Mittwoch, 25. September 2024

Herbstwanderwochen 2024 – 13. Wanderung auf dem Ahrntaler Sonnenweg

 von Axel

Unsere letzte Wanderung am Sonntag, den 22.9., wurde eine Genußwanderung auf dem Ahrntaler Sonnenweg. Mit dem Bus der Linie 454 fuhren wir vier Haltestellen von Weißenbach aus bis zu den Klammerhöfen ( 1220 m ) und wanderten von dort hinüber zur Schwarzbachalm ( 1395 m ). Dem Ahrntaler Sonnenweg folgend ging es nun um den Wolfskofel herum zur Rotbachalm und weiter zur Jausenstation Stalliler ( 1472 m ), wo wir die Mittagsrast einlegten, während die Sonne ab und zu hervorschaute. Von dieser Jausenstation führt ein steiler Anstieg hoch auf den Kreuzkofel, den wir mit einer Hans-Kammerlander-Wandergruppe schon zweimal unternommen haben.

Bei der Rotbach-Alm

 Von dort ging es dann gen Tal, teilweise der Straße oder Almwegen folgend bis hinab zu einem Höhenweg, der uns herüber führte nach Gisse. Auf den Bus mußten wir nur wenige Minuten warten, auf den 15:17-Uhr-Bus von Luttach nach Weißenbach eine halbe Stunde.

Auf dem Ahrntaler Sonnenweg

 

Der kommende Tag war der letzte unseres diesjährigen Herbst-Wanderurlaubs. Am Morgen fuhren wir mit dem Auto nach Sand zum Getränkemarkt, um uns mit Südtiroler Rotwein einzudecken. Am Mittag besuchten wir das Holzschnitzer-Museum in Luttach, das sehr sehenswert ist. Unzählige Krippen waren zu bewundern in allen Größen und aus allen möglichen Materialien wie Holz, Gips, oder Glas. Es gab auch liebevoll gestaltete Modelle Ahrntaler Landschaften, die das Leben der Bergbauern detailreich darstellten. Zudem gab es eine Maskenausstellung mit beeindruckenden und teilweise gruseligen Exponanten. Diese Masken stellen in der Regel Dämonen, Hexen oder Teufel dar und werden traditionell zweimal im Jahr getragen: zur Nikolauszeit und dann im Frühjahr, um den Winter zu vertreiben.

Masken-Ausstellung
im Holzschnitzer-Museum in Luttach

 

Zurück in Weißenbach zogen wir dann doch nochmal die Wanderstiefel an und wanderten ca. 30 Minuten zur Riesa-Alm ( 1442 m ), nach einer dortigen Rast dann noch ein Stück weiter auf dem “Bewegungsweg” bis ans Ende des Tals, der uns 250 Höhenmeter über den Talboden führte. Die Bewölkung wurde nun dichter und es began leicht zu nieseln, als wir zum Hotel zurückkehrten.

Der Herbst hält Einzug
in Weißenbach

 

Herbstwanderwochen 2024 – 12. Wanderung nach Luttach und zurück

 von Axel

Wasserfälle
bei Luttach

Es war wieder sonnig mit etwas Bewölkung, und so nutzten wir einen weiteren schönen Tag für eine Wanderung von Weißenbach ( 1334 m ) nach Lutach ( 959 m ) und zurück.

 

Bei der Busegge-Alm

Von Weißenbach stiegen wir zunächst ca. 150 Höhenmeter aufwärts zum Brunnegger Hof, ein Weg, den wir auch schon für den Aufstieg zum Montebello genommen hatten. Dann ging es über den Weg Nr. 5 teilweise steil talwärts und vorbei an den Wasserfällen des Rio Nero nach Luttach. Der Rückweg erfolgte dann auf der anderen Seite des Weißenbachs – zunächst diesem folgend, dann auf halber Strecke links abzweigend zur Busegge Alm ( 1378 m ), was noch einmal einen Anstieg von etwa 150 Höhenmetern erforderte. Von der Alm hatten wir einen schönen Blick ins Tal und auf den Ort Weißenbach, während wir eine leichte Vesper zu uns nahmen und diverse Getränke. Das Wetter heute hielt, nur vereinzelt schoben sich dickere Wolken vor die Sonne.

