29.05.2024 - 01.06.2024
Von Axel
Port Blanc liegt im Westen des Golf von Morbihan, Luftlinie vielleicht 10 km von Vannes entfernt. Von dort kann man die Ile-aux-Moines ( die "Mönchs-Insel" ), der wir gerne mal einen Besuch abstatten wollten ( der Dupin-Krimi “Bretonisches Gold” spielt auch auf der Ile-aux-Moines ), in fünf Minuten per Personenfähre erreichen. Dorthin lenkten wir unser Wohnmobil und fanden einen passablen Campingplatz in Baden, von dem aus man Port Blanc in fünfzehn Minuten zu Fuß erreichen kann.
Golf von Morbihan im milchig-weißen Regendunst |
Der Drei-Sterne-Campingplatz “Penn Mar” hat vielleicht nur zwei Sterne verdient, aber unsere Kriterien sind nicht die offiziellen Kriterien, und alles in allem ist er okay.
Austernbänke im Regen |
Am Abend des Ankunftstages spazierten wir also nach Pont Blanc. Ein sanfter Sprühregen streichelte unsere Wangen … okay, wir wollen es nicht übertreiben, aber um die Schreibweise von Jean-Luc Bannalec etwas nachzuahmen formuliere ich es so:
Der Golf von Morbihan lag in einem friedlichen silbrigen Licht, milchig schimmerten die Wolken vor der dahinter verborgenen Sonne, ein zarter Sprühregen erfrischte die Landschaft, die Luft war lau, frisch und angenehm. Hinter einem Grauschleier lagen die Boote friedlich in der Bucht, als schienen sie auf ihren nächsten Einsatz zu warten, dahinter, sehr nah, war die Küstenlinie der Ile-aux-Moines zu erkennen.
Ausgang vom Golf von Morbihan zum Atlantik |
Der nächste Tag war ganz anders. Der Himmel war anfangs strahlend blau, später dann rasten weiße Wolken über den Himmel, nur selten mal eine etwas größere dunkle Wolke, es blieb trocken, in der Sonne sehr warm, im Wind dann wieder frisch. Anstatt gleich auf die Insel rüberzufahren buchten wir eine zweistündige Bootsfahrt durch den Golf, die um 10:15 Uhr starten sollte; unser Boot legte dann schon zwanzig Minuten früher ab. Es ging hinaus Richtung Tor zum Atlantik, wo das Meerwasser mit einer rasanten Strömung in die Bucht hineingedrück wird bei Flut, und heraus gezogen wird bei Ebbe.
Menhir-Kreis im Golf von Morbihan |
Wir fuhren vorbei an Lamor-Baden und Locmariaquer, dann in einem Bogen vorbei an einer Insel mit einem Menhir-Kreis, der bis ins Wasser reichte, bis zur Ile d’Arz, wo das Boot kurz anlegte und wo wir vor zwei Jahren schon mal gewesen sind. Ungefähr um 12:15 Uhr legten wir dann an der Ile-aux-Moines an, wo wir das Boot verließen.
Wandern auf der Ile-aux-Moines |
Wir spazierten in den Ort und kehrten erstmal ein zum Mittagessen. Es gab eine beachtliche Meeresfrüchte-Platte für mich mit Austern, Schneckcher, Crevetten und Langustinis, für Alex eine gebratene Seezunge, dazu ein Fläschchen Muscadet, wie immer der perfekte frische Wein zu Fisch-speisen, zum Desert einen Far Breton, ein kompakter puddingartiger Kuchen mit Backpflaumen, dazu zwei Petit Cafe. So gestärkt ( bzw. von dem Muscadet leicht geschwächt ) traten wir eine Wanderung an, die uns zunächst zum Point de Brouel führte, dem gegenüber direkt die Ile d’Arz zu sehen ist. Weiter ging es auf einem bezaubernden aber etwas schlammigen Weg an der Ostküste der Ile-aux-Moines entlang, bis wir etwa bei Kerno ins Landesinnere einschwenkten und über eine schmale Straße nach Le Bourg, dem Städtchen der Insel, zurückkehrten. Wir besuchten noch den Menhir-Kreis Cromlec’h bei Kergonan, bevor wir zum Hafen zurückkehrten. Dort gab es noch ein Eis mit Caramel und Beurre de Sel, bevor uns eine Fähre um 18:30 Uhr zurück ans Festland brachte und wir die letzten Kilometer zurück zum Wohnmobil marschierten.
Menhir-Kreis Cromlec’h bei Kergonan |
Am folgenden Tag, Freitag, der 31.5.2024, fuhren wir abermals mit der Fähre rüber auf die Ile-aux-Moines, um diesmal an der Westküste entlang bis zum Pointe du Nioul und weiter zum Pointe de Brannec zu wandern. Zuvor machten wir einen Abstecher in den Ort Le Bourg, um uns mit Sandwiches einzudecken.
Fähre zur Ile-aux-Moines |
Der Pfad war trocken aber teilweise stark zugewuchert, und führte malerisch fast immer an der Küste entlang und bot somit immer tolle Ausblicke auf den Golf von Morbihan und diverse hübsche Buchten und Strände. Am Anfang konnten wir sogar bis zum Eingang und zum Atlantik blicken.
Dolmen de Penhap |
Ein Abstecher führte auf eine leichte Anhöhe zum Dolmen de Penhap, ein “Doppel-Dolmen”.
An einem einsamen Strändchen an der Ostküste machten wir Mittagsrast, aßen unsere Sandwiches, tranken Wasser (!) und Breizh Cola und streckten uns in dem grobkörnigen Sand aus. Das Wasser stand hoch, von den Austernbänken waren nur die Stecken zu erkennen.
Typisch bretonische Häuser bei Port Blanc |
Vor der Anse du Guip kamen wir auf die Strasse, die nach Le Bourg führt, und folgten dieser nach Norden. In Le Bourg kehrten wir ein in eine Creperie zu Kaffee, Crepes und Kir Bretons. Etwa um 17:00 Uhr fuhren wir mit der Fähre zurück aufs Festland.
Am Abend aßen wir im Campingplatz-Restaurant Salat mit Calamaris bzw. Gebratenen Lachs - recht günstig und gar nicht so schlecht.