Freitag, 31. Mai 2024

Port Blanc

 

29.05.2024 - 01.06.2024

Von Axel


Port Blanc liegt im Westen des Golf von Morbihan, Luftlinie vielleicht 10 km von Vannes entfernt. Von dort kann man die Ile-aux-Moines ( die "Mönchs-Insel" ), der wir gerne mal einen Besuch abstatten wollten ( der Dupin-Krimi “Bretonisches Gold” spielt auch auf der Ile-aux-Moines ), in fünf Minuten per Personenfähre erreichen. Dorthin lenkten wir unser Wohnmobil und fanden einen passablen Campingplatz in Baden, von dem aus man Port Blanc in fünfzehn Minuten zu Fuß erreichen kann.

 

Golf von Morbihan im milchig-weißen Regendunst

Der Drei-Sterne-Campingplatz “Penn Mar” hat vielleicht nur zwei Sterne verdient, aber unsere Kriterien sind nicht die offiziellen Kriterien, und alles in allem ist er okay.

Austernbänke im Regen

 

Am Abend des Ankunftstages spazierten wir also nach Pont Blanc. Ein sanfter Sprühregen streichelte unsere Wangen … okay, wir wollen es nicht übertreiben, aber um die Schreibweise von Jean-Luc Bannalec etwas nachzuahmen formuliere ich es so:

Der Golf von Morbihan lag in einem friedlichen silbrigen Licht, milchig schimmerten die Wolken vor der dahinter verborgenen Sonne, ein zarter Sprühregen erfrischte die Landschaft, die Luft war lau, frisch und angenehm. Hinter einem Grauschleier lagen die Boote friedlich in der Bucht, als schienen sie auf ihren nächsten Einsatz zu warten, dahinter, sehr nah, war die Küstenlinie der Ile-aux-Moines zu erkennen.

Ausgang vom Golf von Morbihan zum Atlantik

 

Der nächste Tag war ganz anders. Der Himmel war anfangs strahlend blau, später dann rasten weiße Wolken über den Himmel, nur selten mal eine etwas größere dunkle Wolke, es blieb trocken, in der Sonne sehr warm, im Wind dann wieder frisch. Anstatt gleich auf die Insel rüberzufahren buchten wir eine zweistündige Bootsfahrt durch den Golf, die um 10:15 Uhr starten sollte; unser Boot legte dann schon zwanzig Minuten früher ab. Es ging hinaus Richtung Tor zum Atlantik, wo das Meerwasser mit einer rasanten Strömung in die Bucht hineingedrück wird bei Flut, und heraus gezogen wird bei Ebbe. 

Menhir-Kreis im Golf von Morbihan

 

Wir fuhren vorbei an Lamor-Baden und Locmariaquer, dann in einem Bogen vorbei an einer Insel mit einem Menhir-Kreis, der bis ins Wasser reichte, bis zur Ile d’Arz, wo das Boot kurz anlegte und wo wir vor zwei Jahren schon mal gewesen sind. Ungefähr um 12:15 Uhr legten wir dann an der Ile-aux-Moines an, wo wir das Boot verließen.

Wandern auf der Ile-aux-Moines

 

Wir spazierten in den Ort und kehrten erstmal ein zum Mittagessen. Es gab eine beachtliche Meeresfrüchte-Platte für mich mit Austern, Schneckcher, Crevetten und Langustinis, für Alex eine gebratene Seezunge, dazu ein Fläschchen Muscadet, wie immer der perfekte frische Wein zu Fisch-speisen, zum Desert einen Far Breton, ein kompakter puddingartiger Kuchen mit Backpflaumen, dazu zwei Petit Cafe. So gestärkt ( bzw. von dem Muscadet leicht geschwächt ) traten wir eine Wanderung an, die uns zunächst zum Point de Brouel führte, dem gegenüber direkt die Ile d’Arz zu sehen ist. Weiter ging es auf einem bezaubernden aber etwas schlammigen Weg an der Ostküste der Ile-aux-Moines entlang, bis wir etwa bei Kerno ins Landesinnere einschwenkten und über eine schmale Straße nach Le Bourg, dem Städtchen der Insel, zurückkehrten. Wir besuchten noch den Menhir-Kreis Cromlec’h bei Kergonan, bevor wir zum Hafen zurückkehrten. Dort gab es noch ein Eis mit Caramel und Beurre de Sel, bevor uns eine Fähre um 18:30 Uhr zurück ans Festland brachte und wir die letzten Kilometer zurück zum Wohnmobil marschierten.

Menhir-Kreis Cromlec’h bei Kergonan

 

Am folgenden Tag, Freitag, der 31.5.2024, fuhren wir abermals mit der Fähre rüber auf die Ile-aux-Moines, um diesmal an der Westküste entlang bis zum Pointe du Nioul und weiter zum Pointe de Brannec zu wandern. Zuvor machten wir einen Abstecher in den Ort Le Bourg, um uns mit Sandwiches einzudecken.

Fähre zur Ile-aux-Moines

 

Der Pfad war trocken aber teilweise stark zugewuchert, und führte malerisch fast immer an der Küste entlang und bot somit immer tolle Ausblicke auf den Golf von Morbihan und diverse hübsche Buchten und Strände. Am Anfang konnten wir sogar bis zum Eingang und zum Atlantik blicken.