Herbstwanderwochen 2024 – 11. Wanderung zum Roanerhof

 von Axel

Der Donnerstag war ein Ruhetag für uns, den wir in Sand mit Einkaufen verbrachten und mit einem Nachmittagsspaziergang bis zum Ende des Weißenbach-Tals.

 

Blick zum Speikboden

Am Freitag, den 20.9., fuhren wir mit dem Bus nach Luttach ( 959 m ) und stiegen dann hinauf zum Roanerhof bei Pojen ( 1562 m ), wo wir vor drei Jahren gewohnt haben. Die Mittagspause dort bei Schlutzkrapfen und Kaiserschmarren konnten wir noch in der Sonne genießen, dann aber zog sich der Himmel am Mittag zu und es begann leicht zu nieseln, während wir nach Ahornach wanderten, um von dort mit dem Bus über Sand zurück nach Weißenbach zu fahren.

Schlechtes Wetter zieht hinein
ins Tauferer Ahrntal

 

 

 

 

Herbstwanderwochen 2024 – 10. Wanderung zur Pircher Alm

 von Axel

Von Weißenbach ( 1334 m ) wanderten wir dem Weg Nr. 22 folgend zunächst steil ansteigend vorbei an Reicheggeralm und Marxeggeralm zur Pircheralm ( 1810 m ), wo wir nach zwei Stunden Gehzeit anlangten und eine ausgedehnte Mittagsrast einlegten. 

Unterwegs zur Pircher Alm
 

Der Rückweg führte uns dann über die Innerhofer Alm und dann die Rodelbahn/Forststrasse hinab nach Weißenbach, weiter unten dann dem Kneippweg folgend, auf dem wir auch etwas über Kräuter lernen konnten. Das Wetter: sonnig mit ein paar Wolken, letztere am Nachmittag zunehmend. In der Sonne war es sehr warm, unter Wolken dann recht frisch. Der Herbst ist hier längst eingezogen, manchmal sogar durchsetzt mit Wintereinbrüchen.



 

Herbstwanderwochen 2024 – 9. Wanderung auf den Schönberg (Montebello)

 von Axel

Das Wetter heute, am Dienstag, dem 17.9., war brilliant. Wir wanderten bei Sonnenschein los um 09:30 Uhr und staunten nicht schlecht über die weißen Gipfel, die uns umgaben, während die Täler darunter in einem saftigen Grün erstrahlten.

 

Auf der Schönberg-Alm

Direkt vom Hotel wanderten wir hoch zur Schönberg-Alm (1827 m) und gleich weiter hinauf zum Montebello (2278 m). Der sulzige Schnee nahm zu und als wir die Oberhütten (2164 m) erreichten, hatten wir teilweise nasse Füße, weswegen unsere Frauen den Rückweg antraten. Mein Freund und ich stiegen noch weiter hoch zum Gipfel, den wir um 12:45 Uhr erreichten, und wurden mit einer phantastischen Aussicht belohnt: vor uns erstreckte sich das Tauferer Ahrntal mit allen seinen majestätischen Bergen, die im oberen Bereich weiß unter strahlend blauem Himmel erstrahlten. Es wehte kein Wind, es war warm und die Sicht klar und atemberaubend. Nach einer halbstündigen Pause machten wir uns an den Abstieg, der natürlich stellenweise recht rutschig war. Ich war jedenfalls heilfroh, meine Stöcke mitgenommen zu haben.

 

Aufstieg auf den Schönberg

Um 14:30 Uhr waren wir wieder an der Alm, ruhten uns in der Sonne aus, tranken Holler-Schorle und aßen dazu einen extrem leckeren Mohn-Himbeer-Kuchen, bevor wir dann die restlichen 500 Höhenmeter abstiegen nach Weißenbach.

Herbstwanderwochen 2024 – 8. Wanderung zur Göge-Alm

 von Axel

Start einer Wanderung
in Weißenbach

Am Sonntag, dem 15.9., hieß es Abschied nehmen von der Pension Odles, in der wir uns sehr wohl gefühlt hatten. Die Fahrt ins Tauferer Ahrntal war kurz und nach einem Zwischenstop in Sand fuhren wir nach Weißenbach (Riobianco), wo wir uns für die nächsten Tage im Berghotel Alpenfrieden einquartierten.

