Das Essen und auch der australische Sauvignon Blanc waren
super !
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Sydney Tower Eye
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Wir
machten uns auf den Rückweg zum Hotel, spazierten noch etwas durch
Downtown und die Einkaufsgalerie „The Strand“, kauften noch ein
paar T-Shirts und langten am frühen Abend in unserem Holiday Inn
Hotel an.
Jetzt
hieß es Koffer wieder ordentlich packen, denn am nächsten Morgen um
zehn Uhr sollte unser Flug nach Hobart in Tasmanien starten. Wir
tranken noch ein Bier in der Hotelbar, begleitet von einem kleinen
Imbiss, dann ging es relativ früh ins Bett, denn der Wecker würde
am Morgen um 5:45 Uhr klingeln.
Das
tat er dann nicht, denn ich wurde rechtzeitig davor wach.
Glücklicherweise
gab es im Hotel bereits ab 6:30 Uhr Frühstück und überpünktlich
war das für 7:30 Uhr bestellte Taxi da und brachte uns zum
Internationalen Flughafen. Dort waren wir natürlich falsch, wie der
Taxifahrer schon bemerkt hatte, aber laut Auskunft im Hotel würden
Flüge nach Tasmanien dort abgehen, hieß es. Eine freundliche ältere
Dame am Info-Stand erklärte uns dann aber geduldig, dass wir unser
Gepäck trotzdem hier aufgeben konnten und den Weg zum „Baggage
Drop“, wo wir bequem einchecken konnten und von wo aus ein Bus zum
Domestic Terminal T2 fuhr. Als wir die langen Warteschlangen dort vor
den Checkin-Terminals sahen, reifte der Gedanke, dass der kleine
Umweg über das Internationale Terminal vielleicht gar keine so dumme
Idee gewesen war.
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Unterwegs nach Hobart
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Der
Flug startete halbwegs pünktlich mit 20 Minuten Verspätung um 10:20
Uhr und kam nach knapp zwei Stunden Flugzeit fast pünktlich in
Hobart an. Mit dem Taxi fuhren wir in die Innenstadt und checkten im
Travelodge Hotel in der Macquarie Street ein, wo bereits ein Zimmer
zu dieser frühen Stunde für uns verfügbar war.