Dolmen de Penhap

 

Ein Abstecher führte auf eine leichte Anhöhe zum Dolmen de Penhap, ein “Doppel-Dolmen”.

An einem einsamen Strändchen an der Ostküste machten wir Mittagsrast, aßen unsere Sandwiches, tranken Wasser (!) und Breizh Cola und streckten uns in dem grobkörnigen Sand aus. Das Wasser stand hoch, von den Austernbänken waren nur die Stecken zu erkennen.

Typisch bretonische Häuser bei Port Blanc

 

Vor der Anse du Guip kamen wir auf die Strasse, die nach Le Bourg führt, und folgten dieser nach Norden. In Le Bourg kehrten wir ein in eine Creperie zu Kaffee, Crepes und Kir Bretons. Etwa um 17:00 Uhr fuhren wir mit der Fähre zurück aufs Festland.

Am Abend aßen wir im Campingplatz-Restaurant Salat mit Calamaris bzw. Gebratenen Lachs - recht günstig und gar nicht so schlecht.

Donnerstag, 30. Mai 2024

Guérande

 

26.05.2024 - 29.05.2024

Von Alex

Da Axel gerade den dritten Dupin Krimi gelesen hat, bei dem der Commissaire in der Guérande zwischen all den Salzfeldern ermitteln muss, lenkten wir unser WoMo just in diese interessante Gegend. Ziemlich direkt an dem Ort Guérande auf dem Campingplatz Domaine de Bréhadour belegten wir einen Stellplatz, um mit dem Fahrrad dann zu den Salzfeldern fahren zu können.

Salzbecken zur Salzgewinnung

 

Aber der Ausflug zur Terre de Sel und nach Le Croisic verschoben wir erstmal auf die folgenden Tage und nutzen den Anreisetag zum Einkaufen (hier sind auch am Sonntag bis Mittag die Supermärkte geöffnet!), zum Waschen ( auch das muß mal sein nach fünf Wochen unterwegs ) und später dann zum Kochen im WoMo. Axel fabrizierte ein leckeres Curry-Senf-Hühnchen in unserem Omnia Kochpott.

Stelzenläufer

 

Montag Morgen radelte Axel erstmal zu Leclerc, um seinen französischen Prepaid-Handyvertrag für einen weiteren Monat zu verlängern. Danach machten wir uns, ebenfalls mit dem Fahrrad, auf die Suche nach dem Salzzentrum Terre de Sel, wo wir eine Führung durch die Salzfelder gebucht hatten. Die Suche gestaltete sich einigermaßen schwierig, da es nur spärliche Hinweisschilder an den Straßen gab und Google Maps auch nicht immer perfekt funktionierte. Aber schließlich waren wir erfolgreich und kamen 5 Minuten vor Beginn der Führung an dem Zentrum an.

So schöpft der
Paludier das Salz ab

Die Halbinsel der Guérande besteht im wesentlichen aus sumpfigen Marschland. Bei Le Croisic ist ein schmaler Zugang zum Atlantik, durch den frisches Meerwasser eingespült wird - die Voraussetzung für die hiesige traditionelle Meersalzgewinnung. In weitflächigen Arealen wird hier das Meerwasser über Kanäle in die Rückhaltebecken und von dort in die Salzbecken geleitet, wofür keinerlei Pumpsysteme erforderlich sind. Alles ist von den Paludiers (Salzbauern) so geschickt angelegt, dass allein die Schwerkraft, Ebbe und Flut und die geringfügigen Höhenunterschiede dafür sorgen, dass das Wasser dahin fließt, wo es gebraucht wird, mit genau der richtigen Geschwindigkeit.

Und durch einige dieser Salzfelder konnten wir heute mit unserer englischsprachigen Touristen-führerin wandern und erhielten dabei zahlreiche interessante Informationen, z.B. dass die

Salzkonzentration in einem Liter Atlantikwasser hier ca. 30g beträgt; in dem letzten Salzbecken, in dem dann u.a. das hervorragende Fleur de Sel gewonnen wird, beträgt die Salzkonzentration ca. 300g pro Liter - die dargereichte kleine Kostprobe schmeckte also extrem salzig.


Luftbild des Weißen Landes
 Wir erfuhren ferner, dass die Salzgewinnung reine Handarbeit ist und den Paludier fast das ganze Jahr beschäftigt. Ab März werden die Salzbecken nach dem Winter gereinigt, vom Schlick befreit und so für die Salzgewinnung vorbereitet. Auch die schmalen Dämme, die die Salzbecken abgrenzen, müssen erneuert und verfestigt werden. Die Salzgewinnung findet dann im Sommer statt, wenn es genug Sonnenschein und Wind gibt und möglichst keinen Regen. Alles Voraussetzungen dafür, dass das Meerwasser verdunsten kann und sich das Salz am Grund der flachen Becken absetzt oder sich für das reinweiße Fleur de Sel eine Salzkruste auf der Wasseroberfläche bildet, die dann mit speziellen Rechen von den Salzbauern abgeschöpft wird. Anschließend wird das Salz am Rand der Becken gesammelt, mit dem Schubkarren abtransportiert und getrocknet. Kein Wunder, dass das hiesige Fleur de Sel nicht ganz billig ist (17,90 € pro kg). Das gewonnene Salz der Guérande wird ausschließlich zu Speisesalz verarbeitet, wobei sich zahlreiche Paludiers zu einer Kooperative zusammengeschlossen haben, worüber dann die Vermarktung erfolgt und auch gemeinsame Arbeitsgruppen für die Winterarbeit in den Salzfeldern gebildet werden. 