Am folgenden Montag unternahmen wir unsere erste Wanderung, obwohl das Wetter eher instabil war. Wir wanderten von Weißenbach (1334 m) hinauf zur Göge-Alm (2032 m). Unterwegs so um 11:00 Uhr begann es zu nieseln und weiter oben ging der Niesel-Regen in Niesel-Schnee über. Der Weg verlief überwiegend über eine leicht zu begehende Forststrasse, nur manchmal wählten wir einen Seitenpfad als Abkürzung.

 

Auf der Göge-Alm

Entgegen den Ankündigungen auf Schildern im Tal war die Alm allerdings geschlossenen, außer uns war auch kein anderer Wanderer oder Radfahrer hier oben zu sehen. Wir rasteten nur kurz, tranken Wasser aus der Flasche und knabberten ein paar Kekse oder Nüsse, bevor wir wieder zurück ins Tal wanderten, wo wir so um 14:30 Uhr anlangten.

Sonntag, 15. September 2024

Herbstwanderwochen 2024 – 7. Wanderung von Badia Abtei nach Campill

 von Axel

 

Badia Abtei vor dem Heiligkreuzkofel

Um 10:06 Uhr am Samstag fuhren Alex und ich mit dem Bus nach San Martino und stiegen dort am Abzweig zur Gadertalstrasse um in den Bus der Linie 460 Richtung Kolfuschg, auf den wir gut 20 Minuten warten mußten. An der ersten Haltestelle in Badia Abtei (1330 m) stiegen wir aus. Dort an der Touri-Info startete der Wanderweg Nr. 1 Richtung Puez-Hütte, den wir aber alsbald verließen um rechterhand dem Weg 5b zu folgen, später dann dem Weg Nr. 1b und dann 6 hinauf zum kleinen Weiler Pescol (1628 m) und dem Juel-Sattel (1724 m), auf dem wir vor einer Woche schon mal gewesen sind

Auf dem Weg zum Juel-Sattel

 

Das Wetter heute: bewölkt, frisch und windig. Heiligkreuzkofel, die Berge der Puez-Gruppe und andere Gipfel in der Ferne waren leicht mit Schnee bedeckt. Wir erreichten diesen Übergang ins Campill-Tal nach zwei Stunden Gehzeit um 13:00 Uhr und stiegen nach einer kurzen Vesperpause ab über den Weg Nr. 6, der im Winter als Rodelbahn benutzt wird. Eine Stunde später hatten wir unsere Pension Odles erreicht, kehrten in der dortigen Gaststube ein zu einem Getränk und deckten uns zudem mit dem leckeren und recht preiswerten Tiroler Speck ein, den es hier zu kaufen gibt. Am Nachmittag ging’s nochmal in die Sauna.

 

Blick auf Pescol

Herbstwanderwochen 2024 – 6. Wanderung zur Ütia Ciampcios

 von Axel

Am Donnerstag, den 12.9.2024, schlug das Wetter um. Erst Regen – dann Schnee. Ein paar Tage später konnten wir im Dolomiten-Tagblatt lesen, dass eine kanadische Frau auf dem Weg von der Schlüterhütte zur Puez-Hütte erfroren war. Für sie kam jede Hilfe zu spät, ihr Mann überlebte. Diese Wetterumschwünge können in den Alpen schnell sehr dramatisch werden !

Winteranfang 2024 im Campill-Tal


Wir fuhren mit dem Auto nach San Martin De Tor und besuchten dort das Museum Ladin im Ciastel de Tor, das sehr interessant war. Mit einem Audio-Guide bewaffnet stapften wir durch die verschiedenen Räume des Kastels und des Turms und lernten einiges über das raue Leben der Bergbauern hier, die Geschichte, bis hin zu archäologischen Funden einer Siedlung aus der Bronzezeit auf dem Hügel, auf dem dann im 13. Jahrhundert das Ciastel de Tor erbaut wurde, zuerst der Turm, später dann Gebäude und Mauern drum herum.

