29.06.2024-30.06.2024
Von Axel
Unser Ziel war eigentlich Cancale gewesen, aber dann entdeckten wir das Cap Fréhel für uns und beschlossen eine Nacht hier auf dem Campingplatz Municipal du Cap Fréhel zu bleiben, ca. 3,5 km vom Cap entfernt, also eine gemütliche Wanderdistanz. Der Campingplatz war einfach und recht voll, die Rezeption geschlossen, aber wir fanden schnell einen Platz ganz vorne auf der trockenen Wiese am Zaun hinter dem kleinen Kinderspielplatz. Nachdem wir Tisch und Stühle aufgebaut hatten gab es erstmal einen kleinen Mittagslunch, bevor wir dann die Rucksäcke schulterten und mal wieder eine kurze Etappe auf dem GR 34 wanderten, die uns an der Steilküste entlang zu den zwei Leuchttürmen am Cap brachte, entlang einer atemberaubenden Szenerie auf türkisfarbenen Meerwasser, blühendem Heidekraut und Ginster, bizarren Felsen im Wasser und bis zu 75 m hohen Felswänden.
Cap Fréhel |
Der neue Leuchtturm wurde 1948 erbaut, Reste des alten, der 1944 von den Deutschen zerstört wurde, stehen gleich daneben. 145 Stufen führen hinauf auf eine Plattform, von der man die Aussicht genießen kann. 14 km ( auf dem GR 34 ) entfernt ragt das imposante Fort La Latte auf Felsen empor, vom Meer umspült, irgendwo dahinter kann man bei guter Sicht St. Malo sehen. Heute war es in diese Richtung eher trübe, obwohl die Sonne schien. Ein Wolkenband schob sich vom Land übers Meer, wir befanden uns gerade an der Grenze zum blauen Himmel; die Sicht in die andere Richtung - nach Westen – war recht gut.
Blick vom neuen Leuchtturm auf den alten Leuchtturm |
Das Cap an sich ist schon beeindruckend zu sehen, aber mit etwas Glück kann man hier Kolonien seltener Seevögel beobachten, und wir hatten das Glück, aber auch die Geduld und Zeit dafür. Während wir auf einem Felsen hockend eine im Wasser stehende Steinwand beobachteten, auf der Silbermöwen ihre Jungen groß zogen, entdeckten wir plötzlich in einer gegenüber liegenden Felswand ca. hundert Drei-Zehen-Möwen, die eng an die Wand geschmiegt nebeneinander ihre Nester behüteten und wohl dafür zu sorgen schienen, dass die Küken nicht in die Tiefe stürzten. Sie sind gut getarnt und man braucht tatsächlich Glück, das Wissen der Vogelbeobachter und Geduld, um sie zu erspähen. Tatsächlich waren wir durch Vogelbeobachter darauf aufmerksam geworden, die waghalsig auf eine Felsspitze geklettert waren, um die Kolonie zu beobachten. Wir waren froh, an unser Fernglas gedacht zu haben.
Kolonie brütender Drei-Zehen-Möwen |
Und nachdem wir schon eine Weile dorthin gestarrt hatten sahen wir plötzlich die Trottellummen, die wie kleine Pinguine aussehen, direkt unterhalb am Felsen, der den Silbermöwen als Kinderstube diente. Anders als Pinguine können sie aber fliegen: immer wieder löste sich ein Vogel aus der Wand, glitt hinunter zur Meeroberfläche und schoß dann pfeilschnell mit wenigen Flügelschlägen darüber hinweg auf der Suche nach einem Fischfang.
Trottellummen |
Wir verbachten viel Zeit dort, bevor wir dann dem Fussweg der Straße entlang zurück zum Campingplatz folgten. Die Rezeption war nun geöffnet und wir konnten uns ordentlich anmelden. Nebendran gab es einen kleinen Foodtruck, wo wir uns zwei Crepes zum Kaffee kauften. Den Abend verbachten wir mit der Zubereitung von Resten aus dem Kühlschrank: es gab Salat und Nudelauflauf. Und dann ab 21:00 gab’s dann noch das Achtelfinal-Spiel Deutschland – Dänemarkt, das wegen starkem Gewitter in Deutschland unterbrochen werden mußte. Das Wetter hier in der Bretagne ist momentan wohl deutlich besser als zu Hause, weswegen es uns gar nicht drängt, die Rückreise anzutreten.
Strand am Cap Fréhel |