Stadttor von Guérande

 

Nach diesen sehr interessanten Schilderungen deckten wir uns im Shop des Zentrums noch mit allerlei Salzerzeugnissen ein, um dann den Rückweg nach Guérande anzutreten. Der Name heißt übersetzt übrigens Weißes Land. Der Ort Guérande verfügt nämlich auch über eine sehr hübsche Altstadt mit einer Stadtmauer aus dem 15. Jh., die zum Teil sogar noch von einem Wassergraben umgeben ist. Innerhalb der Stadtmauer findet man sehr schöne, alte und liebevoll restaurierte Häuser, schmale Gässchen und natürlich jede Menge Cafes, Creperies und Shops. Ein bisschen erinnert die Altstad an die Ville Close in Concarneau. In einer kleinen Creperie verzehrten wir typisch bretonische Galettes (mit bretonischer Wurst, Senf und Creme Fraiche ) und Cidre bevor wir wieder zum WoMo radelten, wo es heute Abend Käse, Baguette und Rotwein geben wird! Vor dem Abendessen ging es aber nochmal ins Schwimmbad des Campingplatzes.

Stahlskulpturen des Bildhauers Nicolas Fedorenko,
die das traditionelle Handwerk in der Guérande darstellen

 

Für den heutigen Dienstag hatten wir uns eine Radtour nach Le Croisic vorgenommen. Trotz drohender dunkler Regenwolken starteten wir gegen Mittag auf der Suche nach einem geeigneten Radweg. Leider fand sich dieser nicht; stattdessen mussten wir auf sehr stark befahrenen Landstraßen radeln, was keine Freude war. Auch spielte das Wetter so gar nicht mit; bereits nach 20 Minuten wurden wir ziemlich naß und da waren wir nicht mal bis zur Terre de Sel gelangt, die wir schon von gestern kannten und eigentlich am Weg liegt. Nach kurzer Beratung beschlossen wir, dass das keinen Sinn und noch weniger Spaß macht und fuhren im Regen zurück nach Guérande, wo Axel es sich nicht nehmen ließ im Tourismusbüro nach Radwegen zu fragen. Die Ausbeute war recht mager. Es gibt wohl einen Radweg von Guérande über La Baule nach Le Croisic, aber der Weg erschien insgesamt ziemlich lang und das Wetter dafür recht ungeeignet. Außerdem sind hier Wander- und Radwege echt schlecht oder gar nicht beschildert und man sucht sich den Wolf, fährt hin und her und Umwege auf der Suche nach der richtigen Richtung-das macht wenig Laune.

Stadtmauer von Guérande

 

Stattdessen machten wir es und im WoMo gemütlich und planten die nächste Etappe, die uns wohl zurück nach Morbihan und nach Port-Blanc führen wird.

 

Sonntag, 26. Mai 2024

Auray und Vannes

 

24.05.2024-26.05.2024

Von Axel

Auf dem Weg nach Vannes stoppten wir in Auray, einem ehemals bedeutenden Flusshandelhafen an der Loch, ein kleines Städtchen mit einem der best erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne in der Bretagne. Benjamin Franklin machte hier ebenfalls mal Halt, als er aus Amerika kommend den königlichen Hof besuchte.

Auray

 

Tatsächlich ist der alte Stadtteil sehr sehenswert mit der Brücke über die Loch, der Front an alten Fachwerkhäusern und den Segelschiffen davor, die momentan bei Niedrigwasser eher auf dem Trockenen lagen. Dieser alte Hafen hat den Namen Pont de Saint-Goustan. Der alte Stadtkern zieht sich dann steil nach oben auf einen kleinen Berg, auf dem zwei Kirchen eng nebeneinander stehen ( ähnlich wie in Mommenheim ) und den man durch schmale Gässchen erklimmen kann. Gegenüber liegen die Überreste einer Festung, zu denen hinauf ein bequemer Weg unter grossen Bäumen führt und von wo aus man natürlich den besten Blick auf die Altstadt hat.

In den Gassen von Auray

 

Im Restaurant L'Armoric gleich hinter der Brücke assen wir zu Mittag. Alex bestellte eine Brioche mit Hummer-Salat, ich ein Menu mit Austern, die hervorragend waren, einem Doraden-Filet und Tiramibreizh, der bretonischen Antwort auf Tiramisu: mit Caramel-Creme und Apfelkompott.

Bar auf der Conleau Halbinsel

 

So gestärkt spazierten wir noch etwas weiter durch das malerische Städtchen, bevor wir die Weiterfahrt nach Vannes antraten und dort unseren Stellplatz bei Flower Camping Le Conleau bezogen, wo wir vor zwei Jahren schon mal gestanden haben.

Fachwerkhäuser in Vannes

 

Am Abend war der Himmel wieder mal strahlend blau und wir spazierten an der Bucht entlang auf die Halbinsel Île de Conleau, wo wir in einer netten Bar direkt am Jacht-Hafen gelegen einen Aperol Spritz schlürften, bevor wir im Wohnmobil noch ein bescheidenes Abendessen zu uns nahmen.