 

Holzfiguren im Museum Ladin

Als wir uns Tal von Campill zurück kehrten war dieses in einen weißen Schneemantel gekleidet. Wir zogen sogleich Regenkleidung und feste Schuhe an und machten uns auf eine kurze Winterwanderung zu einigen Viles weiter oberhalb unserer Pension, dann hinüber ins Mühlental und noch etwas weiter durch den Wald unterhalb. Im Lokal „Lüch de Vanc“ bei unserer Pension belohnten wir uns dann mit einem Punch und Weizenbier, während im Holzofen ein lustiges Feuerchen prasselte.

 

Winter im Mühlental

Am Freitag den 13.9. unternahmen wir eine Winterwanderung zur Ütia Ciampcios (2030 m) über die Forststrasse – leicht zu gehen kamen wir durch eine Winterlandschaft, in der der Schnee schon wieder zu tauen begann. Das Summen im Wald, das wir noch vor ein paar Tagen gehört hatten, war verstummt. Dafür unterbrach immer mal ein „Flupp“ die Stille, wenn wieder irgendwo Schnee von den Bäumen plumpste. 

Winterlandschaft bei der Ütia Ciampcios

 

In der Hütte war es warm und gemütlich, auch hier brannte ein Feuerchen im Ofen und wir genossen Kaiserschmarren und Schlutzkrapfen zum Mittagessen, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten und noch ganz hinunter ins Dorf spazierten über den Kreuzweg, der am alten Kalkofen vorbei führt, um für unsere nette und sehr flotte Bedienung Daniela in der Pension noch ein kleines süßes Dankeschön im Supermarkt zu kaufen. Das Wetter blieb trocken und frisch, überwiegend bewölkt, nur selten erhellte ein Sonnenschein die friedliche Szenerie.

Auf der Ütia Ciampcios

 

Herbstwanderwochen 2024 – 5. Wanderung von Wengen nach San Martin De Tor

 von Axel

 

St. Barbara Kirche oberhalb von Wengen

Am Mittwoch, den 11.9.2024, hielt das Wetter immer noch und wir fuhren mit dem Bus direkt von Lungiarü nach Wengen. Dort stiegen wir hoch zum Besinnungsweg und wanderten weiter zur St. Barbara Kirche, wo wir dann auf dem Pfad weiter anstiegen und durch einige kleine Viles kamen, bevor wir dann einer Forststrasse und dem Weg 4a ins Gardertal hinab folgten. Vor uns lag der Peitlerkofel, das Haupt meist in Wolken, wie auch der Heiligkreuzkofel hinter uns.

 

Unterwegs auf dem Besinnungsweg bei Wengen

An der Gardertal-Strasse überquerten wir den Gran Ega über eine Brücke und hatten es nun nicht mehr weit bis nach San Martin De Tor. Nach Einkehr in ein Café wanderten wir noch hinunter ins Tal und weiter nach Picolin, wo es eine Apotheke gab, da es einige Blessuren und Erkältungen zu heilen galt. Von der Abzweigung unterhalb San Martin fuhren wir dann mit dem Bus zurück nach Lungiarü.

 

Ciastel de Tor bei San Martino


Herbstwanderwochen 2024 – 4. Wanderung vom Würzjoch nach Campill

 von Axel

Der Peitlerkofel

 

Der Montag wurde ein Ruhetag, obgleich das Wetter schnell wieder aufklarte und schön wurde. Wir fuhren mit dem Bus nach San Vigilio, machten einige Einkäufe und einen Spaziergang und kehrten in ein Cafe ein zur Mittagsvesper.

 

An der Munt de Fornella Alm

Am Dienstag, den 10.9.2024 fuhren wir mit dem Bus zum Würzjoch, mit Umsteigen in St. Martin und in Antermoia (Untermoi). Während wir in San Martin De Tor fast eine halbe Stunde auf den Anschlussbus warten mußten, hatten wir in Untermoi nur zwei Minuten Zeit zum Umsteigen – und da der zweite Bus ordentlich Verspätung hatte verpassten wir den Bus in Untermoi und mußten dort eine Stunde warten, bis uns ein kleiner Bus endlich zum Würzjoch (2006 m) beförderte, wo wir dann um 11:00 Uhr gleich loswanderten.