Stadtmauer von Vannes

 

Am nächsten Tag spazierten wir die 4 km nach Vannes und schlenderten durch die Gassen der mit vielen Fachwerkhäusern ausgestatteten Innenstadt, die auch über eine beeindruckende Stadtmauer und einem gut erhaltenen alten Waschhhaus davor verfügt. Wir kehrten wieder in dieselbe Creperie ein wie vor zwei Jahren und aßen Galettes mit Jakobsmuscheln, geräuchertem Lachs, Lauchgemüse, Camembert und einer Knoblauchsoße. Danach waren wir so satt, daß an einen Nachtisch nicht zu denken war; wir begnügten uns mit zwei Petit Café ( was man bei uns Espresso nennt ).

Waschhaus in Vannes

 

Am Nachmittag hieß es: WoMo putzen. Muß auch mal sein !

 

 

Samstag, 25. Mai 2024

Quiberon

 

21.05.2024-24.05.2024

Von Alex

Die Halbinsel Quiberon war unser nächstes Ziel und nur etwa 20 km von Carnac entfernt.

Die Halbinsel ist ca. 14 km lang und besticht durch ihre große landschaftliche Vielfalt, da eine Seite der Insel dem Festland zugewandt und damit recht ruhig gelegen ist, die andere Seite dagegen ist direkt dem Atlantik ausgesetzt und somit die Heimat der Côte Sauvage-der Wilden Küste. Auch hier gibt es natürlich kleine feine Sandstrände, an denen sich aber ein Bad absolut nicht empfiehlt, sogar verboten ist. Der größte Teil der Atlantikküste ist aber rau, felsig, zerklüftet und unbegehbar-wild eben!

Quiberon

 

Wir hatten einen Platz auf dem Campingplatz Municipal du Goviro gebucht, der ganz an der Spitze der Halbinsel liegt. Unser Stellplatz entpuppte sich als großer Eckplatz auf einem kleinen Plateau. Die Anfahrt war schwierig, da sich ein Schweizer einfach in die einzig mögliche “Auffahrt” platziert hatte, da er mit seinen WoMo auf dem ihm zugewiesenen Platz wegen eines niedrigen Baumes nicht stehen konnte. So rangierte Axel unser WoMo um den Baum herum, um auf unseren Platz zu gelangen. Doch als das WoMo stand stellten wir fest, dass der Weg zum Stromanschluss für unser 25 Meter Kabel zu lang war; also wieder rein ins WoMo und neue Ausrichtung finden. Nach zwei weiteren Versuchen standen wir schließlich perfekt, alles passte, inkl. dem Blick auf den Atlantik.

Fähre auf dem Weg zur Bellele

 

Danach mussten wir uns erstmal erholen-das WoMo-leben kann nämlich auch anstrengend sein ;-), und spazierten in aller Ruhe in den kleinen Hafenort Quiberon. Die Sonne schien, das Meer glitzerte und wir genossen den Spaziergang entlang der Uferpromenade sehr. Im Tourismusbüro erkundigten wir uns nach Wander- und Radfahrwegen und wurden von einer sehr freundlichen deutschen Mitarbeiterin informiert und mit Kartenmaterial ausgestattet.

Direkt an dem kleinen Hafen, in dem auch die Fährschiffe der Belle Île anlanden, fanden wir eine nette Creperie, wo wir uns mit Cafe und Crepes stärkten.

Am Abend aßen wir im WoMo unseren im Omnia lecker zubereiteten Lachs mit Kartoffeln und Sahnesoße.

 

Mittagessen im Café du Midi am Port Haliguen

Den nächsten Tag nutzten wir für eine Radtour um die Halbinsel. Zunächst erkundeten wir die äußerste Inselspitze: Pointe du Conguel, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Ozean und einen vorgelagerten Leuchtturm hatte. Allerdings erwischte uns auf dem Rückweg mal wieder ein ordentlicher Regenschauer und wir zogen uns ins WoMo zurück, um die angekündigte Aufheiterung abzuwarten. Bei einsetzenden Sonnenschein schwangen wir uns auf die Räder und fuhren zunächst an der dem Festland zugewandten Küste entlang. Auf dieser Seite der Halbinsel gibt es wegen der ruhigen Wetter und Wellenbedingungen zahlreiche Segel- und Surfschulen und bei einer legten wir eine kurze Rast ein, um den angehenden Seglern/innen beim Üben zuzuschauen-wer auf dem Trockenen sitzt kann gut feixen.

 

Port Haliguen

Der Rückweg verlief dann auf eigenen Fahrradwegen entlang der Wilden Küste, über Quiberon zurück zum Campingplatz, unterbrochen nochmal von einer Wanderung an der herrlichen Steilküste bei Portivy, mit atemberaubenden Farbenspielen, während über dem Meer eine dunkle Wolke mit Regenschlieren entlang wanderte, uns aber glücklicherweise in Ruhe lies. ( Das erinnert uns an den Spruch der netten Deutschen auf dem Tourismusbüro: "In der Bretagne scheint mehrmals am Tag die Sonne, und regnen tut es nur auf Idioten." )

An der wilden Küste

 

Da der Küstenabschnitt einfach herrlich ist, beschlossen wir am Donnerstag eine Wandertour entlang der Wilden Küste zu machen. Zunächst fanden wir den Einstieg in den Wanderweg nicht, denn in dieser Gegend sind Wander- und Radwege mitunter nicht besonders gut markiert. Aber wir erspähten das uns bereits bekannte Zeichen des GR 34 und folgten diesem aus Quiberon heraus.

Zu Fuß ist der Küstenweg natürlich noch viel schöner, weil man sich mehr auf den Ausblick konzentrieren kann. Die Brandung trifft hier mit lautem Getöse auf die Felsen, die sich hier unter der ewigen Gewalt des Ozeans ganz schräg an das Festland schmiegen, gerade so, als wollten sie sich vor den ständigen Wellen wegducken.

Typisch bretonische Landschaft und Wetter


Teilweise flogen weiße Gischtflocken über uns hinweg, dazu das Geschrei der Möwen und der herrliche Meergeruch-einfach toll.

Am Mittag erreichten wir eine kleine, schnuckelige Creperie direkt an der Küste, an der wir einfach nicht vorbei gehen konnten. Die Crepes und der Cidre waren köstlich.

Tour de Locmaria

 

Der Rückweg gestaltete sich dann etwas schwierig, da wir partout kein Wanderzeichen finden konnten. Wir folgten kleinen Pfaden durch die Dünenlandschaft bis Axel mit Scouti-Blick einen Aussichtsturm erspähte, an dem unser Wanderweg vorbeiführen sollte. Wir kämpften uns noch durch eine Feld mit fast mannshohen Farnen und fanden tatsächlich unseren Wanderweg, der uns wieder zurück nach Quiberon brachte, wo wir die Nachmittagssonne bei einem Aperol und einem Kir Bretone (Cidre mit Cassis) genossen.

Bo Bun und Paulaner Bier

 

Für den Abend hatte Axel in der Nähe des Campingplatzes ein vietnamesisches Restaurant ausfindig gemacht. Wir waren die ersten Gäste und wurden sehr herzlich begrüßt. Nachdem die Speisekarte entschlüsselt war, bestellten wir gebackene Nudeln mit Meeresfrüchten und ein vietnamesisches Gericht namens Bo Bun bestehenden aus Schweinefleisch und Frühlingsrollen auf Reisnudeln. Zum Nachtisch gab es flambierte Banane auf Tapiocaperlen mit Kokosmilch, was wir bis dahin auch noch nie gegessen hatten. Es handelt sich dabei um Perlen, ähnlich vielleicht unserem Sago, die aus der Stärke der Maniokwurzel hergestellt werden und so gut wie geschmacksneutral sind. Aber die Kombination schmeckte natürlich ganz hervorragend. Axel war an diesem Abend besonders von dem Paulaner Weißbier begeistert, das hier sogar vom Faß kam!

 

Dienstag, 21. Mai 2024

Pont Aven und Carnac

 

18.05.2024 - 21.05.2024

Von Axel

Von Concarneau aus machten wir uns nochmal auf nach Süden. Wir waren hier auf unserem Lieblings-Campingplatz in der Bretagne fünf Tage lang geblieben - auch um auf unsere Briefwahlunterlagen für die Europa- und Komunalwahl zu warten, was aber leider vergeblich war. Auf dem Weg nach Carnac machten wir Station in Pont Aven, der Schauplatz des ersten Commisaire-Dupin-Romans von Jean-Luc Bannalec, ein ehemaliges Hafen- und Mühlenstädtchen, das auch durch Paul Gaugin berühmt wurde und heute viele Kunstgallerien vorzuweisen hat. In einer davon wurden wir fündig und kauften ein lebhaft buntes Bild von Bruno de Trémohars in der Galerie Izart in der Rue du Général de Gaulle.

Alte Brücke über den Aven
und Motiv für Paul Gaugin

 

Zuvor waren wir durch den malerischen Ort geschlendert mit der bezaubernden Promenade am wilden Flüsschen Aven und dem kleinen Bootshafen fünf Kilometer vom Meer entfernt. Dort, neben dem Hotel Les Mimosas, das in der Verfilmung von “Bretonische Verhältnisse” von Jean-Luc Bannalec als Kulisse diente, assen wir zu Mittag in der Creperie Pen Aven. Es gab natürlich Austern mit Muscadet, dann für Alex Muscheln mit Creme und Chorizio, für mich gebackenen Camembert mit Honig und Schinken, dazu ein Glas Rotwein, dann zum Abschluss die obligatorischen Petit Cafe und ein Crepe mit Beurre de Caramel et Sel, einer bretonischen Desert-Spezialität.

In Pont-Aven. Das kleine Häuschen rechts
ist das schönste WC-Häuschen, das
ich jemals benutzen durfte.

 

Galerie Izart. Pont-Aven ist auch heute
noch eine Künstler-Kolonie

 

Die Fahrt nach Carnac dauerte etwa eine Stunde und wir bezogen auf dem Campingplatz, auf dem wir schon vor einem Jahr gewesen sind (und wo ich tatsächlich wiedererkannt wurde), den Platz Nummer 17 – Camping Kerabus.