 

Blick von der Göma-Scharte

Auf dem Weg 8a wanderten wir unterhalb des Peitlerkofels entlang vorbei an der Ütia De Göma (2025 m) hinauf zur Göma Scharte (2106 m). Von hier konnten wir schon das Tal von Campill und die Ütia Vaciara ( 2090 m ) sehen, wo wir die Mittagsrast einlegten und uns Polenta, Hirschsalami und Speckknödelsuppe schmeckten ließen. Die Sicht heute war besser als bei unserem letzten Besuch hier, wir blickten hinüber zum Heiligkreuzkofel und konnten in der Ferne sogar den Lagazuoi und die Civetta sehen. Der Abstieg hinunter nach Lungiarü (1398 m) zog sich in die Länge und dann folgte noch der Gegenanstieg zu unserer Pension auf 1527 m. Insgesamt sind wir ca. 700 m ab- und 270 m aufgestiegen.

 

Panorama-Blick von der Ütia Vaciara

Herbstwanderwochen 2024 – 3. Wanderung zum Kreuzjoch

 von Axel

 

Oberhalb der Ütia Ciampcios

Unserer dritte Wanderung am Sonntag, den 8.9.2024, führte uns hinauf zur Ütia Ciampcios ( 2030 m ), wo wir um 11:00 Uhr anlangten. Es war also noch früh genug weiter zu wandern zur Medalges-Alm ( 2293 m ), wo wir einkehrten zu Holler-Minze-Schorle, Kaiserschmarren und Speckplatte. Danach wanderten wir noch 5 Minuten weiter zum Kreuzjoch, das Alex und ich sogleich wieder erkannten, wie auch die linker Hand liegende Roa Scharte, zu der ein Schotterpfad steil hinauf führt: hier waren wir 2008 mit Ludwig und einer Gruppe Wanderer vorbei gekommen auf dem Weg von München nach Venedig.

Am Kreuzjoch

 

Für heute mittag war Gewitter oder Regen gemeldet, weswegen wir uns alsbald an den Abstieg machten. Wir erreichten unsere Pension um 15:00 Uhr genau in dem Moment, in dem der Regen einsetzte. Perfektes Timing ! Wir genossen noch ein Bierchen auf der Terrasse und später einen Sauna-Gang, während sich der Regen den ganzen restlichen Tag über fortsetzte.

Herbstwanderwochen 2024 – 2. Wanderung über Juvel und Spizan

 von Axel

 

Blick zu den Bergen der Puez-Gruppe

Unserer zweite Wanderung führte uns auf den südlichen Höhenzug des Tales, von dem man hinunter blicken konnte ins Gadertal und zum Heiligkreuzkofel. Wir überquerten dabei zwei kleine Gipfel, den Juvel ( 1728 m ) und den Spizan ( 1845 m ). Das Wetter hatte sich gebessert und wurde sonnig, von einer Rastbank hatten wir bei der Mittagsvesper einen schönen Ausblick ins Nachbartal und zu den Bergen dahinter.

Blick ins Gadertal

 

Lungiarü  unterhalb
des Peitlerkofels

Der Weg war stellenweise unzureichend markiert und so verliefen wir uns auch einmal, was wir aber frühzeitig merkten anhand Höhenmesser und Karte. Über einen Querweg kehrten wir zum Weg 17B zurück und stiegen dann an einem Wegekreuz linker Hand ab, zunächst sehr steil über einen teilweise schlammigen und rutschigen Pfad, dann Forststrassen folgend zurück nach Lungiarü und zu unserer Pension.

Herbstwanderwochen 2024 – 1. Wanderung zur Ütia Vaciara

 von Axel

Die erste Hälfte unserer diesjährigen Herbst-Wanderferien verbrachten wir in Campill, im Ladinischen Lungiarü genannt ( 1398 m ), in der Pension Otles (***), die noch etwas ausserhalb auf 1527 m Höhe liegt, am unteren Ende des Mühlentals ( „Val di Morins“ ). 8 historische Mühlen konnte man dort besichtigen, bis im Sommer dieses Jahres eine gewaltige Mure ins Tal abging und zwei der Mühlen zerstörte.