Am Grand Plage von Carnac

 

Am nächsten Tag, dem Pfingstsonntag, machten wir uns mit den Fahrrädern auf nach Carnac, vorbei an dem Menhir-Feld “Alignements du Menec”, wo heute ein grosser Markt stattfand. Der Trubel wurde uns aber schnell zu viel und wir radelten weiter zum Grande Plage, wo wir am Strand entlang spazierten und die Füsse ins noch kalte Atlantikwasser tauchten.

Frische Austern

 

Weiter ging es mit dem Rad an der Küste entlang um den Pointe St. Colomban herum, wo wir einen kleinen Spaziergang unternahmen. Von dort radelten wir um die Anse du Po herum zu der Austernfarm “Ty Huitres”, bei der man draussen am Strand die leckeren Tierchen serviert bekam, die in der Bucht aufgezogen und geerntet werden. Der Chardonnay dazu schmeckte ebenfalls hervorragend, als Vorspeise gab es Fisch-Rillettes, zum Desert Eis mit Apfelmus und Caramel und Petit Cafés.

Austern-Essen bei “Ty Huitres”

 

Dunkle Regenwolken, die sich mal wieder heran wälzten, “überredeten” uns dann dazu am frühen Nachmittag zu unserem Campingplatz zurück zu radeln, den wir trocken erreichten. Der folgende Regenschauer hielt sich in Grenzen und machte bald wieder der Sonne Platz.

Menhire in Reih und Glied

Am Pfingstmontag sind wir ca. 14 km gewandert durch die verschiedenen Menhir-Felder, vorbei auch am Le Géant du Manjo, mit 6 m Höhe der grösste Stein hier unter den vorhandenen 3000 bei Carnac. An der Chapelle de La Madeline, einer kleinen Kirche aus dem 16. Jahrhundert, machten wir Mittagsrast und verzehrten unsere mitgebrachten Sandwiches. Austern gibt’s bei uns auch nicht jeden Tag ;-)

Axel: 1,89 m.
Le Géant du Manjo: 6 m

Gegen Ende der Wanderung wurde der Pfad zur regelrechten Schlammschlacht. Wir hatten die Wahl unsere Schuhe total einzusauen oder uns von Brennesseln und Dornengewächsen malträtieren zu lassen – am Ende schafften wir beides. Als wir durch den Wald stapften hörten wir plötzlich den bretonsichen 3-Ton-Kuckuck, man müßte ihn eigentlich Kuckuckuck nennen. ( Schmarrn. Wie wir aus Wikipedia gelernt haben ist die Kürze der Pause zwischen den zwei “Cou”-Rufen ein Maß für die Erregung des balzenden Männchen. Bei extremer Erregung kommt es dann zu einem zusätzlichen Zwischen-”Cou”. Wer hätte das gedacht, bzw.: Wer weiß denn sowas ? )

Trotzdem fanden wir am Ende: das war eine nette Wanderung ! Schöner Weg an sich, nur nicht nach wochenlangen, regelmäßigen und massiven Regenfällen.

Zum Wetter bisher muß man immerhin sagen: es regnet fast jeden Tag einmal, es scheint aber auch immer wieder die Sonne. Heute – wir sitzen gerade bei einem Leffe-Bierchen vor dem WoMo – hat es bisher noch nicht geregnet; die dunklen Wolken sind vorübergezogen, ohne sich weiter um uns zu kümmern.

Concarneau 2024

 

13.05.2024 - 18.05.2024

Von Alex

Bei strömendem Regen kamen wir heute in Kommissar Dupins Hauptquartier – Concarneu - an, nun schon zum zweiten Mal. Und da wir den Campingplatz noch gut in Erinnerung hatten, baten wir bei der Reservierung um Stellplatz Nr. 97, von dem aus man den ganzen Platz überblicken kann und das Meer sehen kann. Bekommen haben wir allerdings Platz Nr. 96, von dem man aktuell einen noch besseren Blick auf den Ozean hat-JA!

Blick zu den Glenan Inseln
von unserem Stellplatz aus

Nachdem wir Grauwasser abgelassen hatten, das Wohnmobil geparkt und Strom angeschlossen hatten, waren wir heute nun schon zum wiederholten Mal pitschnass geworden.

Ville Close am Abend

Auf dem Platz in Endeven nutzen wir den direkten Wasseranschluss am Platz, um unser Wohnmobil und Fahrräder von der in zwei Nächten auf uns herniedergegangenen Taubenschei.. zu befreien. Das ist, neben dem fehlenden Satellitenempfang, der Nachteil, wenn man schattig und schön unter Bäumen einen Stellplatz hat! Also Augen auf bei der Platzwahl ;-). Auch hier waren wir, bis alles eingeräumt, gesäubert und verstaut war, mehrfach klatschnass geworden.

Ville Close

 

Aber nun sitzen wir wohlig warm und trocken im WoMo bei einer Tasse lecker Kaffee und hoffen, dass die Wettervorhersage recht behält und der Dauerregen gegen Abend aufhört, sodass wir noch einen Spaziergang nach Concarneau machen können.

Und tatsächlich konnten wir nach dem Abendessen noch einen schönen Spaziergang in die Stadt machen, ohne nass zu werden, und auch einen ersten Rundgang durch die Ville Close genießen, die um diese Zeit fast menschenleer war. Die Ville Close wurde einst als Inselfestung angelegt und lässt sich am besten mit ummauerte Altstadt im Meer beschreiben, die in grauer Vorzeit auch als gefürchteter Rückzugsort für Diebe und Seeräuber galt. Der Zugang ist nur über eine schmale Fußgängerbrücke möglich. Innerhalb der Mauern gibt es alles, was das Touristenherz höher schlagen lässt: Cafes, Restaurants, Creperien, kleine Läden, Fachwerkhäuser, verträumte Gässchen und immer wieder einen herrlichen Blick auf den Hafen von Concarneau.

Das Restaurant L´Amiral hatte heute leider geschlossen und so mussten wir den Plan, einen Tisch für Mittwoch Abend zu reservieren, auf morgen vertagen. Für die, die es noch nicht wissen, das

L´Amiral ist das Stammlokal von Kommissar Dupin; dort trinkt er seine vielen Tassen petit cafe, ohne die sein Gehirn nicht zu arbeiten scheint, und isst nach getaner Arbeit zur Entspannung sein Entrecote, das ihm der Chef persönlich auch schon mal spät in der Nacht noch zubereitet!

Blick auf den Plage Les Sables Blancs

 

Am folgenden Tag nutzten wir das schöne Wetter und marschierten an der Küstenpromenade vom Strand Les Sables Blancs, direkt unterhalb des Campingplatzes, bis in die Innenstadt von Concarneau-ein herrlicher Weg! Es war windig, die Wolken rasten über den Himmel, die Sonne kam immer wieder zum Vorschein und die Küste präsentierte sich wild romantisch. Große Wellen rollten an den Strand und an die vorgelagerten Felsen. Die Farbe des Atlantik variierte zwischen bleigrau, helltürkis, grün und einem tiefen dunkelblau. Die Bretonen haben einen Begriff dafür: Glaz. Damit wird die ganze Dramatik, die das Licht ins Meer zaubert, mit einem einzigen Wort beschrieben. Und dazu noch die salzige, nach Algen, Sand und Ozean riechende Luft-großartig. 

 

Stadtmauer der Ville Close

In der Ville Close angekommen, schlenderten wir durch die kleinen Gassen, stiegen auf die Mauer, um der Brandung zuzuschauen, und entschieden uns schließlich für ein kleines Mittagessen in einer noch kleineren Creperie in einem schmalen Gässchen. Wir bekamen einen schönen Tisch auf der Empore des Lokals und ließen es uns bei Cidre, Muscheln bretonischer Art und Galette Andalous richtig gut gehen. Zum Nachtisch durfte ein süßer Crepe und zwei petit cafe natürlich nicht fehlen.

Auch für den Rückweg am Nachmittag wählten wir wieder den Küstenweg, wobei die Ebbe bereits zahlreiche der vorgelagerten Felsformationen freigegeben hatte. Einige riesige Quallen waren von dem ablaufenden Wasser am Strand “vergessen” worden und überlebten diesen Strandaufenthalt leider nicht.

Unterwegs auf dem Wanderweg Les 3 Vallées

 

Am heutigen Mittwoch wanderten wir auf dem Les 3 Vallées Wanderweg durch den Grüngürtel von Concarneau, der durch den häufigen Regen an vielen Stellen ziemlich aufgeweicht war. Trotzdem war es ein schöner Rundweg, der auch ein bisschen was von einem Merlinwald hatte.

Im L'Amiral

 

Und dann war es heute endlich soweit: wir hatten für 19 Uhr einen Tisch im L´Amiral ergattert, um dort zu Abend zu essen. Nachdem dies bei unserem letzten Aufenthalt gescheitert war, da Axel magentechnisch nicht fit war, holten wir das nun nach. Nach eingehendem Studium der Speise -und Weinkarte war klar: Axel nahm das Menü Dupin bestehend aus Hummertartar, Entrecôte und zum Nachtisch einen Cafe Gourmand; für mich gab es das Menü Simenon (benannt nach dem Schriftsteller der Maigret Romane) bestehend aus 8 gefüllten Pfahlmuscheln, Jakobsmuscheln gegrillt mit Morchelbutter und Wildreis und zum Dessert ebenfalls einen Cafe Gourmand-alles natürlich hochgradig köstlich. Axel genoss dazu einen Bordeaux Wein, speziell für das L´Amiral abgefüllt, und ich einen Muscadet. Den Abschluss bildete ein Jameson Whisky. Morgen werden wir wohl einen Fastentag einlegen müssen!

Am Donnerstag durchstreiften wir mal den Teil von Concarneau, den wir bisher ausgelassen hatten und erledigten einige Einkäufe. Auch statteten wir der kleinen Markthalle einen Besuch ab, bewunderten die Auslagen und deckten uns mit Käse, Obst und Wurst ein.

L'entrecote à la Commissaire Dupin

 

Am Nachmittag marschierten wir zum Strand um fetszustellen, dass es für ein Bad noch ein wenig zu frisch war. Stattdessen folgten wir einem Wanderweg, der uns bis dahin entgangen war. Er schlängelte sich dicht an der Küste entlang und entpuppte sich als ausgewachsener Fernwanderweg. Wir kehrten um und beschlossen, den Wanderweg am folgenden Tag näher zu erkunden.

Den Freitag nutzten wir also für eine kleine Wanderung entlang des GR 34.