 

Lungiarü

Lungiarü liegt in einem kleinen Tal unterhalb des Peitlerkofels, parallel zum Gardertal. Die erste Hälfte der Fahrt dorthin zu Freunden, die in Zolling bei Freising wohnen, verlief problemlos, die 330 km lange Fahrt am nächsten Tag eher stockend, bis wir den Grossraum München verlassen hatten.

Am Freitag, den 6.9., unternahmen wir unsere erste Wanderung direkt von der Pension aus, zunächst dem „Weilerweg“ folgend. Weiler werden hier „Les Viles“ genannt.

 

Ein Weiler im Campill-Tal

Die "Viles" sind kleine Wohnsiedlungen, die nach bestimmten Malßstäben und Mustern errichtet wurden, und die zwei unterschiedliche Lebensweisen vereinten: den von den Römern eingeführten offeneren und gesellschaftsfreundlicheren Modus mit dem geschlossenen und isolierten Typus des rätischen und bajuwarischen Volksstammes. Man vermutet, dass die "Vila" ursprünglich nur aus einem Familiennukleus bestand und sich mit der Zeit durch die Angliederung anderer Familien ausgebreitet habe.

Kunst am Wegesrand



Jede Familie besitzt zwei voneinander getrennte Gebäude: die "čiasa" (Haus), mit der eigentlichen Wohnung im oberen Stock und mit dem Keller, der Speisekammer und der Werkstätte im Erdgeschoss. Ein Steg verbindet oft das erst genannte Gebäude mit der danebenliegenden "majun" (Heuschuppen). Der Stall bildet das Erdgeschoss der "majun", während sich oberhalb der eigentliche Heuschober befindet ("table") mit einem Balkon, der als Trockenraum dient. Besondere Aufmerksamkeit soll man den Verzierungsschnitzereien schenken, oft antiker und symbolischer Herkunft, die als uneigentümliche Elemente zu betrachten sind, da die Holzschnitzerei nicht typisch für die antike Gadertaler Kultur ist.

Vaciara-Alm



Das wichtigste Merkmal der "Viles" ist die gemeinsame Nutzung von Pfaden und Plätzen, Brunnen, Tränken und Backöfen. Zudem gibt es den alten Brauch, gemeinsam viele Arbeiten durchzuführen,
wie zum Beispiel der Bau eines neuen Heuschuppens. Man muss den Viles, vor allem im sozialen Bereich, große Bedeutung zuteilen. Sie bilden nicht nur eine Häusergruppe, sondern auch eine Gemeinschaft, die auf Solidarität und Brüderlichkeit basiert, wo Mensch und Umwelt noch im Gleichgewicht leben.

(Diese Infos über "Viles" habe ich der Info-Mappe der Pension Odles entnommen.)


Abstieg über eine Mure

An einem Parkplatz verließen wir dann den Weilerweg und stiegen auf über den Weg Nr. 9 zur Üttia Vaciara ( 2090 m ). Nach einer Mittagsrast ging es ein kurzes Stück weiter auf einem Wanderweg rund um den Peitlerkofel, bevor wir dann steil abstiegen Richtung Mühlental.

 

Herbstzeitlosen-Blütenpracht

Der Wirt unserer Pension hatte uns schon berichtet, dass hier der Weg von o.g. Mure verschüttet worden war. Entsprechende Warnschilder kündeten dann auch von der Sperrung dieser Wege, die aber in den letzten Tagen von einem Bagger provisorisch wieder hergerichtet wurden. Der Wirt von der Vaciara-Hütte berichtete uns, dass er mit dem Baggerfahrer gesprochen hatte und der Weg wieder passierbar sei, weswegen wir den Abstieg über diese Route wagen konnten. Wir erreichten die Mure, die in der Tat gewaltig war und weit ins Tal hinunter reichte. Unglaubliche Gesteins- und Erdmassen sind hier nach einem Gewitter ins Tal befördert wurden, dessen Hänge immer mehr Bäume verlieren, weil auch hier großflächig Fichten absterben.

 

Eine der Mühlen im Mühlen-Tal

Die Mure war passierbar, ein Weg drüberplaniert worden, der allerdings sehr matschig war. Wir erreichten das Mühlental, sahen uns noch ein paar der verbliebenen Mühlen an und stiefelten dann zurück zu unserer Pension.