Bucht am GR 34 in der Nähe von
Concarneau

 

Doch zuvor frühstückten wir für je 18 € im Hotel Les Sables Blancs am Strand unterhalb des Campingplatzes, um gleich danach Richtung der Bucht St. Laurent aufzubrechen und um auf dem Weitwanderweg GR 34 der herrlichen Küste zu folgen.

Der GR 34 ist ein Küstenwanderweg, der zwischen Mt. St. Michel im Norden und St. Nazaire im Süden rings um die bretonische Küste führt. Es ist ein alter Zöllnerweg, der heute fast 2.000 km umfasst und jede Bucht und jede Landspitze der bretonischen Küste einbezieht. Er verdankt seinen Namen jenen Zollbeamten, die unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. dienten. Es war ihre Aufgabe das französische Binnenland vor Schmugglern, Plünderern und Zollbetrügern zu schützen.

Auf dem GR34 an der
Anse de Staint-Jean

 

Heute kann man als Wanderer friedlich und unbeschwert auf diese Weise die wilde Küste der Bretagen erkunden.

Wir folgten dem GR 34 heute insgesamt ca. 10 km an der Anse de St. Jean und Anse St. Laurent entlang bis nach Beg Menez, ein winziges Dorf auf einem Hügel, das aber immerhin über eine tolle Bäckerei verfügt, wo wir eine kleine Imbisspause einlegen konnten. Natürlich ging der Hinweg nicht ohne einen wolkenbruchartigen Regenguss ab, dem wir aber mit Schirm und entsprechender Kleidung erfolgreich trotzten. Auf diesem Stück des GR 34 zog die Natur, das Licht, die Wolken, das Meer und die Luft das gesamte Farb-, Duft- und Wetter-Register, das die Bretagne zu bieten hat: von schwarzen Regenwolken, über eine urwaldartige Vegetation, denn hier verläuft auch der La Forêt Fouesnant, über einen bleigrauen bis türkisfarbenen Ozean bei gleißedendem Sonnenschein.

Plage des 4 sardines

 

Den Rest des Tages wurden wir mit herrlichem Sonnenschein belohnt, der mich am Nachmittag sogar dazu verführte, ein paar Bahnen im Pool des Campingplatzes zu drehen.

Den Abend verbrachten wir im Restaurant Le Dorlett, das zu unserem Campingplatz gehört und unterhielten uns sehr angeregt mit einem Ehepaar aus England, die ebenfalls auf einer Tour durch die Bretagne waren.

Morgen brechen wir dann hier unsere Zelte ab, um nach Carnac zu fahren und die Besichtigung der zahlreichen Menhire nachzuholen, was seinerzeit wegen Axel´s Erkrankung nicht möglich war.

 

Montag, 13. Mai 2024

Erdeven

11.05.2024-13.05.2024

 

Von Alex

Nun sind wir wieder, bei herrlichem Wetter, an der Küste angekommen-an der CÔte des Megalithes.

Alignement de Kerzerho

 

Der erste Campingplatz am Strand von Etel, den wir anfuhren, hatte noch Mittagspause, sah sehr voll aus und ein Wohnmobil stand schon in der Warteschlange.

So suchten wir in Internet nach einer Alternative und wurden in Erdeven fündig; ein großer Platz mit vielen Ferienhütten und einigen Stellplätzen hatte gerade noch einen Plazu für uns frei.

Axel und der Menhir

 

Auch hier war einige los, denn das verlängerte Wochenende wurde von den Franzosen fleißig für Freunde – und Familientreffen genutzt.

Nachdem wir uns häuslich niedergelassen hatten, marschierten wir los, um die umliegenden Megalithen zu bestauen. Eine der vielen Therorien, warum diese Steinformationen all überall zu erspähen sind besagt, dass sie über 7000 Jahre alt sind und zu Ehren und Erinnerung an die Toten aufgestellt wurde. In ihnen haben sich die Seelen der Toten niedergelassen.

Da es ein ungewöhnlich heißer Tag war, machten wir nur eine kleine Runde und kehrten dann zurück zum Wohnmobil, da ich noch nicht wirklich fit war. Zum Abendessen grillten wir zum ersten Mal auf dieser Reise und Axel gönnte sich sogar ein Wasserpfeifchen. Für mich war das heute noch nichts, denn ich kämpfe immer noch mit einem hartnäckigen Husten.

 

Plage de Kerhillio

 

Am Sonntag erkundeten wir dann den in 3 km Entfernung liegenden, ausgedehnten Sandstrand, an dem, ob des Wetters, nicht wirklich viel los war. Leider war es nämlich wieder recht windig, kühl und bedeckt. Die angekündigte Wetteraufheiterung hatte es bis Mittag noch nicht geschafft. Also blieben wir nicht lange, sondern wanderten zurück zum Campingplatz und aßen ein kleines Mittagessen. 

Dolmens de Mané Braz

 

Dann wurde das Wetter wieder prächtig und wir erwanderten die große Megalithen-Runde. Als wir wieder am Stellplatz waren stellten wir fest, dass sich der Platz fast komplett geleert hatte. Die Wochenendurlauber waren abgezogen. Wir unterhielten uns ein Weilchen mit unseren holländischen Nachbarn, die die Ruhe auf dem Platz ebenfalls sichtlich genossen und die, wie wir auch, am Montag nach Concarneau aufbrechen werden.

Am Étang du Varquez